Die Völkergemeinschaft und die internationalen Institutionen
84. Um bei der wachsenden gegenseitigen engen Abhängigkeit aller Menschen und
aller Völker auf dem ganzen Erdkreis das allgemeine Wohl der Menschheit auf geeignetem
Weg zu suchen und in wirksamerer Weise zu erreichen, muß sich die
Völkergemeinschaft eine Ordnung geben, die den heutigen Aufgaben entspricht,
vor allem im Hinblick auf die zahlreichen Gebiete, die immer noch unerträgliche
Not leiden. Um diese Ziele zu erreichen, müssen die Institutionen der
internationalen Gemeinschaft den verschiedenen Bedürfnissen der Menschen nach
Kräften Rechnung tragen, und zwar sowohl in den Bereichen des sozialen Lebens,
z. B. Ernährung, Gesundheit, Erziehung, Arbeit, als auch in besonderen
Situationen, die hier und dort entstehen können, z. B. die allgemein bestehende
Notwendigkeit, den Aufstieg der Entwicklungsländer zu fördern, die Leiden der
Flüchtlinge in der ganzen Welt zu lindern oder auch Auswanderer und ihre Familien
zu unterstützen. Die bereits bestehenden internationalen Institutionen, sowohl
auf weltweiter wie auf regionaler Ebene, machen sich ohne Zweifel um die
Menschheit hoch verdient. Sie erscheinen als erste Versuche, eine
internationale Grundlage für die Gemeinschaft der ganzen Menschheit zu
schaffen, damit so die schweren Fragen unserer Zeit gelöst werden: den
Fortschritt überall zu fördern und Kriege in jeder Form zu verhindern. Die
Kirche freut sich über den Geist wahrer Brüderlichkeit zwischen Christen und
Nichtchristen, der auf all diesen Gebieten zu immer größeren Anstrengungen
drängt, um die ungeheuere Not zu lindern.
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