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Ioannes Paulus PP. II Vita Consecrata IntraText CT - Text |
Die Brüderlichkeit in der Universalkirche
47. Die Personen des geweihten Lebens sind auf Grund der Tatsache selbst, dab die vielfältigen Charismen der jeweiligen Institute vom Heiligen Geist geschenkt werden im Hinblick auf das Wohl des ganzen mystischen Leibes, zu dessen Aufbau sie beitragen sollen (vgl. 1 Kor 12,4-11), dazu berufen, Sauerteig missionarischer Gemeinschaft in der Universalkirche zu sein. Bezeichnenderweise ist es die Liebe, die nach den Worten des Apostels »der Weg« ist, »der alles übersteigt« (1 Kor 12,31), die Wirklichkeit, die »die gröbte unter allen ist« (1 Kor 13,13), die alle Unterschiede harmonisch in Einklang bringt und allen die Kraft verleiht, im apostolischen Einsatz einander Stütze zu sein. Gerade danach strebt das besondere Band der Gemeinschaft, das die verschiedenen Formen des geweihten Lebens und die Gesellschaften des apostolischen Lebens zum Nachfolger Petri in seinem Dienst an der Einheit und der missionarischen Universalität haben. Die Geschichte der Spiritualität veranschaulicht dieses Band eingehend dadurch, dab sie deren günstige Aufgabe zeigt, um sowohl die dem geweihten Leben eigene Identität als auch die missionarische Ausbreitung des Evangeliums zu gewährleisten. Die machtvolle Verbreitung der evangelischen Botschaft ebenso wie die feste Verwurzelung der Kirche in so vielen Gegenden der Welt und der christliche Frühling, der heute in den jungen Kirchen festzustellen ist, wären — wie die Synodenväter festgestellt haben — ohne den Beitrag so vieler Institute des geweihten Lebens und der Gesellschaften des apostolischen Lebens undenkbar. Sie haben über Jahrhunderte hin die Gemeinschaft mit den Nachfolgern des hl. Petrus aufrechterhalten, die bei ihnen grobzügige Bereitschaft vorfanden, sich der Mission mit einer Verfügbarkeit zu widmen, die, wenn nötig, bis zum Heroismus reichen konnten.So ragt das Wesensmerkmal der Universalität und der Gemeinschaft hervor, das den Instituten des geweihten Lebens und den Gesellschaften des apostolischen Lebens eigen ist. Aufgrund des in ihrer besonderen Beziehung zum Petrusamt verwurzelten überdiözesanen Charakters stehen sie auch im Dienst der Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Teilkirchen,unter denen sie den »Austausch der Gaben« wirksam fördern und dadurch zu einer Inkulturation des Evangeliums beitragen können, die die Reichtümer der Kulturen aller Völker reinigen, bewerten und annehmen soll.Auch heute offenbart die Blüte an Berufungen zum geweihten Leben in den jungen Kirchen die Fähigkeit, die es besitzt, um innerhalb der katholischen Einheit die Erfordernisse der verschiedenen Völker und Kulturen zum Ausdruck zu bringen.