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Ioannes Paulus PP. II
Vita Consecrata

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Im Dienste Gottes und des Menschen

73. Das geweihte Leben hat die prophetische Aufgabe, sich auf Gottes Plan in bezug auf die Menschen zu besinnen und ihm zu dienen, wie es von der Schrift verkündet wird und wie es aus einem aufmerksamen Lesen der Zeichen des weisen Wirkens Gottes in der Geschichte hervorgeht. Es ist der Plan für eine gerettete und versöhnte Menschheit (vgl. Kol 2,20-22). Um diesen Dienst in angemessener Weise zu erfüllen, müssen die Personen des geweihten Lebens eine tiefe Gotteserfahrung haben und sich die Herausforderungen der Zeit bewubt machen, indem sie deren tiefe theologische Bedeutung durch die mit Hilfe des Heiligen Geistes gewirkte Unterscheidung erfassen. In der Tat verbirgt sich in den geschichtlichen Ereignissen oft der Anruf Gottes, nach seinem Plan durch eine aktive und fruchtbare Einbeziehung in die Belange unserer Zeit zu wirken.ie Unterscheidung der Zeichen der Zeit mub, wie das Konzil sagt, im Lichte des Evangeliums vorgenommen werden, damit man »auf die bleibenden Fragen der Menschen nach dem Sinn des gegenwärtigen und des zukünftigen Lebens und nach dem Verhältnis beider zueinander Antwort geben kann«.Es ist daher notwendig, das Herz für die inneren Eingebungen des Geistes zu öffnen, der dazu einlädt, die Zeichen der Vorsehung in ihrer Tiefe zu erfassen. Er ruft das geweihte Leben, auf die neuen Probleme der Welt von heute neue Antworten zu erarbeiten. Das sind göttliche Mahnungen, die nur Menschen, die gewohnt sind, in allem den Willen Gottes zu suchen, getreu aufzunehmen und dann mutig in Entscheidungen umzusetzen vermögen, die sowohl mit dem ursprünglichen Charisma als auch mit den Erfordernissenn der konkreten geschichtlichen Situation übereinstimmen.Angesichts der zahlreichen Probleme und Nöte, die das geweihte Leben mitunter zu gefährden oder gar mit sich zu reiben scheinen, müssen die Berufenen die Aufgabe wahrnehmen, die vielen Bedürfnisse der ganzen Welt im Herzen und im Gebet zu tragen und zugleich eifrig auf den zum Gründungscharisma gehörenden Gebieten tätig zu sein. Ihre Hingabe wird offensichtlich von dem übernatürlichen Unterscheidungsvermögen geleitet sein müssen und wird das, was vom Geist kommt, von dem zu unterscheiden wissen, was ihm entgegengesetzt ist (vgl. Gal 5,16-17.22; 1 Joh 4,6). Er bewahrt durch die Treue zur Ordensregel und zu den Konstitutionen die volle Gemeinschaft mit der Kirche.uf diese Weise wird sich das geweihte Leben nicht darauf beschränken, die Zeichen der Zeit zu lesen, sondern es wird dazu beitragen, auch neue Pläne der Evangelisierung für die Situationen der heutigen Zeit auszuarbeiten und zu verwirklichen. Das alles geschieht in der Glaubensgewibheit, dab der Geist auch auf die schwierigsten Fragen die geeigneten Antworten zu geben vermag. In diesem Zusammenhang gilt es wiederzuentdecken, was die groben Hauptvertreter der apostolischen Tätigkeit schon immer gelehrt haben: man mub auf Gott vertrauen, als hinge alles von ihm ab, und sich gleichzeitig so grobherzig einsetzen, als hinge alles von uns ab.




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