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Ioannes Paulus PP. II Vita Consecrata IntraText CT - Text |
Gemeinschaft unter den verschiedenen Instituten
52. Die brüderliche geistliche Beziehung und die gegenseitige Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Instituten des geweihten Lebens und den Gesellschaften des apostolischen Lebens werden vom kirchlichen Gemeinschaftssinn getragen und genährt. Personen, die durch die gemeinsame Verpflichtung zur Nachfolge Christi miteinander verbunden und vom selben Heiligen Geist beseelt sind, müssen als Reben des einen Weinstocks die Fülle des Evangeliums der Liebe sichtbar bekunden. Die verschiedenen Stifter und Stifterinnen sind berufen, eingedenk der geistlichen Freundschaft, die sie auf Erden oft miteinander verbunden hat, in Treue zum Wesen ihres Instituts eine vorbildliche Geschwisterlichkeit zum Ausdruck zu bringen, die den anderen Mitgliedern der Kirche in ihrem täglichen Bemühen um die Bezeugung des Evangeliums Ansporn sein möge.Die Worte des hl. Bernhard bezüglich der verschiedenen Orden sind nach wie vor aktuell: »Ich bewundere sie alle. Einem von ihnen gehöre ich durch die Befolgung der Regel an, allen aber in der Liebe. Wir alle brauchen einander: das geistliche Gut, das ich nicht habe und nicht besitze, empfange ich von den anderen [...]. Die Kirche ist hier im irdischen Leben noch unterwegs und, wenn ich so sagen darf, pluralisch: wir haben es mit einer einzigartigen Pluralität und mit einer pluralischen Einheit zu tun. Und alle unsere Verschiedenheiten, die die Fülle der Gaben Gottes offenkundig machen, werden in dem einen Haus des Vaters, das viele Wohnungen umfabt, anzutreffen sein. Jetzt gibt es unterschiedliche Gnadengaben: dann wird es unterschiedliche Seligkeiten geben. Die Einheit besteht hier wie dort in ein und derselben Liebe«.