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Ioannes Paulus PP. II Vita Consecrata IntraText CT - Text |
Die Aufgabe der Anfangsausbildung
65. Besondere Aufmerksamkeit hat die Synodenversammlung der Ausbildung dessen vorbehalten, der die Absicht hat, sich dem Herrn zu weihen,indem ihre entscheidende Bedeutung anerkannt wird. Zentrales Ziel des Ausbildungsweges ist die Vorbereitung des einzelnen auf seine Ganzhingabe an Gott in der Nachfolge Christi zum Dienst der Sendung. »Ja« zu sagen auf den Ruf des Herrn und persönlich die Dynamik des Wachsens der Berufung anzunehmen, liegt in der unveräuberlichen Verantwortung eines jeden Berufenen, der den Raum seines Lebens für das Wirken des Heiligen Geistes öffnen mub; es heibt, den Ausbildungsweg mit Edelmut beschreiten und in Treue die Fürsprache annehmen, die der Herr und die Kirche anbieten.ie Ausbildung wird daher die Person in ihrem tiefsten Inneren erreichen müssen, so dab jede ihrer Verhaltensweisen oder Gebärden sowohl in den wichtigen Augenblicken als auch in den gewöhnlichen Lebensumständen ihre volle und frohe Zugehörigkeit zu Gott enthülle.Da das Ziel des geweihten Lebens in der Gleichgestaltung mit dem Herrn Jesus und in der Ganzhingabe an ihnbesteht, mub die Ausbildung vor allem auf dieses abzielen. Es handelt sich um einen Weg der fortschreitenden Assimilierung der Gesinnung Christi an den Vater.Wenn dies der Zweck des geweihten Lebens ist, wird die Methode, die darauf vorbereitet, das Merkmal der Ganzheit annehmen und ausdrücken müssen. Sie mub Ausbildung der ganzen Personsein, in jedem Aspekt ihrer Individualität, im Verhalten wie in den Absichten. Es ist klar, dab gerade wegen des Strebens nach der Umgestaltung der ganzen Person die Aufgabe der Bildung niemals aufhört. Es ist tatsächlich notwendig, dab den Personen des geweihten Lebens bis zum Ende die Chance geboten wird, im Festhalten am Charisma und an der Sendung ihres Instituts zu wachsen.Die Ausbildung soll, um vollständig zu sein, alle Bereiche des christlichen Lebens und des geweihten Lebens umfassen. Es ist daher eine menschliche, kulturelle, spirituelle und pastorale Vorbereitung vorzusehen, wobei besonders darauf zu achten ist, dab die harmonische Integration der verschiedenen Aspekte begünstigt wird. Für die Anfangsausbildung, die als Entwicklungsprozeb verstanden wird, der jede Stufe der persönlichen Reifung – von der psychologischen und geistlichen bis hin zur theologischen und pastoralen – durchläuft, mub ein ausreichender Zeitraum vorgesehen werden. Im Fall der Berufungen zum Priestertum fällt dieser mit einem spezifischen Studienprogramm als Teil eines umfassenderen Ausbildungsganges zusammen und wird mit ihm in Einklang gebracht.