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Part. Chap.
1 Vor | Zarathustra's Vorrede.~
2 Vor. 1| Als Zarathustra dreissig Jahr alt war, verliess
3 Vor. 1| wieder leer werden, und Zarathustra will wieder Mensch werden."~
4 Vor. 1| Also begann Zarathustra's Untergang.~
5 Vor. 2| Zarathustra stieg allein das Gebirge
6 Vor. 2| also sprach der Greis zu Zarathustra:~
7 Vor. 2| Jahre gieng er her vorbei. Zarathustra hiess er; aber er hat sich
8 Vor. 2| Ja, ich erkenne Zarathustra. Rein ist sein Auge, und
9 Vor. 2| Verwandelt ist Zarathustra, zum Kind ward Zarathustra,
10 Vor. 2| Zarathustra, zum Kind ward Zarathustra, ein Erwachter ist Zarathustra:
11 Vor. 2| Zarathustra, ein Erwachter ist Zarathustra: was willst du nun bei den
12 Vor. 2| Zarathustra antwortete: "Ich liebe die
13 Vor. 2| Zarathustra antwortete: "Was sprach
14 Vor. 2| Nein, antwortete Zarathustra, ich gebe kein Almosen.
15 Vor. 2| Der Heilige lachte über Zarathustra und sprach also: So sieh
16 Vor. 2| Heilige im Walde?" fragte Zarathustra.~
17 Vor. 2| Als Zarathustra diese Worte gehört hatte,
18 Vor. 2| Als Zarathustra aber allein war, sprach
19 Vor. 3| Als Zarathustra in die Nächste Stadt kam,
20 Vor. 3| Seiltänzer sehen solle. Und Zarathustra sprach also zum Volke:~
21 Vor. 3| Als Zarathustra so gesprochen hatte, schrie
22 Vor. 3| Und alles Volk lachte über Zarathustra. Der Seiltänzer aber, welcher
23 Vor. 4| Zarathustra aber sahe das Volk an und
24 Vor. 5| Als Zarathustra diese Worte gesprochen hatte,
25 Vor. 5| Und also sprach Zarathustra zum Volke:~
26 Vor. 5| hier endete die erste Rede Zarathustra's, welche man auch "die
27 Vor. 5| diesen letzten Menschen, oh Zarathustra, - so riefen sie - mache
28 Vor. 5| schnalzte mit der Zunge. Zarathustra aber wurde traurig und sagte
29 Vor. 6| Zarathustra aber blieb stehen, und gerade
30 Vor. 6| Bewusstsein zurück, und er sah Zarathustra neben sich knieen. "Was
31 Vor. 6| Ehre, Freund, antwortete Zarathustra, das giebt es Alles nicht,
32 Vor. 6| Nicht doch, sprach Zarathustra; du hast aus der Gefahr
33 Vor. 6| Als Zarathustra diess gesagt hatte, antwortete
34 Vor. 6| wie als ob er die Hand Zarathustra's zum Danke suche. -~
35 Vor. 7| und Schrekken werde müde. Zarathustra aber sass neben dem Todten
36 Vor. 7| Einsamen. Da erhob sich Zarathustra und sagte zu seinem Herzen:~
37 Vor. 7| schönen Fischfang that heute Zarathustra! Keinen Menschen fieng er,
38 Vor. 7| Nacht, dunkel sind die Wege Zarathustra's. Komm, du kalter und steifer
39 Vor. 8| Als Zarathustra diess zu seinem Herzen gesagt
40 Vor. 8| weg von dieser Stadt, oh Zarathustra, sprach er; es hassen dich
41 Vor. 8| verschwand der Mensch; Zarathustra aber gieng weiter durch
42 Vor. 8| in's Gesicht, erkannten Zarathustra und spotteten sehr über
43 Vor. 8| spotteten sehr über ihn. "Zarathustra trägt den todten Hund davon:
44 Vor. 8| todten Hund davon: brav, dass Zarathustra zum Todtengräber wurde!
45 Vor. 8| für diesen Braten. Will Zarathustra wohl dem Teufel seinen Bissen
46 Vor. 8| ein besserer Dieb ist, als Zarathustra! - er stiehlt die Beide,
47 Vor. 8| Zarathustra sagte dazu kein Wort und
48 Vor. 8| Hunger überfällt mich, sagte Zarathustra, wie ein Räuber. In Wäldern
49 Vor. 8| Und damit schlug Zarathustra an das Thor des Hauses.
50 Vor. 8| Lebendiger und ein Todter, sagte Zarathustra. Gebt mir zu essen und zu
51 Vor. 8| aber gleich zurück und bot Zarathustra Brod und Wein. "Eine böse
52 Vor. 8| trinken, er ist müder als du." Zarathustra antwortete: "Todt ist mein
53 Vor. 8| Darauf gieng Zarathustra wieder zwei Stunden und
54 Vor. 8| Morgen graute, fand sich Zarathustra in einem tiefen Walde, und
55 Vor. 9| Lange schlief Zarathustra, und nicht nur die Morgenröthe
56 Vor. 9| sich auf: verwundert sah Zarathustra in den Wald und die Stille,
57 Vor. 9| auf: nicht zum Volke rede Zarathustra, sondern zu Gefährten! Nicht
58 Vor. 9| zu Gefährten! Nicht soll Zarathustra einer Heerde Hirt und Hund
59 Vor. 9| und Heerde: Räuber will Zarathustra den Hirten heissen.~
60 Vor. 9| Mitschaffende sucht Zarathustra, Miterntende und Mitfeiernde
61 Vor. 9| Miterntende und Mitfeiernde sucht Zarathustra: was hat er mit Heerden
62 Vor. 10| Diess hatte Zarathustra zu seinem Herzen gesprochen,
63 Vor. 10| sind meine Thiere!" sagte Zarathustra und freute sich von Herzen.~
64 Vor. 10| Erkunden wollen sie, ob Zarathustra noch lebe. Wahrlich, lebe
65 Vor. 10| gefährlicher Wege geht Zarathustra. Mögen mich meine Thiere
66 Vor. 10| Als Zarathustra diess gesagt hatte, gedachte
67 Vor. 10| Also begann Zarathustra's Untergang.~
68 I | Erster Theil - Die Reden Zarathustra's ~
69 I. 1| Also sprach Zarathustra. Und damals weilte er in
70 I. 2| Man rühmte Zarathustra einen Weisen, der gut vom
71 I. 2| Lehrstuhle. Zu ihm gieng Zarathustra, und mit allen Jünglingen
72 I. 2| Als Zarathustra den Weisen also sprechen
73 I. 2| Also sprach Zarathustra.~
74 I. 3| Einst warf auch Zarathustra seinen Wahn jenseits des
75 I. 3| Milde ist Zarathustra den Kranken. Wahrlich, er
76 I. 3| Nicht auch zürnt Zarathustra dem Genesenden, wenn er
77 I. 3| Also sprach Zarathustra.~
78 I. 4| Also sprach Zarathustra.~
79 I. 5| Also sprach Zarathustra.~
80 I. 6| Also sprach Zarathustra.~
81 I. 7| zu sehen - das verführt Zarathustra zu Thränen und Liedern.~
82 I. 7| Also sprach Zarathustra.~
83 I. 8| Zarathustra's Auge hatte gesehn, dass
84 I. 8| Blickes in das Thal schaute. Zarathustra fasste den Baum an, bei
85 I. 8| bestürzt und sagte: "ich höre Zarathustra und eben dachte ich an ihn."
86 I. 8| eben dachte ich an ihn." Zarathustra entgegnete:~
87 I. 8| Zarathustra lächelte und sprach: "Manche
88 I. 8| Du sagtest die Wahrheit, Zarathustra. Ich traue mir selber nicht
89 I. 8| schwieg der Jüngling. Und Zarathustra betrachtete den Baum, an
90 I. 8| Als Zarathustra diess gesagt hatte, rief
91 I. 8| heftigen Gebärden: "Ja, Zarathustra, du sprichst die Wahrheit.
92 I. 8| Jüngling und weinte bitterlich. Zarathustra aber legte seinen Arm um
93 I. 8| einander gegangen waren, hob Zarathustra also an zu sprechen:~
94 I. 8| Also sprach Zarathustra.~
95 I. 9| Also sprach Zarathustra.~
96 I. 10| Also sprach Zarathustra.~
97 I. 11| Also sprach Zarathustra.~
98 I. 12| Also sprach Zarathustra.~
99 I. 13| Also sprach Zarathustra.~
100 I. 14| AIso sprach Zarathustra.~
101 I. 15| VieIe Länder sah Zarathustra und viele Völker: so entdeckte
102 I. 15| Keine grössere Macht fand Zarathustra auf Erden, als gut und böse.~
103 I. 15| Viele Länder sah Zarathustra und viele Völker: keine
104 I. 15| keine grössere Macht fand Zarathustra auf Erden, als die Werke
105 I. 15| Also sprach Zarathustra.~
106 I. 16| Also sprach Zarathustra.~
107 I. 17| Frei wovon? Was schiert das Zarathustra! Hell aber soll mir dein
108 I. 17| Also sprach Zarathustra.~
109 I. 18| scheu durch die Dämmerung, Zarathustra? Und was birgst du behutsam
110 I. 18| Wahrlich, mein Bruder! sprach Zarathustra, es ist ein Schatz, der
111 I. 18| Vieles sprach Zarathustra auch zu uns Weibern, doch
112 I. 18| Weiblein: "Vieles Artige sagte Zarathustra und sonderlich für Die,
113 I. 18| Seltsam ist's, Zarathustra kennt wenig die Weiber,
114 I. 18| Also sprach Zarathustra.~
115 I. 19| Eines Tages war Zarathustra unter einem Feigenbaume
116 I. 19| ihn in den Hals, so dass Zarathustra vor Schmerz aufschrie. Als
117 I. 19| da erkannte sie die Augen Zarathustra's, wand sich ungeschickt
118 I. 19| davon. "Nicht doch, sprach Zarathustra; noch nahmst du meinen Dank
119 I. 19| traurig; mein Gift tödtet." Zarathustra lächelte. "Wann starb wohl
120 I. 19| Als Zarathustra diess einmal seinen Jüngern
121 I. 19| fragten sie: "Und was, oh Zarathustra, ist die Moral deiner Geschichte?"
122 I. 19| Moral deiner Geschichte?" Zarathustra antwortete darauf also:~
123 I. 19| Also sprach Zarathustra.~
124 I. 20| Also sprach Zarathustra.~
125 I. 21| rechten Zeit: also lehrt es Zarathustra.~
126 I. 21| Wahrlich, ein Ziel hatte Zarathustra, er warf seinen Ball: nun
127 I. 21| Also sprach Zarathustra.~
128 I. 22| Als Zarathustra von der Stadt Abschied genommen
129 I. 22| Kreuzweg: da sagte ihnen Zarathustra, dass er nunmehr allein
130 I. 22| Schlange um die Sonne ringelte. Zarathustra freute sich des Stabes und
131 I. 22| Hier schwieg Zarathustra eine Weile und sah mit Liebe
132 I. 22| Als Zarathustra diese Worte gesagt hatte,
133 I. 22| mir und wehrt euch gegen Zarathustra! Und besser noch: schämt
134 I. 22| Ihr sagt, ihr glaubt an Zarathustra? Aber was liegt an Zarathustra!
135 I. 22| Zarathustra? Aber was liegt an Zarathustra! Ihr seid meine Gläubigen:
136 I. 22| Also sprach Zarathustra.~
137 II. 0| Zarathustra, von der schenkenden Tugend~
138 II. 1| Hierauf gieng Zarathustra wieder zurück in das Gebirge
139 II. 1| Oh Zarathustra - sprach das Kind zu mir -
140 II. 1| Mit diesen Worten sprang Zarathustra auf, aber nicht wie ein
141 II. 1| doch, meine Thiere? - sagte Zarathustra. Bin ich nicht verwandelt!
142 II. 1| auch zu meinen Feinden! Zarathustra darf wieder reden und schenken
143 II. 1| Also sprach Zarathustra.~
144 II. 2| Freiheit - so lehrt sie euch Zarathustra.~
145 II. 2| Also sprach Zarathustra.~
146 II. 3| eurem Freunde: "seht nur Zarathustra! Wandelt er nicht unter
147 II. 3| Also sprach Zarathustra.~
148 II. 4| Und einstmals gab Zarathustra seinen Jüngern ein Zeichen
149 II. 4| vorüber gegangen waren, fiel Zarathustra der Schmerz an; und nicht
150 II. 4| Also sprach Zarathustra.~
151 II. 5| Aber nicht dazu kam Zarathustra, allen diesen Lügnern und
152 II. 5| Also sprach Zarathustra.~
153 II. 6| Wahrlich, ein starker Wind ist Zarathustra allen Niederungen; und solchen
154 II. 6| Also sprach Zarathustra.~
155 II. 7| Dreh- und Wirbelwind ist Zarathustra; und wenn er ein Tänzer
156 II. 7| Also sprach Zarathustra.~
157 II. 8| Also sprach Zarathustra.~
158 II. 9| Also sang Zarathustra.~
159 II. 10| Eines Abends gieng Zarathustra mit seinen Jüngern durch
160 II. 10| einander. Sobald die Mädchen Zarathustra erkannten, liessen sie vom
161 II. 10| liessen sie vom Tanze ab; Zarathustra aber trat mit freundlicher
162 II. 10| diess ist das Lied, welches Zarathustra sang, als Cupido und die
163 II. 10| Also sang Zarathustra. Als aber der Tanz zu Ende
164 II. 10| nachdenklich. Was! Du lebst noch, Zarathustra?~
165 II. 10| Also sprach Zarathustra.~
166 II. 11| Also sang Zarathustra. -~
167 II. 12| Also sprach Zarathustra.~
168 II. 13| Also sprach Zarathustra.~
169 II. 14| Also sprach Zarathustra.~
170 II. 15| ihr "Beschaulichen"! Auch Zarathustra war einst der Narr eurer
171 II. 15| Also sprach Zarathustra.~
172 II. 16| frass und sprach dazu: "Zarathustra ist kein Gelehrter mehr."~
173 II. 16| Also sprach Zarathustra.~
174 II. 17| Leib besser kenne, - sagte Zarathustra zu einem seiner Jünger -
175 II. 17| Warum? sagte Zarathustra. Du fragst warum? Ich gehöre
176 II. 17| Doch was sagte dir einst Zarathustra? Dass die Dichter zuviel
177 II. 17| zuviel lügen? - Aber auch Zarathustra ist ein Dichter.~
178 II. 17| antwortete: "ich glaube an Zarathustra." Aber Zarathustra schüttelte
179 II. 17| glaube an Zarathustra." Aber Zarathustra schüttelte den Kopf und
180 II. 17| Als Zarathustra so sprach, zürnte ihm sein
181 II. 17| aber er schwieg. Und auch Zarathustra schwieg; und sein Auge hatte
182 II. 17| Also sprach Zarathustra.~
183 II. 18| den glückseligen Inseln Zarathustra's - auf welcher beständig
184 II. 18| Um jene Zeit nun, als Zarathustra auf den glückseligen Inseln
185 II. 18| grösster Bestürzung, dass es Zarathustra sei; denn sie hatten ihn
186 II. 18| alte Steuermann, da fährt Zarathustra zur Hölle!" -~
187 II. 18| das Gerücht umher, dass Zarathustra verschwunden sei; und als
188 II. 18| alles Volk, dass der Teufel Zarathustra geholt habe. Seine jünger
189 II. 18| eher glaube ich noch, dass Zarathustra sich den Teufel geholt hat.'
190 II. 18| gross, als am fünften Tage Zarathustra unter ihnen erschien.~
191 II. 18| diess ist die Erzählung von Zarathustra's Gespräch mit dem Feuerhunde.~
192 II. 18| Also erzählte Zarathustra. Seine Jünger aber hörten
193 II. 18| ich davon denken! sagte Zarathustra. Bin ich denn ein Gespenst?~
194 II. 18| Und nochmals schüttelte Zarathustra den Kopf und wunderte sich. "
195 II. 18| Also sprach Zarathustra.~
196 II. 19| Also hörte Zarathustra einen Wahrsager reden; und
197 II. 19| im Herzen bekümmert gieng Zarathustra umher; und drei Tage lang
198 II. 19| aber ist die Rede, welche Zarathustra sprach, als er aufwachte;
199 II. 19| Also erzählte Zarathustra seinen Traum und schwieg
200 II. 19| schnell, fasste die Hand Zarathustra's und sprach:~
201 II. 19| deutet uns diesen Traum, oh Zarathustra!~
202 II. 19| tausendfältigem Kindsgelächter kommt Zarathustra in alle Todtenkammern, lachend
203 II. 19| Anderen drängten sich nun um Zarathustra und ergriffen ihn bei den
204 II. 19| und zu ihnen zurückkehre. Zarathustra aber sass aufgerichtet auf
205 II. 19| Also sprach Zarathustra. Darauf aber blickte er
206 II. 20| Als Zarathustra eines Tags über die grosse
207 II. 20| Siehe, Zarathustra! Auch das Volk lernt von
208 II. 20| rechte Art, die Krüppel an Zarathustra glauben zu machen!"~
209 II. 20| Zarathustra aber erwiderte Dem, der
210 II. 20| Krüppel. Und warum sollte Zarathustra nicht auch vom Volke lernen,
211 II. 20| lernen, wenn das Volk von Zarathustra lernt?~
212 II. 20| Als Zarathustra so zu dem Bucklichten geredet
213 II. 20| dieser Brücke: das Alles ist Zarathustra.~
214 II. 20| fragtet euch oft: "wer ist uns Zarathustra? Wie soll er uns heissen?"
215 II. 20| seiner Rede geschah es, dass Zarathustra plötzlich innehielt und
216 II. 20| Also sprach Zarathustra. Der Bucklichte aber hatte
217 II. 20| dabei bedeckt; als er aber Zarathustra lachen hörte, blickte er
218 II. 20| Aber warum redet Zarathustra anders zu uns als zu seinen
219 II. 20| Zarathustra antwortete: "Was ist da
220 II. 20| Aber warum redet Zarathustra anders zu seinen Schülern -
221 II. 21| Also sprach Zarathustra.~
222 II. 22| Ja, noch Ein Mal muss Zarathustra in seine Einsamkeit: aber
223 II. 22| Stimme zu mir: "Du weisst es, Zarathustra?" -~
224 II. 22| Stimme zu mir: "Du weisst es, Zarathustra, aber du redest es nicht!" -~
225 II. 22| zu mir: "Du willst nicht, Zarathustra? Ist diess auch wahr? Verstecke
226 II. 22| mir: "Was liegt an dir, Zarathustra! Sprich dein Wort und zerbrich!" -~
227 II. 22| ohne Stimme zu mir: "Oh Zarathustra, wer Berge zu versetzen
228 II. 22| Oh Zarathustra, du sollst gehen als ein
229 II. 22| letzten Male zu mir: "Oh Zarathustra, deine Früchte sind reif,
230 II. 22| Als Zarathustra aber diese Worte gesprochen
231 III. 0| Zarathustra, vom Lesen und Schreiben.~
232 III. 1| Mitternacht war es, da nahm Zarathustra seinen Weg über den Rücken
233 III. 1| das Meer wollte. Als nun Zarathustra so den Berg hinanstieg,
234 III. 1| Du aber, oh Zarathustra, wolltest aller Dinge Grund
235 III. 1| Also sprach Zarathustra im Steigen zu sich, mit
236 III. 1| Also sprach Zarathustra auf der Spitze des Berges,
237 III. 1| Und indem Zarathustra so sprach, lachte er mit
238 III. 1| über sich selber. "Wie! Zarathustra! sagte er, willst du noch
239 III. 1| Ach, du liebreicher Narr Zarathustra, du Vertrauens-Überseliger!
240 III. 1| Also sprach Zarathustra und lachte dabei zum andern
241 III. 1| Zorn und Sehnsucht weinte Zarathustra bitterlich.~
242 III. 2| Schiffsleuten ruchbar wurde, dass Zarathustra auf dem Schiffe sei, - denn
243 III. 2| Neugierde und Erwartung. Aber Zarathustra schwieg zwei Tage und war
244 III. 2| und noch weiterhin wollte. Zarathustra aber war ein Freund aller
245 III. 2| Oh Zarathustra, raunte er höhnisch Silb'
246 III. 2| Oh Zarathustra, du Stein der Weisheit,
247 III. 2| zur eignen Steinigung: oh Zarathustra, weit warfst du ja den Stein, -
248 III. 2| Also sprach Zarathustra.~
249 III. 3| Bitternissen im Herzen fuhr Zarathustra über das Meer. Als er aber
250 III. 3| Schicksal. Und damals redete Zarathustra also zu seinem frohlockenden
251 III. 3| seiner Kinder willen muss Zarathustra sich selbst vollenden.~
252 III. 3| Mitschaffender und Mitfeiernder Zarathustra's -: ein Solcher, der mir
253 III. 3| im eignen Safte kochte Zarathustra, - da flogen Schatten und
254 III. 3| Also sprach Zarathustra. Und er wartete auf sein
255 III. 3| Gegen Morgen aber lachte Zarathustra zu seinem Herzen und sagte
256 III. 4| Also sprach Zarathustra.~
257 III. 5| Als Zarathustra wieder auf dem festen Lande
258 III. 5| Und Zarathustra blieb stehn und dachte nach.
259 III. 5| vor den Kleinen!" - Und Zarathustra seufzte und blickte in die
260 III. 5| haben noch keine Zeit für Zarathustra" - so wenden sie ein; aber
261 III. 5| liegt an einer Zeit, die für Zarathustra "keine Zeit hat"?~
262 III. 5| möchten": so rufen sie: "Zarathustra ist gottlos".~
263 III. 5| zu schrein: Ja! Ich bin Zarathustra, der Gottlose!~
264 III. 5| für ihre Ohren: ich bin Zarathustra, der Gottlose, der da spricht "
265 III. 5| Ich bin Zarathustra, der Gottlose: wo finde
266 III. 5| Ich bin Zarathustra, der Gottlose: ich koche
267 III. 5| zuredend: "sieh doch; oh Zarathustra, wie nur Freund zu Freunde
268 III. 5| Verachtung lieben!" Also spricht Zarathustra, der Gottlose. -~
269 III. 5| Also sprach Zarathustra.~
270 III. 6| Also sang Zarathustra.~
271 III. 7| hindurchschreitend, gierig Zarathustra auf Umwegen zurück zu seinem
272 III. 7| welchen das Volk "den Affen Zarathustra's" hiess: denn er hatte
273 III. 7| Narr aber redete also zu Zarathustra:~
274 III. 7| Oh Zarathustra, hier ist die grosse Stadt:
275 III. 7| stark und gut in dir ist, oh Zarathustra! Speie auf diese Stadt der
276 III. 7| Hier aber unterbrach Zarathustra den schäumenden Narren und
277 III. 7| Höre endlich auf! rief Zarathustra, mich ekelt lange schon
278 III. 7| du Recht hast! Und wenn Zarathustra's Wort sogar hundert Mal
279 III. 7| Also sprach Zarathustra; und er blickte die grosse
280 III. 7| Also sprach Zarathustra und gieng an dem Narren
281 III. 8| sie fahren und fallen, oh Zarathustra, und klage nicht! Lieber
282 III. 8| unter diese Blätter, oh Zarathustra: dass alles Welke schneller
283 III. 8| Also redete Zarathustra in der Stadt, die er liebte
284 III. 9| Oh Zarathustra, Alles weiss ich: und dass
285 III. 9| Denn, weisst du noch, oh Zarathustra? Als damals dein Vogel über
286 III. 9| Und weisst du noch, oh Zarathustra? Als du auf deiner Insel
287 III. 9| Und weisst du noch, oh Zarathustra? Als deine stillste Stunde
288 III. 9| Also sprach Zarathustra.~
289 III. 10| nannte das Unnennbare einst Zarathustra.~
290 III. 10| Also sprach Zarathustra.~
291 III. 11| Also sprach Zarathustra.~
292 III. 12| Der Sonne gleich will auch Zarathustra untergehn: nun sitzt er
293 III. 12| frischer Brause-Wind kommt Zarathustra allen Weg-Müden; viele Nasen
294 III. 12| sein wollen: also lehrt es Zarathustra: - so sollt ihr dahinfahren!~
295 III. 12| Also sprach Zarathustra.~
296 III. 13| Rückkehr zur Höhle, sprang Zarathustra von seinem Lager auf wie
297 III. 13| aufstehn wolle; und also tönte Zarathustra's Stimme, dass seine Thiere
298 III. 13| und Schlupfwinkeln, die Zarathustra's Höhle benachbart waren,
299 III. 13| und Flügel gegeben war. Zarathustra aber redete diese Worte:~
300 III. 13| röcheln - reden sollst du mir! Zarathustra ruft dich, der Gottlose!~
301 III. 13| Ich, Zarathustra, der Fürsprecher des Lebens,
302 III. 13| Kaum aber hatte Zarathustra diese Worte gesprochen,
303 III. 13| zusammenraubte, das legte er auf Zarathustra's Lager: also dass Zarathustra
304 III. 13| Zarathustra's Lager: also dass Zarathustra endlich unter gelben und
305 III. 13| sieben Tagen, richtete sich Zarathustra auf seinem Lager auf, nahm
306 III. 13| Oh Zarathustra, sagten sie, nun liegst
307 III. 13| meine Thiere, antwortete Zarathustra, schwätzt also weiter und
308 III. 13| Oh Zarathustra, sagten darauf die Thiere,
309 III. 13| und Drehorgeln! antwortete Zarathustra und lächelte wieder, wie
310 III. 13| Ekel! Ekel! - - Also sprach Zarathustra und seufzte und schauderte;
311 III. 13| schweigt doch! - antwortete Zarathustra und lächelte über seine
312 III. 13| Denn siehe doch, oh Zarathustra! Zu deinen neuen Liedern
313 III. 13| Singe und brause über, oh Zarathustra, heile mit neuen Liedern
314 III. 13| Thiere wissen es wohl, oh Zarathustra, wer du bist und werden
315 III. 13| jetzt sterben wolltest, oh Zarathustra: siehe, wir wissen auch,
316 III. 13| selber segnet. Also-endet Zarathustra's Untergang." - -~
317 III. 13| schwiegen sie und warteten, dass Zarathustra Etwas zu ihnen sagen werde:
318 III. 13| ihnen sagen werde: aber Zarathustra hörte nicht, dass sie schwiegen.
319 III. 14| Also sprach Zarathustra.~
320 III. 15| Oh Zarathustra! Klatsche doch nicht so
321 III. 15| sich und sagte leise: "Oh Zarathustra, du bist mir nicht treu
322 III. 15| du denkst daran, oh Zarathustra, ich weiss es, dass du mich
323 III. 15| Du weisst Das, oh Zarathustra? Das weiss Niemand. - -~
324 III. 15| Also sprach Zarathustra.~
325 IV. 0| Zarathustra, Von den Mitleidigen~
326 IV. 1| liefen Monde und Jahre über Zarathustra's Seele, und er achtete
327 IV. 1| Oh Zarathustra, sagten sie, schaust du
328 IV. 1| nach meinem Werke." - "Oh Zarathustra, redeten die Thiere abermals,
329 IV. 1| Schalks-Narren, antwortete Zarathustra und lächelte, wie gut wähltet
330 IV. 1| abermals vor ihn hin. "Oh Zarathustra, sagten sie, daher also
331 IV. 1| da, meine Thiere, sagte Zarathustra und lachte dazu, wahrlich,
332 IV. 1| So wird es sein, oh Zarathustra, antworteten die Thiere
333 IV. 1| Als Zarathustra aber oben auf der Höhe war,
334 IV. 2| Des nächsten Tages sass Zarathustra wieder auf seinem Steine
335 IV. 2| auch neuen Honig: denn Zarathustra hatte den alten Honig bis
336 IV. 2| verwandelt; und als ihm Zarathustra in die Augen blickte, wurde
337 IV. 2| wahrgenommen, was sich in Zarathustra's Seele zutrug, wischte
338 IV. 2| wollte; desgleichen that auch Zarathustra. Und als Beide dergestalt
339 IV. 2| Sei mir willkommen, sagte Zarathustra, du Wahrsager der grossen
340 IV. 2| bist oder sein willst, oh Zarathustra, du bist es zum Längsten
341 IV. 2| denn im Trocknen?" fragte Zarathustra lachend. - "Die Wellen um
342 IV. 2| und dich davontragen." - Zarathustra schwieg hierauf und wunderte
343 IV. 2| herauf aus der Tiefe?" - Zarathustra schwieg abermals und horchte:
344 IV. 2| Verkündiger, sprach endlich Zarathustra, das ist ein Nothschrei
345 IV. 2| hob beide Hände empor - oh Zarathustra, ich komme, dass ich dich
346 IV. 2| Hörst du? Hörst du, oh Zarathustra? rief der Wahrsager, dir
347 IV. 2| Zarathustra schwieg hierauf, verwirrt
348 IV. 2| Der höhere Mensch? schrie Zarathustra von Grausen erfasst: was
349 IV. 2| antwortete nicht auf die Angst Zarathustra's, sondern horchte und horchte
350 IV. 2| seinen Blick zurück und sahe Zarathustra stehn und zittern.~
351 IV. 2| Oh Zarathustra, hob er mit trauriger Stimme
352 IV. 2| letzten Seufzer aber wurde Zarathustra wieder hell und sicher,
353 IV. 2| diesen Worten wandte sich Zarathustra zum Gehen. Da sprach der
354 IV. 2| sprach der Wahrsager: "Oh Zarathustra, du bist ein Schelm!~
355 IV. 2| So sei's! rief Zarathustra zurück im Fortgehn: und
356 IV. 2| Also sprach Zarathustra.~
357 IV. 3| Zarathustra war noch keine Stunde in
358 IV. 3| in meinem Reiche?" sprach Zarathustra erstaunt zu seinem Herzen
359 IV. 3| Sofort erhob sich Zarathustra, der zu diesen Reden Ohren
360 IV. 3| ihr Könige, der heisst Zarathustra.~
361 IV. 3| Ich bin Zarathustra, der einst sprach: "Was
362 IV. 3| hörte ich eben? antwortete Zarathustra; welche Weisheit bei Königen!
363 IV. 3| An diesen Reimen Zarathustra's weideten sich die Könige;
364 IV. 3| Rechten aber sprach: "oh Zarathustra, wie gut thaten wir, dass
365 IV. 3| Oh Zarathustra, unsrer Väter Blut rührte
366 IV. 3| und schwätzten, überkam Zarathustra keine kleine Lust, ihres
367 IV. 3| Weg, da liegt die Höhle Zarathustra's; und dieser Tag soll einen
368 IV. 3| Also sprach Zarathustra.~
369 IV. 4| Und Zarathustra gieng nachdenklich weiter
370 IV. 4| was treibst du doch!" rief Zarathustra erschreckt, denn er sahe,
371 IV. 4| Du irrst, sagte Zarathustra mitleidig und hielt ihn
372 IV. 4| Ich selber heisse mich Zarathustra.~
373 IV. 4| Dort hinauf geht der Weg zu Zarathustra's Höhle: die ist nicht fern, -
374 IV. 4| der Getretene den Namen Zarathustra's hörte, verwandelte er
375 IV. 4| dieser Eine Mensch, nämlich Zarathustra, und jenes Eine Thier, das
376 IV. 4| Igel nach meinem Blute, Zarathustra selber!~
377 IV. 4| grosse Gewissens-Blutegel Zarathustra!" -~
378 IV. 4| sprach der Getretene; und Zarathustra freute sich über seine Worte
379 IV. 4| der, von dem ich's lernte, Zarathustra selber.~
380 IV. 4| Erkenner des Blutegels? fragte Zarathustra; und du gehst dem Blutegel
381 IV. 4| Oh Zarathustra, antwortete der Getretene,
382 IV. 4| Dass du einst sprachst, oh Zarathustra: "Geist ist das Leben, das
383 IV. 4| Augenschein lehrt," fiel Zarathustra ein; denn immer noch floss
384 IV. 4| wieder gut machen, dass Zarathustra dich mit Füssen trat: darüber
385 IV. 4| Also sprach Zarathustra.~
386 IV. 5| Als aber Zarathustra um einen Felsen herumbog,
387 IV. 5| niederstürzte. "Halt! sprach da Zarathustra zu seinem Herzen, Der dort
388 IV. 5| Augen; und wie sehr sich Zarathustra mühte, dass er ihn aufrichte
389 IV. 5| Hier aber konnte sich Zarathustra nicht länger halten, nahm
390 IV. 5| schlage nicht mehr, oh Zarathustra! Ich trieb's also nur zum
391 IV. 5| du bist hart, du weiser Zarathustra! Hart schlägst du zu mit
392 IV. 5| Schmeichle nicht, antwortete Zarathustra, immer noch erregt und finsterblickend,
393 IV. 5| ein: es währte lange, oh Zarathustra, bis du hinter meine Kunst
394 IV. 5| betrogen haben als mich, sagte Zarathustra hart. Ich bin nicht auf
395 IV. 5| schoss aus seinem Auge nach Zarathustra. Aber gleich darauf verwandelte
396 IV. 5| Oh Zarathustra, ich bin's müde, es ekelt
397 IV. 5| Oh Zarathustra, Alles ist Lüge an mir;
398 IV. 5| Es ehrt dich, sprach Zarathustra düster und zur Seite niederblickend,
399 IV. 5| Also sprach Zarathustra, und seine Augen funkelten.
400 IV. 5| Oh Zarathustra, ich suche einen Ächten,
401 IV. 5| Weisst du es denn nicht, oh Zarathustra? Ich suche Zarathustra."~
402 IV. 5| oh Zarathustra? Ich suche Zarathustra."~
403 IV. 5| Stillschweigen zwischen Beiden; Zarathustra aber versank tief hinein
404 IV. 5| Weg, da liegt die Höhle Zarathustra's. In ihr darfst du suchen,
405 IV. 5| Also sprach Zarathustra, getrösteten Herzens, und
406 IV. 6| Nicht lange aber, nachdem Zarathustra sich von dem Zauberer losgemacht
407 IV. 6| Also fluchte Zarathustra ungeduldig in seinem Herzen
408 IV. 6| sprang er auf und gieng auf Zarathustra los.~
409 IV. 6| heute alle Welt? fragte Zarathustra. Etwa diess, dass der alte
410 IV. 6| Gott glauben -, dass ich Zarathustra suchte!"~
411 IV. 6| welcher vor ihm stand; Zarathustra aber ergriff die Hand des
412 IV. 6| welchen du suchst, mich, Zarathustra.~
413 IV. 6| Ich bin's, der gottlose Zarathustra, der da spricht: wer ist
414 IV. 6| Also sprach Zarathustra und durchbohrte mit seinen
415 IV. 6| ihm bis zuletzt, fragte Zarathustra nachdenklich, nach einem
416 IV. 6| Lass ihn fahren, sagte Zarathustra nach einem langen Nachdenken,
417 IV. 6| bin ich aufgeklärter als Zarathustra selber - und darf es sein.~
418 IV. 6| alter Papst, sagte hier Zarathustra dazwischen, hast du Das
419 IV. 6| mit gespitzten Ohren; oh Zarathustra, du bist frömmer als du
420 IV. 6| mich deinen Gast sein, oh Zarathustra, für eine einzige Nacht!
421 IV. 6| So soll es sein! sprach Zarathustra mit grosser Verwunderung,
422 IV. 6| Weg, da liegt die Höhle Zarathustra's.~
423 IV. 6| Also sprach Zarathustra.~
424 IV. 7| Und wieder liefen Zarathustra's Füsse durch Berge und
425 IV. 7| Male die Landschaft, und Zarathustra trat in ein Reich des Todes.
426 IV. 7| Zarathustra aber versank in eine schwarze
427 IV. 7| mit Einem Schlage überfiel Zarathustra die grosse Scham darob,
428 IV. 7| Zarathustra! Zarathustra! Rathe mein
429 IV. 7| Zarathustra! Zarathustra! Rathe mein Räthsel! Sprich,
430 IV. 7| dünkst dich weise, du stolzer Zarathustra! So rathe doch das Räthsel,
431 IV. 7| Als aber Zarathustra diese Worte gehört hatte, -
432 IV. 7| Also sprach Zarathustra und wollte davon; aber der
433 IV. 7| Boden schlug: Heil dir, oh Zarathustra, dass du wieder stehst!~
434 IV. 7| flüchte und dir zuflüchte. Oh Zarathustra, schütze mich, du meine
435 IV. 7| daran erkannte ich dich als Zarathustra.~
436 IV. 7| Unaussprechlichsten! Deine Scham, oh Zarathustra, ehrte mich!~
437 IV. 7| zudringlich" - dich, oh Zarathustra!~
438 IV. 7| geantwortet? - Du aber, oh Zarathustra, giengst an ihm vorüber
439 IV. 7| über ihrem Mitleiden": oh Zarathustra, wie gut dünkst du mich
440 IV. 7| der hässlichste Mensch. Zarathustra aber erhob sich und schickte
441 IV. 7| dort hinauf liegt die Höhle Zarathustra's.~
442 IV. 7| Also sprach Zarathustra und gieng seiner Wege, nachdenklicher
443 IV. 8| Als Zarathustra den hässlichsten Menschen
444 IV. 8| der herankam. Wie aber Zarathustra ganz in ihrer Nähe war,
445 IV. 8| Da sprang Zarathustra mit Eifer hinauf und drängte
446 IV. 8| Was suchst du hier?" rief Zarathustra mit Befremden.~
447 IV. 8| dann seinen eignen Blick Zarathustra zu, - denn bisher hieng
448 IV. 8| Mensch ohne Ekel, diess ist Zarathustra selber, der Überwinder des
449 IV. 8| Mund, diess ist das Herz Zarathustra's selber."~
450 IV. 8| Wunderlicher! Lieblicher! sagte Zarathustra und wehrte seiner Zärtlichkeit,
451 IV. 8| lerntest du, unterbrach Zarathustra den Redenden, wie es schwerer
452 IV. 8| bei den Reichen? fragte Zarathustra versuchend, während er den
453 IV. 8| doch zu den Ärmsten, oh Zarathustra? War es nicht der Ekel vor
454 IV. 8| sich von Neuem wunderten. Zarathustra aber sah ihm immer mit Lächeln
455 IV. 8| Wohlan! sagte Zarathustra: du solltest auch meine
456 IV. 8| besser noch als eine Kuh, oh Zarathustra!"~
457 IV. 8| arger Schmeichler! schrie Zarathustra mit Bosheit, was verdirbst
458 IV. 9| Bettler davongelaufen und Zarathustra wieder mit sich allein,
459 IV. 9| Stimme: die rief "Halt! Zarathustra! So warte doch! Ich bin'
460 IV. 9| warte doch! Ich bin's ja, oh Zarathustra, ich, dein Schatten!" Aber
461 IV. 9| ich, dein Schatten!" Aber Zarathustra wartete nicht, denn ein
462 IV. 9| Also sprach Zarathustra zu seinem Herzen und lief
463 IV. 9| freiwillige Bettler, dann Zarathustra und zudritt und -hinterst
464 IV. 9| lange liefen sie so, da kam Zarathustra zur Besinnung über seine
465 IV. 9| Darf aber Zarathustra sich wohl vor einem Schatten
466 IV. 9| Also sprach Zarathustra, lachend mit Augen und Eingeweiden,
467 IV. 9| Wer bist du? fragte Zarathustra heftig, was treibst du hier?
468 IV. 9| nicht gefalle, wohlan, oh Zarathustra! darin lobe ich dich und
469 IV. 9| Dir aber, oh Zarathustra, flog und zog ich am längsten
470 IV. 9| Suchen nach meinem Heim: oh Zarathustra, weisst du wohl, diess Suchen
471 IV. 9| sprach der Schatten, und Zarathustra's Gesicht verlängerte sich
472 IV. 9| Also sprach Zarathustra.~
473 IV. 10| Und Zarathustra lief und lief und fand Niemanden
474 IV. 10| als die Sonne gerade über Zarathustra's Haupte stand, kam er an
475 IV. 10| Diess that Zarathustra; und sobald er auf dem Boden
476 IV. 10| Denn, wie das Sprichwort Zarathustra's sagt: Eins ist nothwendiger
477 IV. 10| Einschlafen aber sprach Zarathustra also zu seinem Herzen:~
478 IV. 10| und hier dehnte sich Zarathustra und fühlte, dass er schlafe.) -~
479 IV. 10| Steh auf, sprach Zarathustra, du kleine Diebin, du Tagediebin!
480 IV. 10| Also sprach Zarathustra und erhob sich von seinem
481 IV. 10| mit Recht abnehmen, dass Zarathustra damals nicht lange geschlafen
482 IV. 11| Nachmittage war es erst, dass Zarathustra, nach langem umsonstigen
483 IV. 11| vielfältiger seltsamer Schrei, und Zarathustra unterschied deutlich, dass
484 IV. 11| Da sprang Zarathustra auf seine Höhle zu, und
485 IV. 11| Gesellschaft stand der Adler Zarathustra's, gesträubt und unruhig,
486 IV. 11| Diess Alles schaute Zarathustra mit grosser Verwunderung;
487 IV. 11| warteten mit Ehrfurcht, dass Zarathustra reden werde. Zarathustra
488 IV. 11| Zarathustra reden werde. Zarathustra aber sprach also:~
489 IV. 11| Also sprach Zarathustra und lachte vor Liebe und
490 IV. 11| Daran, oh Zarathustra, wie du uns Hand und Gruss
491 IV. 11| botest, erkennen wir dich als Zarathustra. Du erniedrigtest dich vor
492 IV. 11| Nichts, oh Zarathustra, wächst Erfreulicheres auf
493 IV. 11| ich, wer gleich dir, oh Zarathustra, aufwächst: lang, schweigend,
494 IV. 11| Deines Baumes hier, oh Zarathustra, erlabt sich auch der Düstere,
495 IV. 11| lernten fragen: wer ist Zarathustra?~
496 IV. 11| Lebt Zarathustra noch? Es lohnt sich nicht
497 IV. 11| umsonst: oder - wir müssen mit Zarathustra leben!"~
498 IV. 11| Wellen um deinen Berg, oh Zarathustra. Und wie hoch auch deine
499 IV. 11| oder sie lernen von dir, oh Zarathustra, die grosse Hoffnung!"~
500 IV. 11| Rechten und ergriff die Hand Zarathustra's, um sie zu küssen; aber
1-500 | 501-587 |