1
Die Sorge für die Kranken muss vor und über allem stehen: Man soll ihnen
so dienen, als wären sie wirklich Christus;
2
hat er doch gesagt: "Ich war krank, und ihr habt mich besucht" (Mt
25,36),
3
und : "Was ihr einem dieser geringsten getan habt, das habt ihr mir
getan." (Mt 25, 20)
4
Aber auch die Kranken mögen bedenken, dass man ihnen dient, um Gott zu
ehren; sie sollen ihre Brüder, die ihnen dienen, nicht durch übertriebene
Ansprüche traurig machen.
5
Doch auch solche Kranke müssen in Geduld ertragen werden; denn durch sie
erlangt man größeren Lohn.
6
Daher sei es eine Hauptsorge des Abtes, dass sie unter keiner
Vernachlässigung zu leiden haben.
7
Die kranken Brüder sollen einen eigenen Raum haben und einen Pfleger, der
Gott fürchtet und ihnen sorgfältig und eifrig dient.
8
Man biete den Kranken, sooft es ihnen guttut, ein Bad an; den Gesunden
jedoch und vor allem den Jüngeren erlaube man es nicht so schnell.
9
Die ganz schwachen Kranken dürfen außerdem zur Wiederherstellung ihrer
Gesundheit Fleisch essen. Doch sobald es ihnen besser geht, sollen sie
alle nach allgemeinem Brauch auf Fleisch verzichten.
10
Der Abt sehe es als eine Hauptsorge, dass die Kranken weder vom Cellerar
noch von den Pflegern vernachlässigt werden. Auf ihn fällt zurück, was
immer die Jünger verschulden.
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