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Immanuel Kant
Kritik der reinen Vernunft
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II. Transzendentale Methodenlehre
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II
.
Transzendentale
Methodenlehre
Wenn ich den
Inbegriff
aller
Erkenntnis
der
reinen
und
spekulativen
Vernunft
wie ein
Gebäude
ansehe
, dazu wir
wenigstens
die
Idee
in uns haben, so kann ich
sagen
, wir haben in der
transzendentalen
Elementarlehre
den
Bauzeug
überschlagen
und
bestimmt
, zu
welchem
Gebäude
, von
welcher
Höhe
und
Festigkeit
er
zulange
.
Freilich
fand
es sich, daß, ob wir zwar einen
Turm
im
Sinne
hatten, der bis an den
Himmel
reichen
sollte
, der
Vorrat
der
Materialien
doch nur zu einem
Wohnhause
zureichte
,
welches
zu
unseren
Geschäften
auf der
Ebene
der
Erfahrung
gerade
geräumig
und
hoch
genug war, sie zu
übersehen
; daß aber
jene
kühne
Unternehmung
aus
Mangel
an
Stoff
fehlschlagen
mußte
, ohne
einmal
auf die
Sprachverwirrung
zu
rechnen
,
welche
die
Arbeiter
über den
Plan
unvermeidlich
entzweien
, und sie in alle
Welt
zerstreuen
mußte
, um sich, ein jeder nach seinem
Entwurfe
,
besonders
anzubauen
. Jetzt ist es uns nicht sowohl um die
Materialien
, als
vielmehr
um den
Plan
zu tun, und,
indem
wir
gewarnt
sind, es nicht auf einen
beliebigen
blinden
Entwurf
, der vielleicht unser
ganzes
Vermögen
übersteigen
könnte
, zu
wagen
,
gleichwohl
doch von der
Errichtung
eines
festen
Wohnsitzes
nicht
wohl
abstehen
können
, den
Anschlag
zu einem
Gebäude
in
Verhältnis
auf den
Vorrat
, der uns
gegeben
und
zugleich
unserem
Bedürfnis
angemessen
ist, zu
machen
.
Ich
verstehe
also unter der
transzendentalen
Methodenlehre
die
Bestimmung
der
formalen
Bedingungen
eines
vollständigen
Systems
der
reinen
Vernunft
. Wir werden es in dieser
Absicht
mit einer
Disziplin
, einem
Kanon
, einer
Architektonik
,
endlich
einer
Geschichte
der
reinen
Vernunft
zu tun haben, und
dasjenige
in
transzendentaler
Absicht
leisten
, was, unter dem
Namen
einer
praktischen
Logik
, in
Ansehung
des
Gebrauchs
des
Verstandes
überhaupt
in den
Schulen
gesucht
, aber
schlecht
geleistet
wird; weil,
da
die
allgemeine
Logik
auf keine
besondere
Art
der
Verstandeserkenntnis
(
z
.
B
. nicht auf die
reine
), auch nicht auf
gewisse
Gegenstände
eingeschränkt
ist, sie, ohne
Kenntnisse
aus
anderen
Wissenschaften
zu
borgen
, nichts mehr tun kann, als
Titel
zu
möglichen
Methoden
und
technische
Ausdrücke
, deren man sich in
Ansehung
des
Systematischen
in
allerlei
Wissenschaften
bedient
,
vorzutragen
, die den
Lehrling
zum
voraus
mit
Namen
bekannt
machen
, deren
Bedeutung
und
Gebrauch
er
künftig
allererst
soll
kennenlernen
.
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