5. Kapitel: Die Förderung des Friedens und der Aufbau der Völkergemeinschaft
Einführung
77. In unseren Jahren, in denen die Leiden und Ängste wütender oder drohender
Kriege noch schwer auf den Menschen lasten, ist die gesamte Menschheitsfamilie in
einer entscheidenden Stunde ihrer Entwicklung zur Reife angelangt. Allmählich
ist sie sich untereinander nähergekommen, und überall ist sie sich schon klarer
ihrer Einheit bewußt. Da kann sie ihre Aufgabe, die Welt für alle überall
wirklich menschlicher zu gestalten, nur erfüllen, wenn alle sich in einer
inneren Erneuerung dem wahren Frieden zuwenden. Dann strahlt unserer Zeit jene
Botschaft des Evangeliums, die dem höchsten Sehnen und Bemühen der Menschheit
entspricht, in neuem Licht auf, jene Botschaft, die die Friedensstifter
seligpreist, "denn sie werden Kinder Gottes heißen" (Mt 5,9). Darum
möchte das Konzil den wahren und hohen Begriff des Friedens klarlegen, die
Unmenschlichkeit des Krieges verurteilen und mit allem Ernst einen Aufruf an
alle Christen richten, mit Hilfe Christi, in dem der Friede gründet, mit allen
Menschen zusammenzuarbeiten, um untereinander in Gerechtigkeit und Liebe den
Frieden zu festigen und all das bereitzustellen, was dem Frieden dient.
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