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Ioannes Paulus PP. II Vita Consecrata IntraText CT - Text |
Freiwillige und assoziierte Laien
56. Eine bedeutende Ausdrucksform der Teilnahme der Laien an den Reichtümern des geweihten Lebens ist der Beitritt der Gläubigen im Laienstand zu den verschiedenen Instituten in der neuen Form der sogenannten assoziierten Mitglieder oder, je nach den in einigen kulturellen Umfeldern vorhandenen Bedürfnissen, der Beitritt von Personen, die sich für einen bestimmten Zeitabschnitt der Aufgaben des Gemeinschaftslebens und der besonderen beschaulichen und apostolischen Hingabe annehmen, natürlich immer vorausgesetzt, dab die Identität des Instituts in seinem internen Leben dadurch keinen Schaden erleidet.s ist durchaus richtig, dem Volontariat, das aus den Reichtümern des geweihten Lebens schöpft, hohe Wertschätzung entgegenzubringen; es mub jedoch für dessen Formation gesorgt werden, damit die freiwilligen Laien auber der sachlichen Kompetenz immer tiefgründige übernatürliche Motivationen für ihre Vorhaben sowie einen lebendigen Sinn für Gemeinschaft und Kirche bei ihren Projekten haben.Ferner ist zu bedenken, dab Initiativen, bei denen auch auf Entscheidungsebene Laien mitwirken, damit diese als Werke eines bestimmten Instituts betrachtet werden, dessen Ziele verfolgen und unter dessen Verantwortung durchgeführt werden müssen. Wenn also Laien die Leitung übernehmen, werden sie den zuständigen Oberen und Oberinnen gegenüber die Verantwortung für diese Durchführung tragen. All dies sollte durch geeignete Vorschriften der einzelnen Institute geprüft und geregelt werden, die von der vorgesetzten Autorität genehmigt sind und in denen die jeweiligen Kompetenzen des Instituts selbst, der Kommunitäten und der assoziierten oder freiwilligen Mitglieder vorgesehen sind.Die von ihren Oberen und Oberinnen entsandten und abhängigen Personen des geweihten Lebens können sich mit Sonderformen von Zusammenarbeit an Laieninitiativen beteiligen, besonders in Organisationen und Einrichtungen, die sich der Randgruppen annehmen und sich die Linderung menschlichen Leides zum Ziel setzen. Wenn diese Zusammenarbeit von einer klaren und starken christlichen Identität beseelt und getragen wird und das dem geweihten Leben eigene Wesen berücksichtigt, vermag sie in den dunkelsten Situationen des menschlichen Daseins die Leuchtkraft des Evangeliums zum Strahlen zu bringen.In diesen Jahren sind zahlreiche Personen des geweihten Lebens einer der kirchlichen Bewegungen beigetreten, die sich in unserer Zeit entwickelt haben. Aus solchen Erfahrungen ziehen die Interessierten im allgemeinen Nutzen, besonders auf der Ebene der geistlichen Erneuerung. Doch läbt sich nicht leugnen, dab dies in einigen Fällen Unbehagen und Verwirrung im persönlichen und kommunitären Bereich auslöst, besonders dann, wenn diese Erfahrungen mit den Anforderungen des Gemeinschaftslebens und der Spiritualität des Instituts in Konflikt geraten. Man wird daher Sorge tragen müssen, dab der Beitritt zu den kirchlichen Bewegungen unter Beachtung des Charismas und der Disziplin des eigenen Instituts,unter Zustimmung der Oberen und Oberinnen und in voller Verfügbarkeit zur Annahme ihrer Entscheidungen erfolgt.