II Wie wird dieses Sakrament genannt?
1328 Der
unerschöpfliche Gehalt dieses Sakramentes kommt in den verschiedenen
Benennungen zum Ausdruck. Jede von ihnen weist auf gewisse Aspekte hin. Man
nennt es:
Eucharistie, weil es Danksagung
an Gott ist. Die Worte „eucharistein" [Vgl. Lk 22,19; 1 Kor 11,24] und
„eulogein" Vgl. Mt 26,26; Mk 14,22 erinnern an die jüdischen Preisungen,
die - vor allem beim Mahl - die Werke Gottes rühmen: die Schöpfung, die
Erlösung und die Heiligung.
1329 Mahl des
Herr [Vgl. 1 Kor 11,20], denn es handelt sich um das Abendmahl, das der Herr am
Abend vor seinem Leiden mit seinen Jüngern hielt. Es handelt sich aber auch um
die Vorwegnahme des Hochzeitsmahles des Lammes [Vgl. Offb 19,9] im himmlischen
Jerusalem.
Brechen des Brotes, denn dieser
dem jüdischen Mahl eigene Ritus wurde von Jesus verwendet, wenn er als Vorsteher
der Tischgemeinschaft das Brot segnete und austeilte [Vgl. Mt 14,19; 15,36; Mk
8,6.19]; er tat dies vor allem beim Letzten Abendmahl [Vgl. Mt 26,26; 1 Kor
11,24]. An dieser Handlung erkennen ihn die Jünger nach seiner Auferstehung
wieder [Vgl. Lk 24,13-35]. Mit dem Ausdruck „Brechen des Brotes"
bezeichnen die ersten Christen ihre eucharistischen Versammlungen [Vgl. Apg
2,42.46; 20,7.11]. Sie wollen damit sagen, daß alle, die von dem einen
gebrochenen Brot, von Christus, essen, in Gemeinschaft mit ihm treten und in
ihm einen einzigen Leib bilden [Vgl. 1 Kor 10,16-17].
Eucharistische Versammlung
[synaxis], denn die Eucharistie wird in der Versammlung der Gläubigen gefeiert,
in der die Kirche sichtbar zum Ausdruck kommt [Vgl. 1 Kor 11,17-34.].
1330 Gedächtnis
des Leidens und der Auferstehung des Herrn. Heiliges Opfer, denn es
vergegenwärtigt das einzigartige Opfer Christi, des Erlösers, und schließt die
Selbstdarbringung der Kirche mit ein. Oder auch heiliges Meßopfer, „Opfer des
Lobes" (Hebr 13,15) [Vgl. Ps 116,13.17], geistiges Opfer [Vgl. 1 Petr
2,5], reines [Vgl. Mal 1.11] und heiliges Opfer, denn es vollendet und überragt
alle Opfer des Alten Bundes.
Heilige und göttliche Liturgie,
denn die ganze Liturgie der Kirche hat in der Feier dieses Sakramentes ihren
Mittelpunkt und kommt darin am deutlichsten zum Ausdruck. Im gleichen Sinn
nennt man sie auch Feier der heiligen Mysterien. Man spricht auch vom
heiligsten Sakrament, denn die Eucharistie ist das Sakrament der Sakramente.
Unter den eucharistischen Gestalten im Tabernakel aufbewahrt, bezeichnet man
den Leib Christi als das Allerheiligste.
1331 Kommunion,
denn in diesem Sakrament vereinen wir uns mit Christus, der uns an seinem Leib und
seinem Blut teilhaben läßt, damit wir einen einzigen Leib bilden [Vgl. 1 Kor
10,16-17
]. Man nennt die Eucharistie auch
die Heiligen Dinge [tà hágia; sancta] (const. ap. 8, 13, 12; Didaché 9,5; 10,6)
- dies entspricht dem ersten Sinn der „Gemeinschaft der Heiligen", von der
im Apostolischen Glaubensbekenntnis die Rede ist. Andere Namen sind: Brot der
Engel, Hirnmelsbrot, „Arznei der Unsterblichkeit" (Ignatius v. Antiochien,
Eph. 20,2) und Wegzehrung.
1332 Heilige
Messe, denn die Liturgie, in der das Heilsmysterium vollzogen wird, schließt
mit der Aussendung der Gläubigen [missio], damit diese in ihrem Alltagsieben
den Willen Gottes erfüllen.
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