Der Rüstungswettlauf
81. Die wissenschaftlichen Waffen werden nun aIlerdings nicht nur zum Einsatz
im Kriegsfall angehäuft. Weil man meint, daß die Stärke der Verteidigung von
der Fähigkeit abhänge, bei einem Angriff des Gegners blitzartig
zurückzuschlagen, dient diese noch jährlich wachsende Anhäufung von Waffen
dazu, auf diese ungewöhnliche Art mögliche Gegner abzuschrecken. Viele halten
dies heute für das wirksamste Mittel, einen gewissen Frieden zwischen den
Völkern zu sichern. Wie immer man auch zu dieser Methode der Abschreckung
stehen mag - die Menschen sollten überzeugt sein, daß der Rüstungswettlauf, zu
dem nicht wenige Nationen ihre Zuflucht nehmen, kein sicherer Weg ist, den
Frieden zu sichern, und daß das daraus sich ergebende sogenannte Gleichgewicht kein
sicherer und wirklicher Friede ist. Statt daß dieser die Ursachen des Krieges
beseitigt, drohen diese dadurch sogar eher weiter zuzunehmen. Während man
riesige Summen für die Herstellung immer neuer Waffen ausgibt, kann man nicht
genügend Hilfsmittel bereitstellen zur Bekämpfung all des Elends in der
heutigen Welt. Anstatt die Spannungen zwischen den Völkern wirklich und
gründlich zu lösen, überträgt man sie noch auf andere Erdteile. Neue Wege, von
einer inneren Wandlung aus beginnend, müssen gewählt werden, um dieses Ärgernis
zu beseitigen, die Welt von der drückenden Angst zu befreien und ihr den wahren
Frieden zu schenken. Darum muß noch einmal erklärt werden: Der Rüstungswettlauf
ist eine der schrecklichsten Wunden der Menschheit, er schädigt unerträglich
die Armen. Wenn hier nicht Hilfe geschaffen wird, ist zu befürchten, daß er
eines Tages all das tödliche Unheil bringt, wozu er schon jetzt die Mittel
bereitstellt. Gewarnt vor Katastrophen, die das Menschengeschlecht heute
möglich macht, wollen wir die Frist, die uns noch von oben gewährt wurde,
nützen, um mit geschärftem Verantwortungsbewußtsein Methoden zu finden, unsere
Meinungsverschiedenheiten auf eine Art und Weise zu lösen, die des Menschen
würdiger ist. Die göttliche Vorsehung fordert dringend von uns, daß wir uns von
der alten Knechtschaft des Krieges befreien. Wohin uns der verhängnisvolle Weg,
den wir beschritten haben, führen mag, falls wir nicht diesen Versuch zur
Umkehr machen, das wissen wir nicht.
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