Text
Einleitung
1.
Zur Völkerwelt von Gott gesandt, soll die Kirche "das allumfassende
Sakrament des Heils"1 sein. So müht sie sich
gemäß dem innersten Anspruch ihrer eigenen Katholizität und im Gehorsam gegen
den Auftrag ihres Stifters2, das Evangelium allen
Menschen zu verkünden. Denn auch die Apostel, auf die die Kirche gegründet
worden ist, haben, den Spuren Christi folgend, "das Wort der Wahrheit
verkündet und Kirchen gezeugt"3. Pflicht ihrer
Nachfolger ist es, diesem Werk Dauer zu verleihen, "damit das Wort Gottes
seinen Lauf nehme und verherrlicht werde" (2 Thess 3,1) und die Herrschaft
Gottes überall auf Erden angekündigt und aufgerichtet werde. In der
gegenwärtigen Weltlage, aus der für die Menschheit eine neue Situation
entsteht, ist die Kirche, die da ist Salz der Erde und Licht der Welt4, mit verstärkter Dringlichkeit gerufen, dem Heil und der
Erneuerung aller Kreatur zu dienen, damit alles in Christus zusammengefaßt
werde und in ihm die Menschen eine einzige Familie und ein einziges Gottesvolk
bilden. Im Dank gegen Gott ob der trefflichen Arbeit, die durch den
hochherzigen Einsatz der ganzen Kirche bislang vollbracht wurde, will diese
Heilige Synode deshalb die Grundsätze der missionarischen Tätigkeit umreißen
und die Kräfte aller Gläubigen sammeln, damit das Volk Gottes, auf dem schmalen
Weg des Kreuzes voranschreitend, die Herrschaft Christi des Herrn, vor dessen
Augen die Jahrhunderte stehen5, ausbreite und seiner
Ankunft die Wege bahne.
|