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Ioannes Paulus PP. II
Vita Consecrata

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Neuaufschwung der Berufungspastoral

64. Die Sendung des geweihten Lebens und die Lebenskraft der Institute hängen gewib von der Treueverpflichtung ab, mit der die Personen des geweihten Lebens auf ihre Berufung antworten, sie haben aber nur in dem Mabe Zukunft, in dem andere Männer und Frauen den Ruf des Herrn hochherzig annehmen. Das Problem der Berufungen ist eine echte Herausforderung, die direkt die Institute betrifft, aber die ganze Kirche mit einbezieht. Auf dem Gebiet der Berufungspastoral werden grobe geistige und materielle Energien eingesetzt, doch die Ergebnisse entsprechen nicht immer den Erwartungen und Anstrengungen. So kann es geschehen, dab die Berufungen zum geweihten Leben in den jungen Kirchen und in jenen, die unter Verfolgungen durch totalitäre Regime gelitten haben, blühen, während es in den traditionellerweise an Berufungen– auch für die Missionreichen Ländern mangelt.Diese schwierige Lage stellt die Personen des geweihten Lebens auf die Probe und sie fragen sich mitunter: haben wir etwa die Fähigkeit verloren, neue Berufungen anzuziehen? Man mub Vertrauen in den Herrn Jesus setzen, der immer noch in seine Nachfolge ruft, und sich dem Heiligen Geist anvertrauen, dem Urheber und Anstifter der Charismen des geweihten Lebens. Während wir uns also über das Wirken des Geistes freuen, der die Braut Christi dadurch verjüngt, dab er das geweihte Leben in vielen Nationen blühen läbt, müssen wir inständig zum Herrn der Ernte beten, damit er Arbeiter in seine Kirche sende, um sie für die dringenden Erfordernisse der Neuevangelisierung bereit zu machen (vgl. Mt 9,37-38). Auber der Förderung des Gebets um Berufungen ist es dringend notwendig, sich durch eine klare Verkündigung und eine entsprechende Katechese darum zu bemühen, bei den zum geweihten Leben Berufenen jene freie, aber bereite und hochherzige Antwort zu fördern, die die Gnade der Berufung wirksam werden läbt.Die Einladung Jesu: »Kommt und seht!« (Joh 1,39) ist noch heute die goldene Regel der Berufungspastoral. Diese setzt sich zum Ziel, nach dem Beispiel der Stifter und Stifterinnen den Glanz der Person des Herrn Jesus und die Schönheit der Ganzhingabe seiner selbst an die Sache des Evangeliums zu zeigen. Vorrangige Aufgabe aller Personen des geweihten Lebens ist es also, mutig durch Wort und Beispiel das Ideal der Nachfolge Christi vorzustellen und dann die Antwort auf die Impulse des Heiligen Geistes in den Herzen der Berufenen zu unterstützen.Auf die Begeisterung der ersten Begegnung mit Christus wird natürlich die geduldige Mühe um die Entsprechung im täglichen Leben folgen, das die Berufung zu einer Geschichte der Freundschaft mit dem Herrn macht. Zu diesem Zweck bedient sich die Berufungspastoral geeigneter Hilfsmittel, wie der geistlichen Führung , um jene persönliche Antwort der Liebe zum Herrn zu fördern, die wesentliche Bedingung ist, um Jünger und Apostel seines Reiches zu werden. Auch wenn das Blühen von Berufungen, wie es sich in verschiedenen Teilen der Welt zeigt, Optimismus und Hoffnung rechtfertigt, so darf der Mangel in anderen Regionen weder zur Mutlosigkeit noch zur Versuchung zu leichfertigen und unbedachten Anwerbungen verleiten. Die Aufgabe der Förderung von Berufungen mub so erfüllt werden, dab sie zunehmend als eine gemeinsame Verpflichtung der ganzen Kirche erscheint.Sie erfordert daher die aktive Zusammenarbeit von Seelsorgern, Ordensleuten, Familien und Erziehern, wie es einem Dienst zusteht, der integraler Bestandteil der Gesamtpastoral jeder Teilkirche ist. Es soll daher in jeder Diözese diesen gemeinsamen Dienst geben, der die Kräfte koordiniert und vermehrt, ohne jedoch die für Berufungen entwickelte Aktivität jedes einzelnen Instituts zu beeinträchtigen, ja vielmehr diese zu fördern.iese von der Vorsehung getragene tätige Zusammenarbeit des ganzen Gottesvolkes wird notwendigerweise die Fülle der göttlichen Gaben anregen. Die christliche Solidarität möge den Notwendigkeiten der Ausbildung von Berufungen in den wirtschaftlich ärmeren Ländern weithin entgegenkommen. Die Förderung von Berufungen in diesen Nationen soll von den verschiedenen Instituten in vollem Einklang mit den Ortskirchen auf der Grundlage einer aktiven und langfristigen Einbeziehung in ihre Pastoral vorgenommen werden.Die zutreffendste Art, das Wirken des Geistes zu unterstützen, wird es sein, grobzügig die besten Kräfte in die Berufungsaktivität zu investieren, besonders durch entsprechende Hingabe an die Jugendpastoral.




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