ARTIKEL 8
„ICH GLAUBE AN DEN HEILIGEN GEIST"
687 „Keiner
erkennt Gott - nur der Geist Gottes" (1 Kor 2,11). Der Geist, der Gott
offenbart, läßt uns Christus, sein lebendiges Wort erkennen; er spricht aber
nicht von sich. Er, der „durch die Propheten gesprochen hat", läßt uns das
Wort des Vaters vernehmen. Ihn selbst aber hören wir nicht. Wir erkennen ihn
nur darin, daß er uns das Wort offenbart und uns bereit macht, es im Glauben
anzunehmen. Der Geist der Wahrheit, der uns Christus „enthüllt", redet
nicht „aus sich selbst heraus" (Joh 16,13). Diese wahrlich göttliche
Zurückhaltung erklärt, warum ihn „die Welt nicht empfangen kann, weil sie ihn
nicht sieht und nicht kennt", während die an Christus Glaubenden ihn kennen,
weil er bei ihnen bleibt (Joh 14,17).
688 Als
lebendige Glaubensgemeinschaft, die den Glauben der Apostel
weitergibt, ist die Kirche der
Ort unserer Erkenntnis des Heiligen Geistes:
- in
den von ihm inspirierten Schriften;
in der
Überlieferung, deren stets aktuelle Zeugen die Kirchenväter sind;
- im
Lehramt der Kirche, dem er beisteht;
- in
der sakramentalen Liturgie: durch ihre Worte und Sinnbilder, in denen uns der
Heilige Geist mit Christus verbindet;
- im
Gebet, in dem er für uns eintritt;
- in
den Charismen und Dienstämtern, durch die die Kirche aufgebaut wird;
- im
apostolischen und missionarischen Leben;
- im
Zeugnis der Heiligen, worin er seine Heiligkeit bekundet und das Heilswerk
fortsetzt.
|