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Immanuel Kant
Kritik der reinen Vernunft
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I. Transzendentale Elementarlehre
Zweiter Teil Die transzendentale Logik
Zweite Abteilung Die transzendentale Dialektik
Zweites Buch Von den dialektischen Schlüssen der reinen Vernunft
Zweites Hauptstück Die Antinomie der reinen Vernunft
Zweiter Abschnitt Antithetik der reinen Vernunft
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Zweiter
Abschnitt
Antithetik
der
reinen
Vernunft
Wenn
Thetik
ein jeder
Inbegriff
dogmatischer
Lehren
ist, so
verstehe
ich unter
Antithetik
nicht
dogmatische
Behauptungen
des
Gegenteils
,
sondern
den
Widerstreit
der dem
Scheine
nach
dogmatischen
Erkenntnisse
, (
thesin
cum
antithesi
), ohne daß man einer
vor
der
anderen
einen
vorzüglichen
Anspruch
auf
Beifall
beilegt
. Die
Antithetik
beschäftigt
sich also
gar
nicht mit
einseitigen
Behauptungen
,
sondern
betrachtet
allgemeine
Erkenntnisse
der
Vernunft
nur nach dem
Widerstreite
derselben
untereinander
und den
Ursachen
desselben
. Die
transzendentale
Antithetik
ist eine
Untersuchung
über die
Antinomie
der
reinen
Vernunft
, die
Ursachen
und das
Resultat
derselben
. Wenn wir
unsere
Vernunft
nicht
bloß
, zum
Gebrauch
der
Verstandesgrundsätze
, auf
Gegenstände
der
Erfahrung
verwenden
,
sondern
jene
über die
Grenze
der
letzteren
hinaus
auszudehnen
wagen
, so
entspringen
vernünftelnde
Lehrsätze
, die in der
Erfahrung
weder
Bestätigung
hoffen
, noch
Widerlegung
fürchten
dürfen
, und deren jeder nicht allein an sich selbst ohne
Widerspruch
ist,
sondern
sogar in der
Natur
der
Vernunft
Bedingungen
seiner
Notwendigkeit
antrifft
, nur daß
unglücklicherweise
der
Gegensatz
ebenso
gültige
und
notwendige
Gründe
der
Behauptung
auf seiner
Seite
hat.
Die
Fragen
,
welche
bei einer
solchen
Dialektik
der
reinen
Vernunft
sich
natürlich
darbieten
, sind also: 1.Bei
welchen
Sätzen
denn
eigentlich
die
reine
Vernunft
einer
Antinomie
unausbleiblich
unterworfen
sei
. 2.Auf
welchen
Ursachen
diese
Antinomie
beruhe
. 3.Ob und auf
welche
Art
dennoch
der
Vernunft
unter diesem
Widerspruch
ein
Weg
zur
Gewißheit
offen
bleibe
.
Ein
dialektischer
Lehrsatz
der
reinen
Vernunft
muß
demnach
dieses,
ihn
von
allen
sophistischen
Sätzen
unterscheidendes
, an sich haben, daß er nicht eine
willkürliche
Frage
betrifft
, die man nur in
gewisser
beliebiger
Absicht
aufwirft
,
sondern
eine solche, auf die jede
menschliche
Vernunft
in ihrem
Fortgange
notwendig
stoßen
muß
; und
zweitens
, daß er, mit seinem
Gegensatze
, nicht
bloß
einen
gekünstelten
Schein
, der, wenn man
ihn
einsieht
,
sogleich
verschwindet
,
sondern
einen
natürlichen
und
unvermeidlichen
Schein
bei sich
führe
, der selbst, wenn man nicht mehr durch
ihn
hintergangen
wird, noch immer
täuscht
,
obschon
nicht
betrügt
, und also zwar
unschädlich
gemacht
, aber
niemals
vertilgt
werden kann.
Eine solche
dialektische
Lehre
wird sich nicht auf die
Verstandeseinheit
in
Erfahrungsbegriffen
,
sondern
auf die
Vernunfteinheit
in
bloßen
Ideen
beziehen
, deren
Bedingungen
,
da
sie
erstlich
, als
Synthesis
nach
Regeln
. dem
Verstande
, und doch
zugleich
, als
absolute
Einheit
derselben
, der
Vernunft
kongruieren
soll
, wenn sie der
Vernunfteinheit
adäquat
ist,
für
den
Verstand
zu
groß
, und, wenn sie dem
Verstande
angemessen
,
für
die
Vernunft
zu
klein
sein
wird;
woraus
denn
ein
Widerstreit
entspringen
muß
, der nicht
vermieden
werden kann, man
mag
es
anfangen
, wie man will.
Diese
vernünftelnden
Behauptungen
eröffnen
also einen
dialektischen
Kampfplatz
, wo jeder
Teil
die
Oberhand
behält
, der die
Erlaubnis
hat, den
Angriff
zu tun, und
derjenige
gewiß
unterliegt
, der
bloß
verteidigungsweise
zu
verfahren
genötigt
ist. Daher auch
rüstige
Ritter
, sie
mögen
sich
für
die
gute
oder
schlimme
Sache
verbürgen
,
sicher
sind, den
Siegeskranz
davon zu
tragen
, wenn sie nur dafür
sorgen
, daß sie den
letzten
Angriff
zu tun das
Vorrecht
haben, und nicht
verbunden
sind, einen
neuen
Anfall
des
Gegners
auszuhalten
. Man kann sich
leicht
vorstellen
, daß dieser
Tummelplatz
von
jeher
oft
genug
betreten
worden
, daß viele
Siege
von
beiden
Seiten
erfochten
,
für
den
letzteren
aber, der die
Sache
entschied
,
jederzeit
so
gesorgt
worden
sei
, daß der
Verfechter
der
guten
Sache
den
Platz
allein
behielte
,
dadurch
, daß seinem
Gegner
verboten
wurde
,
fernerhin
Waffen
in die
Hände
zu
nehmen
. Als
unparteiische
Kampfrichter
müssen
wir es
ganz
beiseite
setzen
, ob es die
gute
oder die
schlimme
Sache
sei
, um
welche
die
Streitenden
fechten
, und sie ihre
Sache
erst
unter sich
ausmachen
lassen
. Vielleicht daß, nachdem sie
einander
mehr
ermüdet
als
geschadet
haben, sie die
Nichtigkeit
ihres
Streithandels
von selbst
einsehen
und als
gute
Freunde
auseinander
gehen
.
Diese
Methode
, einem
Streite
der
Behauptungen
zuzusehen
, oder
vielmehr
ihn
selbst zu
veranlassen
, nicht, um
endlich
zum
Vorteile
des einen oder des
anderen
Teils
zu
entscheiden
,
sondern
, um zu
untersuchen
, ob der
Gegenstand
desselben
nicht vielleicht ein
bloßes
Blendwerk
sei
,
wonach
jeder
vergeblich
hascht
, und bei
welchem
er nichts
gewinnen
kann, wenn
ihm
gleich
gar
nicht
widerstanden
würde
, dieses
Verfahren
,
sage
ich, kann man die
skeptische
Methode
nennen
. Sie ist vom
Skeptizismus
gänzlich
unterschieden
, einem
Grundsatze
einer
kunstmäßigen
und
szientifischen
Unwissenheit
,
welcher
die
Grundlagen
aller
Erkenntnis
untergräbt
, um, wo
möglich
,
überall
keine
Zuverlässigkeit
und
Sicherheit
derselben
übrigzulassen
.
Denn
die
skeptische
Methode
geht
auf
Gewißheit
,
dadurch
, daß sie in einem
solchen
, auf
beiden
Seiten
redlich
gemeinten
und mit
Verstande
geführten
Streite
, den
Punkt
des
Mißverständnisses
zu
entdecken
sucht
, um, wie
weise
Gesetzgeber
tun, aus der
Verlegenheit
der
Richter
bei
Rechtshändeln
für
sich selbst
Belehrung
, von dem
Mangelhaften
und nicht
genau
Bestimmten
in ihren
Gesetzen
, zu
ziehen
. Die
Antinomie
, die sich in der
Anwendung
der
Gesetze
offenbart
, ist bei unserer
eingeschränkten
Weisheit
der
beste
Prüfungsversuch
der
Nomothetik
, um die
Vernunft
, die in
abstrakter
Spekulation
ihre
Fehltritte
nicht
leicht
gewahr
wird,
dadurch
auf die
Momente
in
Bestimmung
ihrer
Grundsätze
aufmerksam
zu
machen
.
Diese
skeptische
Methode
ist aber nur der
Transzendentalphilosophie
allein
wesentlich
eigen, und kann
allenfalls
in jedem
anderen
Felde
der
Untersuchungen
, nur in diesem nicht,
entbehrt
werden. In der
Mathematik
würde
ihr
Gebrauch
ungereimt
sein
; weil sich in ihr keine
falschen
Behauptungen
verbergen
und
unsichtbar
machen
können
,
indem
die
Beweise
jederzeit
an dem
Faden
der
reinen
Anschauung
, und zwar durch
jederzeit
evidente
Synthesis
fortgehen
müssen
. In der
Experimentalphilosophie
kann
wohl
ein
Zweifel
des
Aufschubs
nützlich
sein
, allein es ist doch
wenigstens
kein
Mißverstand
möglich
, der nicht
leicht
gehoben
werden
könnte
, und in der
Erfahrung
müssen
doch
endlich
die
letzten
Mittel
der
Entscheidung
des
Zwistes
liegen
, sie
mögen
nun
früh
oder
spät
aufgefunden
werden. Die
Moral
kann ihre
Grundsätze
insgesamt
auch in
concreto
,
zusamt
den
praktischen
Folgen
,
wenigstens
in
möglichen
Erfahrungen
geben
und
dadurch
den
Mißverstand
der
Abstraktion
vermeiden
.
Dagegen
sind die
transzendentalen
Behauptungen
,
welche
selbst über das
Feld
aller
möglichen
Erfahrungen
hinaus sich
erweiternde
Einsichten
anmaßen
, weder in dem
Falle
, daß ihre
abstrakte
Synthesis
in irgendeiner
Anschauung
a
priori
könnte
gegeben
, noch so
beschaffen
, daß der
Mißverstand
vermittelst
irgendeiner
Erfahrung
entdeckt
werden
könnte
. Die
transzendentale
Vernunft
also
verstattet
keinen
anderen
Probierstein
, als den
Versuch
der
Vereinigung
ihrer
Behauptungen
unter sich selbst, und
mithin
zuvor des
freien
und
ungehinderten
Wettstreits
derselben
untereinander
, und diesen
wollen
wir
anjetzt
anstellen
.
44
Erster
Widerstreit
der
transzendentalen
Ideen
Thesis
Die
Welt
hat einen
Anfang
in der
Zeit
, und ist dem
Raum
nach auch in
Grenzen
eingeschlossen
.
Beweis
Denn
, man
nehme
an, die
Welt
habe der
Zeit
nach
keinen
Anfang
: so ist bis zu jedem
gegebenen
Zeitpunkte
eine
Ewigkeit
abgelaufen
, und
mithin
eine
unendliche
Reihe
aufeinander
folgender
Zustände
der
Dinge
in der
Welt
verflossen
. Nun
besteht
aber
eben
darin die
Unendlichkeit
einer
Reihe
, daß sie durch
sukzessive
Synthesis
niemals
vollendet
sein
kann. Also ist eine
unendliche
verflossene
Weltreihe
unmöglich
,
mithin
ein
Anfang
der
Welt
eine
notwendige
Bedingung
ihres
Daseins
;
welches
zuerst
zu
beweisen
war.
In
Ansehung
des
zweiten
nehme
man
wiederum
das
Gegenteil
an: so wird die
Welt
ein
unendliches
gegebenes
Ganzes
von
zugleich
existierenden
Dingen
sein
. Nun
können
wir die
Größe
eines
Quanti
,
welches
nicht
innerhalb
gewisser
Grenzen
jeder
Anschauung
gegeben
wird,
45
auf keine
andere
Art
, als nur durch die
Synthesis
der
Teile
, und die
Totalität
eines
solchen
Quanti
nur durch die
vollendete
Synthesis
, oder durch
wiederholte
Hinzusetzung
der
Einheit
zu sich selbst,
gedenken
.
46
Demnach
, um sich die
Welt
, die alle
Räume
erfüllt
, als ein
Ganzes
zu
denken
,
müßte
die
sukzessive
Synthesis
der
Teile
einer
unendlichen
Welt
als
vollendet
angesehen
,
d.i.
, eine
unendliche
Zeit
müßte
, in der
Durchzählung
aller
koexistierenden
Dinge
, als
abgelaufen
angesehen
werden;
welches
unmöglich
ist.
Demnach
kann ein
unendliches
Aggregat
wirklicher
Dinge
, nicht als ein
gegebenes
Ganzes
,
mithin
auch nicht als
zugleich
gegeben
,
angesehen
werden. Eine
Welt
ist
folglich
, der
Ausdehnung
im
Raume
nach, nicht
unendlich
,
sondern
in ihren
Grenzen
eingeschlossen
,
welches
das
zweite
war.
Anmerkung
zur
ersten
Antinomie
I
. zur
Thesis
Ich habe bei diesen
einander
widerstreitenden
Argumenten
nicht
Blendwerke
gesucht
, um etwa (wie man
sagt
) einen
Advokatenbeweis
zu
führen
,
welcher
sich der
Unbehutsamkeit
des
Gegners
zu seinem
Vorteile
bedient
, und seine
Berufung
auf ein
mißverstandenes
Gesetz
gerne
gelten
läßt
, um seine
eigenen
unrechtmäßigen
Ansprüche
auf die
Widerlegung
desselben
zu
bauen
. Jeder dieser
Beweise
ist aus der
Sache
Natur
gezogen
und der
Vorteil
beiseite
gesetzt
worden
, den uns die
Fehlschlüsse
der
Dogmatiker
von
beiden
Teilen
geben
könnten
.
Ich hätte die
Thesis
auch
dadurch
dem
Scheine
nach
beweisen
können
, daß ich von der
Unendlichkeit
einer
gegebenen
Größe
, nach der
Gewohnheit
der
Dogmatiker
, einen
fehlerhaften
Begriff
vorangeschickt
hätte.
Unendlich
ist eine
Größe
, über die keine
größere
(
d.i.
über die darin
enthaltene
Menge
einer
gegebenen
Einheit
)
möglich
ist. Nun ist keine
Menge
die
größte
, weil noch immer eine oder mehrere
Einheiten
hinzugetan
werden
können
. Also ist eine
unendliche
gegebene
Größe
,
mithin
auch eine (der
verflossenen
Reihe
sowohl, als der
Ausdehnung
nach)
unendliche
Welt
unmöglich
: sie ist also
beiderseitig
begrenzt
. So hätte ich meinen
Beweis
führen
können
: allein dieser
Begriff
stimmt
nicht mit dem, was man unter einem
unendlichen
Ganzen
versteht
. Es wird
dadurch
nicht
vorgestellt
, wie
groß
es
sei
,
mithin
ist
sein
Begriff
auch nicht der
Begriff
eines
Maximum
,
sondern
es wird
dadurch
nur
sein
Verhältnis
zu einer
beliebig
anzunehmenden
Einheit
, in
Ansehung
deren
dasselbe
größer
ist als alle
Zahl
,
gedacht
. Nachdem die
Einheit
nun
größer
oder
kleiner
angenommen
wird,
würde
das
Unendliche
größer
oder
kleiner
sein
; allein die
Unendlichkeit
,
da
sie
bloß
in dem
Verhältnisse
zu dieser
gegebenen
Einheit
besteht
,
würde
immer
dieselbe
bleiben
, obgleich
freilich
die
absolute
Größe
des
Ganzen
dadurch
gar
nicht
erkannt
würde
, davon auch hier nicht die
Rede
ist.
Der
wahre
(
transzendentale
)
Begriff
der
Unendlichkeit
ist: daß die
sukzessive
Synthesis
der
Einheit
in
Durchmessung
eines
Quantum
niemals
vollendet
sein
kann.
48
Hieraus
folgt
ganz
sicher
, daß eine
Ewigkeit
wirklicher
aufeinanderfolgenden
Zustände
bis zu einem
gegebenen
(dem
gegenwärtigen
)
Zeitpunkte
nicht
verflossen
sein
kann, die
Welt
also einen
Anfang
haben
müsse
.
In
Ansehung
des
zweiten
Teils
der
Thesis
fällt
die
Schwierigkeit
, von einer
unendlichen
und doch
abgelaufenen
Reihe
zwar
weg
;
denn
das
Mannigfaltige
einer der
Ausdehnung
nach
unendlichen
Welt
ist
zugleich
gegeben
. Allein, um die
Totalität
einer
solchen
Menge
zu
denken
,
da
wir uns nicht auf
Grenzen
berufen
können
,
welche
diese
Totalität
von selbst in der
Anschauung
ausmachen
,
müssen
wir von unserem
Begriffe
Rechenschaft
geben
, der in
solchem
Falle
nicht vom
Ganzen
zu der
bestimmten
Menge
der
Teile
gehen
kann,
sondern
die
Möglichkeit
eines
Ganzen
durch die
sukzessive
Synthesis
der
Teile
dartun
muß
.
Da
diese
Synthesis
nun eine
nie
zu
vollendende
Reihe
ausmachen
müßte
; so kann man sich nicht
vor
ihr, und
mithin
auch nicht durch sie, eine
Totalität
denken
.
Denn
der
Begriff
der
Totalität
selbst ist in diesem
Falle
die
Vorstellung
einer
vollendeten
Synthesis
der
Teile
, und diese
Vollendung
,
mithin
auch der
Begriff
derselben
, ist
unmöglich
.
Antithesis
Die
Welt
hat
keinen
Anfang
, und keine
Grenzen
im
Raume
,
sondern
ist, sowohl in
Ansehung
der
Zeit
, als des
Raumes
,
unendlich
.
Beweis
Denn
man
setze
: sie habe einen
Anfang
.
Da
der
Anfang
ein
Dasein
ist, wovor eine
Zeit
vorhergeht
, darin das
Ding
nicht ist, so
muß
eine
Zeit
vorhergegangen
sein
, darin die
Welt
nicht war,
d.i.
eine
leere
Zeit
. Nun ist aber in einer
leeren
Zeit
kein
Entstehen
irgend
eines
Dinges
möglich
; weil kein
Teil
einer
solchen
Zeit
vor
einem
anderen
irgendeine
unterscheidende
Bedingung
des
Daseins
,
vor
die des
Nichtseins
, an sich hat (man
mag
annehmen
, daß sie von sich selbst, oder durch eine
andere
Ursache
entstehe
). Also kann zwar in der
Welt
manche
Reihe
der
Dinge
anfangen
, die
Welt
selber
aber kann
keinen
Anfang
haben, und ist also in
Ansehung
der
vergangenen
Zeit
unendlich
.
Was das
zweite
betrifft
, so
nehme
man
zuvörderst
das
Gegenteil
an, daß
nämlich
die
Welt
dem
Raume
nach
endlich
und
begrenzt
ist; so
befindet
sie sich in einem
leeren
Raum
, der nicht
begrenzt
ist. Es
würde
also nicht allein ein
Verhältnis
der
Dinge
im
Raum
,
sondern
auch der
Dinge
zum
Raume
angetroffen
werden.
Da
nun die
Welt
ein
absolutes
Ganzes
ist,
außer
welchem
kein
Gegenstand
der
Anschauung
, und
mithin
kein
Korrelatum
der
Welt
,
angetroffen
wird, womit
dieselbe
im
Verhältnis
stehe
, so
würde
das
Verhältnis
der
Welt
zum
leeren
Raum
ein
Verhältnis
derselben
zu
keinem
Gegenstande
sein
. Ein
dergleichen
Verhältnis
aber,
mithin
auch die
Begrenzung
der
Welt
durch den
leeren
Raum
, ist nichts; also ist die
Welt
, dem
Raume
nach,
gar
nicht
begrenzt
,
d.i.
sie ist in
Ansehung
der
Ausdehnung
unendlich
.
47
.
II
.
Anmerkung
zur
Antithesis
Der
Beweis
für
die
Unendlichkeit
der
gegebenen
Weltreihe
und des
Weltinbegriffs
beruht
darauf: daß im
entgegengesetzten
Falle
eine
leere
Zeit
,
imgleichen
ein
leerer
Raum
, die
Weltgrenze
ausmachen
müßte
. Nun ist mir nicht
unbekannt
, daß wider diese
Konsequenz
Ausflüchte
gesucht
werden,
indem
man
vorgibt
: es
sei
eine
Grenze
der
Welt
, der
Zeit
und dem
Raume
nach,
ganz
wohl
möglich
, ohne daß man
eben
eine
absolute
Zeit
vor
der
Welt
Anfang
, oder einen
absoluten
,
außer
der
wirklichen
Welt
ausgebreiteten
Raum
annehmen
dürfe
;
welches
unmöglich
ist. Ich bin mit dem
letzteren
Teile
dieser
Meinung
der
Philosophen
aus der
Leibnitzischen
Schule
ganz
wohl
zufrieden
. Der
Raum
ist
bloß
die
Form
der
äußeren
Anschauung
, aber kein
wirklicher
Gegenstand
, der
äußerlich
angeschaut
werden kann, und kein
Korrelatum
der
Erscheinungen
,
sondern
die
Form
der
Erscheinungen
selbst. Der
Raum
also kann
absolut
(
für
sich allein) nicht als etwas
Bestimmendes
in dem
Dasein
der
Dinge
vorkommen
, weil er
gar
kein
Gegenstand
ist,
sondern
nur die
Form
möglicher
Gegenstände
.
Dinge
also, als
Erscheinungen
,
bestimmen
wohl
den
Raum
,
d.i.
unter
allen
möglichen
Prädikaten
desselben
(
Größe
und
Verhältnis
)
machen
sie es, daß diese oder
jene
zur
Wirklichkeit
gehören
; aber
umgekehrt
kann der
Raum
, als etwas,
welches
für
sich
besteht
, die
Wirklichkeit
der
Dinge
in
Ansehung
der
Größe
oder
Gestalt
nicht
bestimmen
, weil er an sich selbst nichts
Wirkliches
ist. Es kann also
wohl
ein
Raum
(er
sei
voll
oder
leer
)
49
durch
Erscheinungen
begrenzt
,
Erscheinungen
aber
können
nicht durch einen
leeren
Raum
außer
denselben
begrenzt
werden.
Eben
dieses
gilt
auch von der
Zeit
. Alles dieses nun
zugegeben
, so ist
gleichwohl
unstreitig
, daß man diese zwei
Undinge
, den
leeren
Raum
außer
und die
leere
Zeit
vor
der
Welt
,
durchaus
annehmen
müsse
, wenn man eine
Weltgrenze
, es
sei
dem
Raume
oder der
Zeit
nach,
annimmt
.
Denn
was den
Ausweg
betrifft
, durch den man der
Konsequenz
auszuweichen
sucht
, nach
welcher
wir
sagen
: daß, wenn die
Welt
(der
Zeit
und dem
Raum
nach)
Grenzen
hat, das
unendliche
Leere
das
Dasein
wirklicher
Dinge
ihrer
Größe
nach
bestimmen
müsse
, so
besteht
er
insgeheim
nur darin: daß man statt einer
Sinnenwelt
sich, wer
weiß
welche
,
intelligible
Welt
gedenkt
, und, statt des
ersten
Anfanges
, (ein
Dasein
,
vor
welchem
eine
Zeit
des
Nichtseins
vorhergeht
) sich
überhaupt
ein
Dasein
denkt
,
welches
keine
andere
Bedingung
in der
Welt
voraussetzt
, statt der
Grenze
der
Ausdehnung
,
Schranken
des
Weltganzen
denkt
, und
dadurch
der
Zeit
und dem
Raume
aus dem
Wege
geht
. Es ist hier aber nur von dem
mundus
phaenomenon
die
Rede
, und von dessen
Größe
, bei dem man von
gedachten
Bedingungen
der
Sinnlichkeit
keineswegs
abstrahieren
kann, ohne das
Wesen
desselben
aufzuheben
. Die
Sinnenwelt
, wenn sie
begrenzt
ist,
liegt
notwendig
in dem
unendlichen
Leeren
. Will man dieses, und
mithin
den
Raum
überhaupt
als
Bedingung
der
Möglichkeit
der
Erscheinungen
a
priori
weglassen
, so
fällt
die
ganze
Sinnenwelt
weg
. In unserer
Aufgabe
ist uns diese allein
gegeben
. Der
mundus
intelligibilis
ist nichts als der
allgemeine
Begriff
einer
Welt
überhaupt
, in
welchem
man von
allen
Bedingungen
der
Anschauung
derselben
abstrahiert
, und in
Ansehung
dessen
folglich
gar
kein
synthetischer
Satz
, weder
bejahend
, noch
verneinend
möglich
ist.
Zweiter
Widerstreit
der
transzendentalen
Ideen
Thesis
Eine jede
zusammengesetzte
Substanz
in der
Welt
besteht
aus
einfachen
Teilen
, und es
existiert
überall
nichts als das
Einfache
, oder das, was aus diesem
zusammengesetzt
ist.
Beweis
Denn
,
nehmet
an, die
zusammengesetzten
Substanzen
beständen
nicht aus
einfachen
Teilen
; so
würde
wenn alle
Zusammensetzung
in
Gedanken
aufgehoben
würde
, kein
zusammengesetzter
Teil
, und (
da
es keine
einfachen
Teile
gibt
) auch kein
einfacher
,
mithin
gar
nichts
übrigbleiben
,
folglich
keine
Substanz
sein
gegeben
worden
. Entweder also
läßt
sich
unmöglich
alle
Zusammensetzung
in
Gedanken
aufheben
, oder es
muß
nach deren
Aufhebung
etwas ohne alle
Zusammensetzung
Bestehendes
,
d.i.
das
Einfache
,
übrigbleiben
. Im
ersteren
Falle
aber
würde
das
Zusammengesetzte
wiederum
nicht aus
Substanzen
bestehen
(weil bei diesen die
Zusammensetzung
nur eine
zufällige
Relation
der
Substanzen
ist, ohne
welche
diese, als
für
sich
beharrliche
Wesen
,
bestehen
müssen
).
Da
nun dieser
Fall
der
Voraussetzung
widerspricht
, so
bleibt
nur der
zweite
übrig
: daß
nämlich
das
substantielle
Zusammengesetzte
in der
Welt
aus
einfachen
Teilen
bestehe
.
Hieraus
folgt
unmittelbar
, daß die
Dinge
der
Welt
insgesamt
einfache
Wesen
sind, daß die
Zusammensetzung
nur ein
äußerer
Zustand
derselben
sei
, und daß, wenn wir die
Elementarsubstanzen
gleich
niemals
völlig
aus diesem
Zustande
der
Verbindung
setzen
und
isolieren
können
, doch die
Vernunft
sie als die
ersten
Subjekte
aller
Komposition
, und
mithin
,
vor
derselben
, als
einfache
Wesen
denken
müsse
.
Anmerkung
zur
zweiten
Antinomie
I
. zur
Thesis
Wenn ich von einem
Ganzen
rede
,
welches
notwendig
aus
einfachen
Teilen
besteht
, so
verstehe
ich darunter nur ein
substantielles
Ganzes
als das
eigentliche
Kompositum
,
d.i.
die
zufällige
Einheit
des
Mannigfaltigen
,
welches
abgesondert
(
wenigstens
in
Gedanken
)
gegeben
, in eine
wechselseitige
Verbindung
gesetzt
wird, und
dadurch
Eines
ausmacht
. Den
Raum
sollte
man
eigentlich
nicht
Kompositium
,
sondern
Totum
nennen
, weil die
Teile
desselben
nur im
Ganzen
und nicht das
Ganze
durch die
Teile
möglich
ist. Er
würde
allenfalls
ein
compositum
ideale
, aber nicht
reale
heißen
können
. Doch dieses ist nur
Subtilität
.
Da
der
Raum
kein
Zusammengesetztes
aus
Substanzen
(nicht
einmal
aus
realen
Akzidenzen
) ist, so
muß
, wenn ich alle
Zusammensetzung
in
ihm
aufhebe
, nichts, auch nicht
einmal
der
Punkt
übrigbleiben
;
denn
dieser ist nur als die
Grenze
eines
Raumes
, (
mithin
eines
Zusammengesetzten
)
möglich
.
Raum
und
Zeit
bestehen
also nicht aus
einfachen
Teilen
. Was nur zum
Zustande
einer
Substanz
gehört
, ob es
gleich
eine
Größe
hat (
z
.
B
. die
Veränderung
),
besteht
auch nicht aus dem
Einfachen
,
d.i.
ein
gewisser
Grad
der
Veränderung
entsteht
nicht durch einen
Anwachs
vieler
einfachen
Veränderungen
. Unser
Schluß
vom
Zusammengesetzten
auf das
Einfache
gilt
nur von
für
sich selbst
bestehenden
Dingen
.
Akzidenzen
aber des
Zustandes
,
bestehen
nicht
für
sich selbst. Man kann also den
Beweis
für
die
Notwendigkeit
des
Einfachen
, als der
Bestandteile
alles
substantiellen
Zusammengesetzten
, und
dadurch
überhaupt
seine
Sache
leichtlich
verderben
, wenn man
ihn
zu
weit
ausdehnt
und
ihn
für
alles
Zusammengesetzte
ohne
Unterschied
geltend
machen
will, wie es
wirklich
mehrmalen
schon
geschehen
ist.
Ich
rede
übrigens
hier nur von dem
Einfachen
,
sofern
es
notwendig
im
Zusammengesetzten
gegeben
ist,
indem
dieses darin, als in seine
Bestandteile
,
aufgelöst
werden kann. Die
eigentliche
Bedeutung
des
Wortes
Monas
(nach
Leibnitzens
Gebrauch
)
sollte
wohl
nur auf das
Einfache
gehen
,
welches
unmittelbar
als
einfache
Substanz
gegeben
ist (
z
.
B
. im
Selbstbewußtsein
) und nicht als
Element
des
Zusammengesetzten
,
welches
man
besser
den
Atomus
nennen
könnte
. Und
da
ich nur in
Ansehung
des
Zusammengesetzten
die
einfachen
Substanzen
, als deren
Elemente
,
beweisen
will, so
könnte
ich die
Antithese
der
zweiten
Antinomie
die
transzendentale
Atomistik
nennen
. Weil aber dieses
Wort
schon
vorlängst
zur
Bezeichnung
einer
besonderen
Erklärungsart
körperlicher
Erscheinungen
(
molecularum
)
gebraucht
worden
, und also
empirische
Begriffe
voraussetzt
, so
mag
er der
dialektische
Grundsatz
der
Monadologie
heißen
.
Antithesis
Kein
zusammengesetztes
Ding
in der
Welt
besteht
aus
einfachen
Teilen
, und es
existiert
überall
nichts
Einfaches
in
derselben
.
Beweis
Setzet
: ein
zusammengesetztes
Ding
(als
Substanz
)
bestehe
aus
einfachen
Teilen
. Weil alles
äußere
Verhältnis
,
mithin
auch alle
Zusammensetzung
aus
Substanzen
, nur im
Raume
möglich
ist: so
muß
, aus so viel
Teilen
das
Zusammengesetzte
besteht
, aus
ebensoviel
Teilen
auch der
Raum
bestehen
, den es
einnimmt
. Nun
besteht
der
Raum
nicht aus
einfachen
Teilen
,
sondern
aus
Räumen
. Also
muß
jeder
Teil
des
Zusammengesetzten
einen
Raum
einnehmen
. Die
schlechthin
ersten
Teile
aber alles
Zusammengesetzten
sind
einfach
. Also
nimmt
das
Einfache
einen
Raum
ein.
Da
nun alles
Reale
, was einen
Raum
einnimmt
, ein
außerhalb
einander
befindliches
Mannigfaltiges
in sich
faßt
,
mithin
zusammengesetzt
ist, und zwar als ein
reales
Zusammengesetztes
, nicht aus
Akzidenzen
, (
denn
die
können
nicht ohne
Substanz
außereinander
sein
,)
mithin
aus
Substanzen
; so
würde
das
Einfache
ein
substantielles
Zusammengesetztes
sein
,
welches
sich
widerspricht
.
Der
zweite
Satz
der
Antithesis
, daß in der
Welt
gar
nichts
Einfaches
existiere
,
soll
hier nur so viel
bedeuten
, als: Es
könne
das
Dasein
des
schlechthin
Einfachen
aus keiner
Erfahrung
oder
Wahrnehmung
, weder
äußeren
, noch
inneren
,
dargetan
werden, und das
schlechthin
Einfache
sei
also eine
bloße
Idee
, deren
objektive
Realität
niemals
in
irgend
einer
möglichen
Erfahrung
kann
dargetan
werden,
mithin
in der
Exposition
der
Erscheinungen
ohne alle
Anwendung
und
Gegenstand
.
Denn
wir
wollen
annehmen
, es
ließe
sich
für
diese
transzendentale
Idee
ein
Gegenstand
der
Erfahrung
finden
: so
müßte
die
empirische
Anschauung
irgendeines
Gegenstandes
als eine solche
erkannt
werden,
welche
schlechthin
kein
Mannigfaltiges
außerhalb
einander
, und zur
Einheit
verbunden
,
enthält
.
Da
nun von dem
Nichtbewußtsein
eines
solchen
Mannigfaltigen
auf die
gänzliche
Unmöglichkeit
desselben
in irgendeiner
Anschauung
eines
Objekts
, kein
Schluß
gilt
, dieses
letztere
aber zur
absoluten
Simplizität
durchaus
nötig
ist, so
folgt
, daß diese aus keiner
Wahrnehmung
,
welche
sie auch
sei
,
könne
geschlossen
werden.
Da
also etwas als ein
schlechthin
einfaches
Objekt
niemals
in
irgend
einer
möglichen
Erfahrung
kann
gegeben
werden, die
Sinnenwelt
aber als der
Inbegriff
aller
möglichen
Erfahrungen
angesehen
werden
muß
: so ist
überall
in ihr nichts
Einfaches
gegeben
.
Dieser
zweite
Satz
der
Antithesis
geht
viel weiter als der
erste
, der das
Einfache
nur von der
Anschauung
des
Zusammengesetzten
verbannt
,
da
hingegen
dieser es aus der
ganzen
Natur
wegschafft
; daher er auch nicht aus dem
Begriffe
eines
gegebenen
Gegenstandes
der
äußeren
Anschauung
(des
Zusammengesetzten
),
sondern
aus dem
Verhältnis
desselben
zu einer
möglichen
Erfahrung
überhaupt
hat
bewiesen
werden
können
.
II
.
Anmerkung
zur
Antithesis
Wider diesen
Satz
einer
unendlichen
Teilung
der
Materie
, dessen
Beweisgrund
bloß
mathematisch
ist, werden von den
Monadisten
Einwürfe
vorgebracht
,
welche
sich
dadurch
schon
verdächtig
machen
, daß sie die
klarsten
mathematischen
Beweise
nicht
für
Einsichten
in die
Beschaffenheit
des
Raumes
,
sofern
er in der
Tat
die
formale
Bedingung
der
Möglichkeit
aller
Materie
ist,
wollen
gelten
lassen
,
sondern
sie nur als
Schlüsse
aus
abstrakten
aber
willkürlichen
Begriffen
ansehen
, die auf
wirkliche
Dinge
nicht
bezogen
werden
könnten
.
Gleich
als wenn es auch nur
möglich
wäre
, eine
andere
Art
der
Anschauung
zu
erdenken
, als die in der
ursprünglichen
Anschauung
des
Raumes
gegeben
wird, und die
Bestimmungen
desselben
a
priori
nicht
zugleich
alles
dasjenige
beträfen
, was
dadurch
allein
möglich
ist, daß es diesen
Raum
erfüllt
. Wenn man ihnen
Gehör
gibt
, so
müßte
man,
außer
dem
mathematischen
Punkte
, der
einfach
, aber kein
Teil
,
sondern
bloß
die
Grenze
eines
Raumes
ist, sich noch
physische
Punkte
denken
, die zwar auch
einfach
sind, aber den
Vorzug
haben, als
Teile
des
Raumes
, durch ihre
bloße
Aggregation
denselben
zu
erfüllen
. Ohne nun hier die
gemeinen
und
klaren
Widerlegungen
dieser
Ungereimtheit
, die man in
Menge
antrifft
, zu
wiederholen
, wie es
denn
gänzlich
umsonst
ist, durch
bloß
diskursive
Begriffe
die
Evidenz
der
Mathematik
weg
vernünfteln
zu
wollen
, so
bemerke
ich nur, daß, wenn die
Philosophie
hier mit der
Mathematik
schikaniert
, es darum
geschehe
, weil sie
vergißt
, daß es in dieser
Frage
nur um
Erscheinungen
und deren
Bedingung
zu tun
sei
. Hier ist es aber nicht genug, zum
reinen
Verstandesbegriffe
des
Zusammengesetzten
den
Begriff
des
Einfachen
,
sondern
zur
Anschauung
des
Zusammengesetzten
(der
Materie
) die
Anschauung
des
Einfachen
zu
finden
, und dieses ist nach
Gesetzen
der
Sinnlichkeit
,
mithin
auch bei
Gegenständen
der
Sinne
,
gänzlich
unmöglich
. Es
mag
also von einem
Ganzen
aus
Substanzen
,
welches
bloß
durch den
reinen
Verstand
gedacht
wird, immer
gelten
, daß wir
vor
aller
Zusammensetzung
desselben
das
Einfache
haben
müssen
; so
gilt
dieses doch nicht vom
totum
substantiale
phaenomenon
,
welches
, als
empirische
Anschauung
im
Raume
, die
notwendige
Eigenschaft
bei sich
führt
, daß kein
Teil
desselben
einfach
ist, darum, weil kein
Teil
des
Raumes
einfach
ist.
Indessen
sind die
Monadisten
fein
genug
gewesen
, dieser
Schwierigkeit
dadurch
ausweichen
zu
wollen
, daß sie nicht den
Raum
als eine
Bedingung
der
Möglichkeit
der
Gegenstände
äußerer
Anschauung
(
Körper
),
sondern
diese, und das
dynamische
Verhältnis
der
Substanzen
überhaupt
, als die
Bedingung
der
Möglichkeit
des
Raumes
voraussetzen
. Nun haben wir von
Körpern
nur als
Erscheinungen
einen
Begriff
, als solche aber
setzen
sie den
Raum
als die
Bedingung
der
Möglichkeit
aller
äußeren
Erscheinung
notwendig
voraus
, und die
Ausflucht
ist also
vergeblich
, wie sie
denn
auch oben in der
transzendentalen
Ästhetik
hinreichend
ist
abgeschnitten
worden
.
Wären
sie
Dinge
an sich selbst, so
würde
der
Beweis
der
Monadisten
allerdings
gelten
.
Die
zweite
dialektische
Behauptung
hat das
Besondere
an sich, daß sie eine
dogmatische
Behauptung
wider sich hat, die unter
allen
vernünftelnden
die
einzige
ist,
welche
sich
unternimmt
, an einem
Gegenstande
der
Erfahrung
die
Wirklichkeit
dessen, was wir oben
bloß
zu
transzendentalen
Ideen
rechneten
,
nämlich
die
absolute
Simplizität
der
Substanz
,
augenscheinlich
zu
beweisen
:
nämlich
daß der
Gegenstand
des
inneren
Sinnes
, das Ich, was
da
denkt
, eine
schlechthin
einfache
Substanz
sei
. Ohne mich hierauf jetzt
einzulassen
, (
da
es oben
ausführlicher
erwogen
ist,) so
bemerke
ich nur: daß wenn etwas
bloß
als
Gegenstand
gedacht
wird, ohne irgendeine
synthetische
Bestimmung
seiner
Anschauung
hinzuzusetzen
, (wie
denn
dieses durch die
ganz
nackte
Vorstellung
: Ich,
geschieht
,) so
könne
freilich
nichts
Mannigfaltiges
und keine
Zusammensetzung
in einer
solchen
Vorstellung
wahrgenommen
werden.
Da
überdem
die
Prädikate
,
wodurch
ich diesen
Gegenstand
denke
,
bloß
Anschauungen
des
inneren
Sinnes
sind, so kann darin auch nichts
vorkommen
,
welches
ein
Mannigfaltiges
außerhalb
einander
,
mithin
reale
Zusammensetzung
bewiese
. Es
bringt
also nur das
Selbstbewußtsein
es so mit sich, daß, weil das
Subjekt
,
welches
denkt
,
zugleich
sein
eigenes
Objekt
ist, es sich
selber
nicht
teilen
kann (obgleich die
ihm
inhärierenden
Bestimmungen
);
denn
in
Ansehung
seiner selbst ist jeder
Gegenstand
absolute
Einheit
.
Nichtsdestoweniger
, wenn dieses
Subjekt
äußerlich
, als ein
Gegenstand
der
Anschauung
,
betrachtet
wird, so
würde
es doch
wohl
Zusammensetzung
in der
Erscheinung
an sich
zeigen
. So
muß
es aber
jederzeit
betrachtet
werden, wenn man
wissen
will, ob in
ihm
ein
Mannigfaltiges
außerhalb
einander
sei
, oder nicht.
Dritter
Widerstreit
der
transzendentalen
Ideen
Thesis
Die
Kausalität
nach
Gesetzen
der
Natur
ist nicht die
einzige
, aus
welcher
die
Erscheinungen
der
Welt
insgesamt
abgeleitet
werden
können
. Es ist noch eine
Kausalität
durch
Freiheit
zur
Erklärung
derselben
anzunehmen
notwendig
.
Beweis
Man
nehme
an, es
gebe
keine
andere
Kausalität
, als nach
Gesetzen
der
Natur
; so
setzt
alles, was
geschieht
, einen
vorigen
Zustand
voraus
, auf den es
unausbleiblich
nach einer
Regel
folgt
. Nun
muß
aber der
vorige
Zustand
selbst etwas
sein
, was
geschehen
ist (in der
Zeit
geworden
,
da
es
vorher
nicht war), weil, wenn es
jederzeit
gewesen
wäre
, seine
Folge
auch nicht
allererst
entstanden
,
sondern
immer
gewesen
sein
würde
. Also ist die
Kausalität
der
Ursache
, durch
welche
etwas
geschieht
, selbst etwas
Geschehenes
,
welches
nach dem
Gesetz
der
Natur
wiederum
einen
vorigen
Zustand
und dessen
Kausalität
, dieser aber
eben
so einen noch
älteren
voraussetzt
usw
. Wenn also alles nach
bloßen
Gesetzen
der
Natur
geschieht
, so
gibt
es
jederzeit
nur einen
subalternen
,
niemals
aber einen
ersten
Anfang
, und also
überhaupt
keine
Vollständigkeit
der
Reihe
auf der
Seite
der
voneinander
abstammenden
Ursachen
. Nun
besteht
aber
eben
darin das
Gesetz
der
Natur
: daß ohne
hinreichend
a
priori
bestimmte
Ursache
nichts
geschehe
. Also
widerspricht
der
Satz
, als wenn alle
Kausalität
nur nach
Naturgesetzen
möglich
sei
, sich selbst in seiner
unbeschränkten
Allgemeinheit
, und diese kann also nicht als die
einzige
angenommen
werden.
Diesem nach
muß
eine
Kausalität
angenommen
werden, durch
welche
etwas
geschieht
, ohne daß die
Ursache
davon noch weiter, durch eine
andere
vorhergehende
Ursache
, nach
notwendigen
Gesetzen
bestimmt
sei
,
d.i.
eine
absolute
Spontaneität
der
Ursachen
, eine
Reihe
von
Erscheinungen
, die nach
Naturgesetzen
läuft
, von selbst
anzufangen
,
mithin
transzendentale
Freiheit
, ohne
welche
selbst im
Laufe
der
Natur
die
Reihenfolge
der
Erscheinungen
auf der
Seite
der
Ursachen
niemals
vollständig
ist.
Anmerkung
zur
dritten
Antinomie
I
. zur
Thesis
Die
transzendentale
Idee
der
Freiheit
macht
zwar bei
weitem
nicht den
ganzen
Inhalt
des
psychologischen
Begriffs
dieses
Namens
aus,
welcher
großenteils
empirisch
ist,
sondern
nur den der
absoluten
Spontaneität
der
Handlung
, als den
eigentlichen
Grund
der
Imputabilität
derselben
; ist aber
dennoch
der
eigentliche
Stein
des
Anstoßes
für
die
Philosophie
,
welche
unüberwindliche
Schwierigkeiten
findet
,
dergleichen
Art
von
unbedingter
Kausalität
einzuräumen
.
Dasjenige
also in der
Frage
über die
Freiheit
des
Willens
, was die
spekulative
Vernunft
von
jeher
in so
große
Verlegenheit
gesetzt
hat, ist
eigentlich
nur
transzendental
, und
geht
lediglich
darauf, ob ein
Vermögen
angenommen
werden
müsse
, eine
Reihe
von
sukzessiven
Dingen
oder
Zuständen
von selbst
anzufangen
. Wie ein
solches
möglich
sei
, ist nicht
ebenso
notwendig
beantworten
zu
können
,
da
wir uns
ebensowohl
bei der
Kausalität
nach
Naturgesetzen
damit
begnügen
müssen
,
a
priori
zu
erkennen
, daß eine solche
vorausgesetzt
werden
müsse
, ob wir
gleich
die
Möglichkeit
, wie durch ein
gewisses
Dasein
das
Dasein
eines
anderen
gesetzt
werde
, auf keine
Weise
begreifen
, und uns
desfalls
lediglich
an die
Erfahrung
halten
müssen
. Nun haben wir diese
Notwendigkeit
eines
ersten
Anfangs
einer
Reihe
von
Erscheinungen
aus
Freiheit
, zwar nur
eigentlich
insofern
dargetan
, als zur
Begreiflichkeit
eines
Ursprungs
der
Welt
erforderlich
ist,
indessen
daß man alle
nachfolgenden
Zustände
für
eine
Abfolge
nach
bloßen
Naturgesetzen
nehmen
kann. Weil aber
dadurch
doch
einmal
das
Vermögen
, eine
Reihe
in der
Zeit
ganz
von selbst
anzufangen
,
bewiesen
(
obzwar
nicht
eingesehen
) ist, so ist es uns
nunmehr
auch
erlaubt
,
mitten
im
Laufe
der
Welt
verschiedene
Reihen
, der
Kausalität
nach, von selbst
anfangen
zu
lassen
, und den
Substanzen
derselben
ein
Vermögen
beizulegen
, aus
Freiheit
zu
handeln
. Man
lasse
sich aber
hierbei
nicht durch einen
Mißverstand
aufhalten
: daß,
da
nämlich
eine
sukzessive
Reihe
in der
Welt
nur einen
komparativ
ersten
Anfang
haben kann,
indem
doch immer ein
Zustand
der
Dinge
in der
Welt
vorhergeht
, etwa kein
absolut
erster
Anfang
der
Reihen
während
dem
Weltlaufe
möglich
sei
.
Denn
wir
reden
hier nicht vom
absolut
ersten
Anfange
der
Zeit
nach,
sondern
der
Kausalität
nach. Wenn ich jetzt (zum
Beispiel
)
völlig
frei
, und ohne den
notwendig
bestimmenden
Einfluß
der
Naturursachen
, von
meinem
Stuhle
aufstehe
, so
fängt
in dieser
Begebenheit
,
samt
deren
natürlichen
Folgen
ins
Unendliche
, eine
neue
Reihe
schlechthin
an, obgleich der
Zeit
nach diese
Begebenheit
nur die
Fortsetzung
einer
vorhergehenden
Reihe
ist.
Denn
diese
Entschließung
und
Tat
liegt
gar
nicht in der
Abfolge
bloßer
Naturwirkungen
, und ist nicht eine
bloße
Fortsetzung
derselben
,
sondern
die
bestimmenden
Naturursachen
hören
oberhalb
derselben
, in
Ansehung
dieser
Ereignis
,
ganz
auf, die zwar auf
jene
folgt
, aber daraus nicht
erfolgt
, und daher zwar nicht der
Zeit
nach, aber doch in
Ansehung
der
Kausalität
, ein
schlechthin
erster
Anfang
einer
Reihe
von
Erscheinungen
genannt
werden
muß
.
Die
Bestätigung
von der
Bedürfnis
der
Vernunft
, in der
Reihe
der
Naturursachen
sich auf einen
ersten
Anfang
aus
Freiheit
zu
berufen
,
leuchtet
daran sehr
klar
in die
Augen
: daß (die
epikurische
Schule
ausgenommen
) alle
Philosophen
des
Altertums
sich
gedrungen
sahen
, zur
Erklärung
der
Weltbewegungen
einen
ersten
Beweger
anzunehmen
,
d.i.
eine
freihandelnde
Ursache
,
welche
diese
Reihe
von
Zuständen
zuerst
und von selbst
anfing
.
Denn
aus
bloßer
Natur
unterfangen
sie sich nicht, einen
ersten
Anfang
begreiflich
zu
machen
.
Antithesis
Es ist keine
Freiheit
,
sondern
alles in der
Welt
geschieht
lediglich
nach
Gesetzen
der
Natur
.
Beweis
Setzet
: es
gehe
eine
Freiheit
im
transzendentalen
Verstande
, als eine
besondere
Art
von
Kausalität
, nach
welcher
die
Begebenheiten
der
Welt
erfolgen
könnten
,
nämlich
ein
Vermögen
, einen
Zustand
,
mithin
auch eine
Reihe
von
Folgen
desselben
,
schlechthin
anzufangen
; so wird nicht allein eine
Reihe
durch diese
Spontaneität
,
sondern
die
Bestimmung
dieser
Spontaneität
selbst zur
Hervorbringung
der
Reihe
,
d.i.
die
Kausalität
, wird
schlechthin
anfangen
, so daß nichts
vorhergeht
,
wodurch
diese
geschehende
Handlung
nach
beständigen
Gesetzen
bestimmt
sei
. Es
setzt
aber ein jeder
Anfang
zu
handeln
einen
Zustand
der noch nicht
handelnden
Ursache
voraus
, und ein
dynamisch
erster
Anfang
der
Handlung
einen
Zustand
, der mit dem
vorhergehenden
eben
derselben
Ursache
gar
keinen
Zusammenhang
der
Kausalität
hat,
d.i.
auf keine
Weise
daraus
erfolgt
. Also ist die
transzendentale
Freiheit
dem
Kausalgesetze
entgegen
, und eine solche
Verbindung
der
sukzessiven
Zustände
wirkender
Ursachen
, nach
welcher
keine
Einheit
der
Erfahrung
möglich
ist, die also auch in keiner
Erfahrung
angetroffen
wird,
mithin
ein
leeres
Gedankending
.
Wir haben also nichts als
Natur
, in
welcher
wir den
Zusammenhang
und
Ordnung
der
Weltbegebenheiten
suchen
müssen
. Die
Freiheit
(
Unabhängigkeit
) von den
Gesetzen
der
Natur
, ist zwar eine
Befreiung
vom
Zwange
, aber auch vom
Leitfaden
aller
Regeln
.
Denn
man kann nicht
sagen
, daß,
anstatt
der
Gesetze
der
Natur
,
Gesetze
der
Freiheit
in die
Kausalität
des
Weltlaufs
eintreten
, weil, wenn diese nach
Gesetzen
bestimmt
wäre
, sie nicht
Freiheit
,
sondern
selbst nichts
anderes
als
Natur
wäre
.
Natur
also und
transzendentale
Freiheit
unterscheiden
sich wie
Gesetzmäßigkeit
und
Gesetzlosigkeit
, davon
jene
zwar den
Verstand
mit der
Schwierigkeit
belästigt
, die
Abstammung
der
Begebenheiten
in der
Reihe
der
Ursachen
immer
höher
hinauf zu
suchen
, weil die
Kausalität
an ihnen
jederzeit
bedingt
ist, aber zur
Schadloshaltung
durchgängige
und
gesetzmäßige
Einheit
der
Erfahrung
verspricht
,
dahingegen
das
Blendwerk
von
Freiheit
zwar dem
forschenden
Verstande
in der
Kette
der
Ursachen
Ruhe
verheißt
,
indem
sie
ihn
zu einer
unbedingten
Kausalität
führt
, die von selbst zu
handeln
anhebt
, die aber,
da
sie selbst
blind
ist, den
Leitfaden
der
Regeln
abreißt
, an
welchem
allein eine
durchgängig
zusammenhängende
Erfahrung
möglich
ist.
II
.
Anmerkung
zur
Antithesis
Der
Verteidiger
der
Allvermögenheit
der
Natur
(
transzendentale
Physiokratie
), im
Widerspiel
mit der
Lehre
von der
Freiheit
,
würde
seinen
Satz
, gegen die
vernünftelnden
Schlüsse
der
letzteren
, auf
folgende
Art
behaupten
. Wenn ihr kein
mathematisch
Erstes
der
Zeit
nach in der
Welt
annehmt
, so habt ihr auch nicht
nötig
, ein
dynamisch
Erstes
der
Kausalität
nach zu
suchen
. Wer hat
euch
geheißen
, einen
schlechthin
ersten
Zustand
der
Welt
, und
mithin
einen
absoluten
Anfang
der nach und nach
ablaufenden
Reihe
der
Erscheinungen
, zu
erdenken
, und, damit ihr eurer
Einbildung
einen
Ruhepunkt
verschaffen
möget
, der
unumschränkten
Natur
Grenzen
zu
setzen
?
Da
die
Substanzen
in der
Welt
jederzeit
gewesen
sind,
wenigstens
die
Einheit
der
Erfahrung
eine solche
Voraussetzung
notwendig
macht
, so hat es keine
Schwierigkeit
, auch
anzunehmen
, daß der
Wechsel
ihrer
Zustände
,
d.i.
eine
Reihe
ihrer
Veränderungen
,
jederzeit
gewesen
sei
, und
mithin
kein
erster
Anfang
, weder
mathematisch
, noch
dynamisch
,
gesucht
werden
dürfe
. Die
Möglichkeit
einer
solchen
unendlichen
Abstammung
, ohne ein
erstes
Glied
, in
Ansehung
dessen alles
übrige
bloß
nachfolgend
ist,
läßt
sich, seiner
Möglichkeit
nach, nicht
begreiflich
machen
. Aber wenn ihr diese
Naturrätsel
darum
wegwerfen
wollt
, so
werdet
ihr
euch
genötigt
sehen
, viel
synthetische
Grundbeschaffenheiten
zu
verwerfen
, (
Grundkräfte
) die ihr
ebensowenig
begreifen
könnt
, und selbst die
Möglichkeit
einer
Veränderung
überhaupt
muß
euch
anstößig
werden.
Denn
, wenn ihr nicht durch
Erfahrung
fändet
, daß sie
wirklich
ist, so
würdet
ihr
niemals
a
priori
ersinnen
können
, wie eine solche
unaufhörliche
Folge
von
Sein
und
Nichtsein
möglich
sei
.
Wenn auch
indessen
allenfalls
ein
transzendentales
Vermögen
der
Freiheit
nachgegeben
wird, um die
Weltveränderungen
anzufangen
, so
würde
dieses
Vermögen
doch
wenigstens
nur
außerhalb
der
Welt
sein
müssen
, (
wiewohl
es immer eine
kühne
Anmaßung
bleibt
,
außerhalb
dem
Inbegriffe
aller
möglichen
Anschauungen
, noch einen
Gegenstand
anzunehmen
, der in keiner
möglichen
Wahrnehmung
gegeben
werden kann). Allein, in der
Welt
selbst, den
Substanzen
ein
solches
Vermögen
beizumessen
, kann
nimmermehr
erlaubt
sein
, weil
alsdann
der
Zusammenhang
nach
allgemeinen
Gesetzen
sich
einander
notwendig
bestimmender
Erscheinungen
, den man
Natur
nennt
, und mit
ihm
das
Merkmal
empirischer
Wahrheit
,
welches
Erfahrung
vom
Traum
unterscheidet
,
größtenteils
verschwinden
würde
.
Denn
es
läßt
sich neben einem
solchen
gesetzlosen
Vermögen
der
Freiheit
,
kaum
mehr
Natur
denken
; weil die
Gesetze
der
letzteren
durch die
Einflüsse
der
ersteren
unaufhörlich
abgeändert
, und das
Spiel
der
Erscheinungen
,
welches
nach der
bloßen
Natur
regelmäßig
und
gleichförmig
sein
würde
,
dadurch
verwirrt
und
unzusammenhängend
gemacht
wird.
Vierter
Widerstreit
der
transzendentalen
Ideen
Thesis
Zu der
Welt
gehört
etwas, das, entweder als ihr
Teil
, oder ihre
Ursache
, ein
schlechthin
notwendiges
Wesen
ist.
Beweis
Die
Sinnenwelt
, als das
Ganze
aller
Erscheinungen
,
enthält
zugleich
eine
Reihe
von
Veränderungen
.
Denn
, ohne diese,
würde
selbst die
Vorstellung
der
Zeitreihe
, als einer
Bedingung
der
Möglichkeit
der
Sinnenwelt
, uns nicht
gegeben
sein
50
. Eine jede
Veränderung
aber
steht
unter ihrer
Bedingung
, die der
Zeit
nach
vorhergeht
, und unter
welcher
sie
notwendig
ist. Nun
setzt
ein jedes
Bedingte
, das
gegeben
ist, in
Ansehung
seiner
Existenz
, eine
vollständige
Reihe
von
Bedingungen
bis zum
Schlechthinunbedingten
voraus
,
welches
allein
absolutnotwendig
ist. Also
muß
etwas
Absolutnotwendiges
existieren
, wenn eine
Veränderung
als seine
Folge
existiert
. Dieses
Notwendige
aber
gehört
selber
zur
Sinnenwelt
.
Denn
setzet
, es
sei
außer
derselben
, so
würde
von
ihm
die
Reihe
der
Weltveränderungen
ihren
Anfang
ableiten
, ohne daß doch diese
notwendige
Ursache
selbst zur
Sinnenwelt
gehörte
. Nun ist dieses
unmöglich
.
Denn
,
da
der
Anfang
einer
Zeitreihe
nur durch
dasjenige
, was der
Zeit
nach
vorhergeht
,
bestimmt
werden kann: so
muß
die
oberste
Bedingung
des
Anfangs
einer
Reihe
von
Veränderungen
in der
Zeit
existieren
,
da
diese noch nicht war, (
denn
der
Anfang
ist ein
Dasein
,
vor
welchem
eine
Zeit
vorhergeht
, darin das
Ding
,
welches
anfängt
, noch nicht war). Also
gehört
die
Kausalität
der
notwendigen
Ursache
der
Veränderungen
,
mithin
auch die
Ursache
selbst, zu der
Zeit
,
mithin
zur
Erscheinung
(an
welcher
die
Zeit
allein als deren
Form
möglich
ist),
folglich
kann sie von der
Sinnenwelt
, als dem
Inbegriff
aller
Erscheinungen
, nicht
abgesondert
gedacht
werden. Also ist in der
Welt
selbst etwas
Schlechthinnotwendiges
enthalten
(es
mag
nun dieses die
ganze
Weltreihe
selbst, oder ein
Teil
derselben
sein
).
Anmerkung
zur
vierten
Antinomie
I
. zur
Thesis
Um das
Dasein
eines
notwendigen
Wesens
zu
beweisen
,
liegt
mir hier ob, kein
anderes
als
kosmologisches
Argument
zu
brauchen
,
welches
nämlich
von dem
Bedingten
in der
Erscheinung
zum
Unbedingten
im
Begriffe
aufsteigt
,
indem
man dieses als die
notwendige
Bedingung
der
absoluten
Totalität
der
Reihe
ansieht
. Den
Beweis
, aus der
bloßen
Idee
eines
obersten
aller
Wesen
überhaupt
, zu
versuchen
,
gehört
zu einem
anderen
Prinzip
der
Vernunft
, und ein
solcher
wird daher
besonders
vorkommen
müssen
.
Der
reine
kosmologische
Beweis
kann nun das
Dasein
eines
notwendigen
Wesens
nicht anders
dartun
, als daß er es
zugleich
unausgemacht
lasse
, ob
dasselbe
die
Welt
selbst, oder ein von ihr
unterschiedenes
Ding
sei
.
Denn
, um das
letztere
auszumitteln
, dazu werden
Grundsätze
erfordert
, die nicht mehr
kosmologisch
sind, und nicht in der
Reihe
der
Erscheinungen
fortgehen
,
sondern
Begriffe
von
zufälligen
Wesen
überhaupt
, (
sofern
sie
bloß
als
Gegenstände
des
Verstandes
erwogen
werden,) und ein
Prinzip
, solche mit einem
notwendigen
Wesen
, durch
bloße
Begriffe
, zu
verknüpfen
,
welches
alles
für
eine
transzendente
Philosophie
gehört
,
für
welche
hier noch nicht der
Platz
ist.
Wenn man aber
einmal
den
Beweis
kosmologisch
anfängt
,
indem
man die
Reihe
von
Erscheinungen
, und den
Regressus
in
derselben
nach
empirischen
Gesetzen
der
Kausalität
, zum
Grunde
legt
: so kann man nachher davon nicht
abspringen
und auf etwas
übergehen
, was
gar
nicht in die
Reihe
als ein
Glied
gehört
.
Denn
in
eben
derselben
Bedeutung
muß
etwas als
Bedingung
angesehen
werden, in
welcher
die
Relation
des
Bedingten
zu seiner
Bedingung
in der
Reihe
genommen
wurde
, die auf diese
höchste
Bedingung
in
kontinuirlichem
Fortschritte
führen
sollte
. Ist nun dieses
Verhältnis
sinnlich
und
gehört
zum
möglichen
empirischen
Verstandesgebrauch
, so kann die
oberste
Bedingung
oder
Ursache
nur nach
Gesetzen
der
Sinnlichkeit
,
mithin
nur als zur
Zeitreihe
gehörig
den
Regressus
beschließen
, und das
notwendige
Wesen
muß
als das
oberste
Glied
der
Weltreihe
angesehen
werden.
Gleichwohl
hat man sich die
Freiheit
genommen
, einen
solchen
Absprung
(
metabasis
eis
allo
genos
) zu tun. Man
schloß
nämlich
aus den
Veränderungen
in der
Welt
auf die
empirische
Zufälligkeit
,
d.i.
die
Abhängigkeit
derselben
von
empirisch
bestimmenden
Ursachen
, und
bekam
eine
aufsteigende
Reihe
empirischer
Bedingungen
,
welches
auch
ganz
recht
war.
Da
man aber hierin
keinen
ersten
Anfang
und kein
oberstes
Glied
finden
konnte, so
ging
man
plötzlich
vom
empirischen
Begriff
der
Zufälligkeit
ab und
nahm
die
reine
Kategorie
,
welche
alsdann
eine
bloß
intelligible
Reihe
veranlaßte
, deren
Vollständigkeit
auf dem
Dasein
einer
schlechthin
notwendigen
Ursache
beruhte
, die
nunmehr
,
da
sie an keine
sinnliche
Bedingungen
gebunden
war, auch von der
Zeitbedingung
, ihre
Kausalität
selbst
anzufangen
,
befreit
wurde
. Dieses
Verfahren
ist aber
ganz
widerrechtlich
, wie man aus
folgendem
schließen
kann.
Zufällig
, im
reinen
Sinne
der
Kategorie
, ist das, dessen
kontradiktorisches
Gegenteil
möglich
ist. Nun kann man aus der
empirischen
Zufälligkeit
auf
jene
intelligible
gar
nicht
schließen
. Was
verändert
wird, dessen
Gegenteil
(seines
Zustandes
) ist zu einer
anderen
Zeit
wirklich
,
mithin
auch
möglich
;
mithin
ist dieses nicht das
kontradiktorische
Gegenteil
des
vorigen
Zustandes
, wozu
erfordert
wird, daß in
derselben
Zeit
,
da
der
vorige
Zustand
war, an der
Stelle
desselben
sein
Gegenteil
hätte
sein
können
,
welches
aus der
Veränderung
gar
nicht
geschlossen
werden kann. Ein
Körper
, der in
Bewegung
war =
A
,
kommt
in
Ruhe
=
nonA
. Daraus nun, daß ein
entgegengesetzter
Zustand
vom
ZustandeA
auf diesen
folgt
, kann
gar
nicht
geschlossen
werden, daß das
kontradiktorische
Gegenteil
vonA
möglich
,
mithin
A
zufällig
sei
;
denn
dazu
würde
erfordert
werden, daß in
derselben
Zeit
,
da
die
Bewegung
war,
anstatt
derselben
die
Ruhe
habe
sein
können
. Nun
wissen
wir nichts weiter, als daß die
Ruhe
in der
folgenden
Zeit
wirklich
,
mithin
auch
möglich
war.
Bewegung
aber zu einer
Zeit
, und
Ruhe
zu einer
anderen
Zeit
, sind
einander
nicht
kontradiktorisch
entgegengesetzt
. Also
beweist
die
Sukzession
entgegengesetzter
Bestimmungen
,
d.i.
die
Veränderung
,
keineswegs
die
Zufälligkeit
nach
Begriffen
des
reinen
Verstandes
, und kann also auch nicht auf das
Dasein
eines
notwendigen
Wesens
, nach
reinen
Verstandesbegriffen
,
führen
. Die
Veränderung
beweist
nur die
empirische
Zufälligkeit
,
d.i.
daß der
neue
Zustand
für
sich selbst, ohne eine
Ursache
, die zur
vorigen
Zeit
gehört
,
gar
nicht hätte
stattfinden
können
,
zufolge
dem
Gesetze
der
Kausalität
. Diese
Ursache
, und wenn sie auch als
schlechthin
notwendig
angenommen
wird,
muß
auf diese
Art
doch in der
Zeit
angetroffen
werden, und zur
Reihe
der
Erscheinungen
gehören
.
Antithesis
Es
existiert
überall
kein
schlechthin
notwendiges
Wesen
, weder in der
Welt
, noch
außer
der
Welt
, als ihre
Ursache
.
Beweis
Setzet
: die
Welt
selber
, oder in ihr,
sei
ein
notwendiges
Wesen
, so
würde
in der
Reihe
ihrer
Veränderungen
, entweder ein
Anfang
sein
, der
unbedingtnotwendig
,
mithin
ohne
Ursache
wäre
,
welches
dem
dynamischen
Gesetze
der
Bestimmung
aller
Erscheinungen
in der
Zeit
widerstreitet
; oder die
Reihe
selbst
wäre
ohne
allen
Anfang
, und, obgleich in
allen
ihren
Teilen
zufällig
und
bedingt
, im
Ganzen
dennoch
schlechthinnotwendig
und
unbedingt
,
welches
sich selbst
widerspricht
, weil das
Dasein
einer
Menge
nicht
notwendig
sein
kann, wenn kein
einziger
Teil
derselben
ein an sich
notwendiges
Dasein
besitzt
.
Setzet
dagegen
: es
gebe
eine
schlechthin
notwendige
Weltursache
außer
der
Welt
, so
würde
dieselbe
als das
oberste
Glied
in der
Reihe
der
Ursachen
der
Weltveränderungen
, das
Dasein
der
letzteren
und ihre
Reihe
zuerst
anfangen
51
. Nun
müßte
sie aber
alsdann
auch
anfangen
zu
handeln
, und ihre
Kausalität
würde
in die
Zeit
,
eben
darum aber in den
Inbegriff
der
Erscheinungen
,
d.i.
in die
Welt
gehören
,
folglich
sie selbst, die
Ursache
, nicht
außer
der
Welt
sein
,
welches
der
Voraussetzung
widerspricht
. Also ist weder in der
Welt
, noch
außer
derselben
(aber mit ihr in
Kausalverbindung
) irgendein
schlechthinnotwendiges
Wesen
.
II
.
Anmerkung
zur
Antithesis
Wenn man, beim
Aufsteigen
in der
Reihe
der
Erscheinungen
, wider das
Dasein
einer
schlechthin
notwendigen
obersten
Ursache
,
Schwierigkeiten
anzutreffen
vermeint
, so
müssen
sich diese auch nicht auf
bloße
Begriffe
vom
notwendigen
Dasein
eines
Dinges
überhaupt
gründen
, und
mithin
nicht
ontologisch
sein
,
sondern
sich aus der
Kausalverbindung
mit einer
Reihe
von
Erscheinungen
, um zu
derselben
eine
Bedingung
anzunehmen
, die selbst
unbedingt
ist,
hervorfinden
,
folglich
kosmologisch
und nach
empirischen
Gesetzen
gefolgert
sein
. Es
muß
sich
nämlich
zeigen
, daß das
Aufsteigen
in der
Reihe
der
Ursachen
(in der
Sinnenwelt
)
niemals
bei einer
empirisch
unbedingten
Bedingung
endigen
könne
, und daß das
kosmologische
Argument
aus der
Zufälligkeit
der
Weltzustände
,
laut
ihrer
Veränderungen
, wider die
Annehmung
einer
ersten
und die
Reihe
schlechthin
zuerst
anhebenden
Ursache
ausfalle
.
Es
zeigt
sich aber in dieser
Antinomie
ein
seltsamer
Kontrast
: daß
nämlich
aus
eben
demselben
Beweisgrunde
,
woraus
in der
Thesis
das
Dasein
eines
Urwesens
geschlossen
wurde
, in der
Antithesis
das
Nichtsein
desselben
, und zwar mit
derselben
Schärfe
.
geschlossen
wird.
Erst
hieß
es: es ist ein
notwendiges
Wesen
, weil die
ganze
vergangene
Zeit
die
Reihe
aller
Bedingungen
und hiermit also auch das
Unbedingte
(
Notwendige
) in sich
faßt
. Nun
heißt
es: es ist kein
notwendiges
Wesen
,
eben
darum, weil die
ganze
verflossene
Zeit
die
Reihe
aller
Bedingungen
(die
mithin
insgesamt
wiederum
bedingt
sind) in sich
faßt
. Die
Ursache
hiervon
ist diese. Das
erste
Argument
sieht
nur auf die
absolute
Totalität
der
Reihe
der
Bedingungen
, deren eine die
andere
in der
Zeit
bestimmt
, und
bekommt
dadurch
ein
Unbedingtes
und
Notwendiges
. Das
zweite
zieht
dagegen
die
Zufälligkeit
alles dessen, was in der
Zeitreihe
bestimmt
ist, in
Betrachtung
, (weil
vor
jedem eine
Zeit
vorhergeht
, darin die
Bedingung
selbst
wiederum
als
bedingt
bestimmt
sein
muß
,)
wodurch
denn
alles
Unbedingte
, und alle
absolute
Notwendigkeit
,
gänzlich
wegfällt
.
Indessen
ist die
Schlußart
in
beiden
, selbst der
gemeinen
Menschenvernunft
ganz
angemessen
,
welche
mehrmalen
in den
Fall
gerät
, sich mit sich selbst zu
entzweien
, nachdem sie ihren
Gegenstand
aus zwei
verschiedenen
Standpunkten
erwägt
.
Herr
von
Mairan
hielt
den
Streit
zweier
berühmter
Astronomen
, der aus einer
ähnlichen
Schwierigkeit
über die
Wahl
des
Standpunktes
entsprang
,
für
ein
genugsam
merkwürdiges
Phänomen
, um
darüber
eine
besondere
Abhandlung
abzufassen
. Der eine
schloß
nämlich
so: der
Mond
dreht
sich um seine
Achse
, darum, weil er der
Erde
beständig
dieselbe
Seite
zukehrt
; der
andere
: der
Mond
dreht
sich nicht um seine
Achse
,
eben
darum, weil er der
Erde
beständig
dieselbe
Seite
zukehrt
.
Beide
Schlüsse
waren
richtig;
je
nachdem man den
Standpunkt
nahm
, aus dem man die
Mondbewegung
beobachten
wollte
.
44
Die
Antinomien
folgen
einander
nach der
Ordnung
der oben
angeführten
transzendentalen
Ideen
.
45
Wir
können
ein
unbestimmtes
Quantum
als ein
Ganzes
anschauen
, wenn es in
Grenzen
eingeschlossen
ist, ohne die
Totalität
desselben
durch
Messung
,
d.i.
die
sukzessive
Synthesis
seiner
Teile
,
konstruieren
zu
dürfen
.
Denn
die
Grenzen
bestimmen
schon die
Vollständigkeit
,
indem
sie alles
Mehreres
abschneiden
.
46
Der
Begriff
der
Totalität
ist in diesem
Falle
nichts
anderes
, als die
Vorstellung
der
vollendeten
Synthesis
, seiner
Teile
, weil,
da
wir nicht von der
Anschauung
des
Ganzen
(als
welche
in diesem
Falle
unmöglich
ist) den
Begriff
abziehen
können
, wir diesen nur durch die
Synthesis
der
Teile
, bis zur
Vollendung
des
Unendlichen
,
wenigstens
in der
Idee
fassen
können
.
48
Dieses
enthält
dadurch
eine
Menge
(von
gegebener
Einheit
), die
größer
ist als alle
Zahl
,
welches
der
mathematische
Begriff
des
Unendlichen
ist.
47
Der
Raum
ist
bloß
die
Form
der
äußeren
Anschauung
(
formale
Anschauung
), aber kein
wirklicher
Gegenstand
, der
äußerlich
angeschaut
werden kann. Der
Raum
,
vor
allen
Dingen
, die
ihn
bestimmen
(
erfüllen
oder
begrenzen
), oder die
vielmehr
eine seiner
Form
gemäße
empirische
Anschauung
geben
, ist, unter dem
Namen
des
absoluten
Raumes
, nichts
anderes
, als die
bloße
Möglichkeit
äußerer
Erscheinungen
,
sofern
sie entweder an sich
existieren
, oder zu
gegebenen
Erscheinungen
noch
hinzukommen
können
. Die
empirische
Anschauung
ist also nicht
zusammengesetzt
aus
Erscheinungen
und dem
Raume
(der
Wahrnehmung
und der
leeren
Anschauung
). Eines ist nicht des
anderen
Korrelatum
der
Synthesis
,
sondern
nur in einer und
derselben
empirischen
Anschauung
verbunden
, als
Materie
und
Form
derselben
. Will man eines dieser zwei
Stücke
außer
dem
anderen
setzen
(
Raum
außerhalb
allen
Erscheinungen
), so
entstehen
daraus
allerlei
leere
Bestimmungen
der
äußeren
Anschauung
, die doch nicht
mögliche
Wahrnehmungen
sind.
Z
.
B
.
Bewegung
oder
Ruhe
der
Welt
im
unendlichen
leeren
Raum
, eine
Bestimmung
des
Verhältnisses
beider
untereinander
,
welche
niemals
wahrgenommen
werden kann, und also auch das
Prädikat
eines
bloßen
Gedankendinges
ist.
49
Man
bemerkt
leicht
, daß
hierdurch
gesagt
werden
wolle
: der
leere
Raum
,
sofern
er durch
Erscheinungen
begrenzt
wird,
mithin
derjenige
innerhalb
der
Welt
,
widerspreche
wenigstens
nicht den
transzendentalen
Prinzipien
, und
könne
also in
Ansehung
dieser
eingeräumt
(obgleich darum seine
Möglichkeit
nicht
sofort
behauptet
werden).
50
Die
Zeit
geht
zwar als
formale
Bedingung
der
Möglichkeit
der
Veränderungen
vor
dieser
objektiv
vorher
, allein
subjektiv
, und in der
Wirklichkeit
des
Bewußtseins
, ist, diese
Vorstellung
doch nur, so wie jede
andere
, durch
Veranlassung
der
Wahrnehmungen
gegeben
.
51
Das
Wort
:
Anfangen
, wird in
zwiefacher
Bedeutung
genommen
. Die
erste
ist
aktiv
,
da
die
Ursache
eine
Reihe
von
Zuständen
als ihre
Wirkung
anfängt
(
infit
.). Die
zweite
passiv
,
da
die
Kausalität
in der
Ursache
selbst
anhebt
(
fit
.). Ich
schließe
hier aus der
ersteren
auf die
letzte
.
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