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Ioannes Paulus PP. II
Vita Consecrata

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Sentire cum Ecclesia

46. Eine grobe Aufgabe ist dem geweihten Leben auch im Lichte der vom II. Vatikanischen Konzil mit fester Entschiedenheit dargestellten Lehre von der Kirche als Gemeinschaft anvertraut. Von den Personen des geweihten Lebens wird verlangt, als »Zeugen und Baumeister jenesgöttlichen Planes für Gemeinschaft', der die Geschichte der Menschen krönen soll«,wirklich Experten der Gemeinschaft zu sein und deren Spiritualität in die Praxis umzusetzen.Der Sinn der kirchlichen Gemeinschaft, die sich zu einer Spiritualität der Gemeinschaft entwickelt, fördert eine Weise des Denkens, Sprechens und Handelns, die die Kirche an Tiefe und Weite wachsen läbt. Denn das Gemeinschaftsleben »wird zu einem Zeichen für die Welt, zur anziehenden Kraft , die zum Glauben an Christus führt [...] Auf diese Weise öffnet sich die communio der Sendung, wird selbst Sendung«, ja, » die communio schafft communio und stellt sich wesentlich als missionarische communio dar«.ei den Stiftern und Stifterinnen erscheint der Sinn für die Kirche immer lebendig und zeigt sich in ihrer vollkommenen Teilnahme am kirchlichen Leben in allen seinen Dimensionen und im bereitwilligen Gehorsam den Bischöfen, insbesondere dem Papst von Rom gegenüber. Vor diesem Horizont der Liebe zur heiligen Kirche, »Säule und Fundament der Wahrheit« (1 Tim 3,15), begreifen wir die Ergebenheit eines Franz von Assisi dem »Herrn Papst« gegenüber,den kindlichen Unternehmungsgeist einer Katharina von Siena dem gegenüber, den sie den »süben Christus auf Erden nennt«,den apostolischen Gehorsam und das »Sentire cum Ecclesia«eines Ignatius von Loyola, das freudige Glaubensbekenntnis einer Theresia von Jesus: »Ich bin Tochter der Kirche«.Man versteht auch die Sehnsucht der Theresia von Lisieux: »Im Herzen der Kirche, meiner Mutter, werde ich die Liebe sein«.Ähnliche Zeugnisse stellen die volle kirchliche Gemeinschaft dar, die Heilige sowie Stifter und Stifterinnen zu ganz verschiedenen Zeiten und unter verschiedenen und oft sehr schwierigen Umständen gegeben haben. Auf diese Vorbilder müssen die Personen des geweihten Lebens immer wieder Bezug nehmen, um den heutzutage besonders aktiven zentrifugalen und zersetzenden Antriebskräften entgegenzuwirken.Ein Wesensmerkmal dieser kirchlichen communio ist das Festhalten mit Herz und Verstand am Lehramt der Bischöfe, das von allen Personen des geweihten Lebens, besonders jenen, die in der theologischen Forschung, in der Lehre, im Publikationswesen, in der Katechese, im Bereich der sozialen Kommunikationsmittel tätig sind, treu gelebt und vor dem Volk Gottes klar und deutlich bezeugt werden mub.Da die Personen des geweihten Lebens einen besonderen Platz in der Kirche einnehmen, kommt ihrer diesbezüglichen Haltung für das ganze Volk Gottes grobe Bedeutung zu. Ihr apostolisches Wirken, das sich im Rahmen der prophetischen Sendung aller Getauften im allgemeinen durch Aufgaben besonderer Zusammenarbeit mit der Hierarchie qualifiziert, gewinnt aus ihrem Zeugnis kindlicher Liebe Kraft und Schärfe.Auf diese Weise leisten sie mit dem Reichtum ihrer Charismen einen besonderen Beitrag, damit die Kirche ihr Wesen als Sakrament der innigen Vereinigung mit Gott und der Einheit des gesamten Menschengeschlechts immer vollkommener verwirkliche.




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