Index | Wörter: alphabetisch - Frequenz - rückläufig - Länge - Statistik | Hilfe | IntraText-Bibliothek |
Ioannes Paulus PP. II Vita Consecrata IntraText CT - Text |
83. Einer ruhmvollen Tradition folgend üben unzählige Personen des geweihten Lebens, vor allem Frauen, ihr Apostolat, je nach dem Charisma ihres Instituts, in den Bereichen des Gesundheitswesens aus. Viele Personen des geweihten Lebens haben im Laufe der Jahrhunderte ihr Leben im Dienst an den Opfern ansteckender Krankheiten geopfert und haben damit gezeigt, dab die Hingabe bis zum Heroismus zur prophetischen Natur des geweihten Lebens gehört.Die Kirche blickt mit Bewunderung und Dankbarkeit auf die vielen Personen des geweihten Lebens, die durch ihre Hilfe für die Kranken und Leidenden in bedeutsamer Weise zu ihrer Sendung beitragen. Sie setzen Christi Dienst der Barmherzigkeit fort, der »umherzog, Gutes tat und alle heilte« (Apg 10,38). Indem sie in seine, d. h. in die Fubstapfen des göttlichen Samariters, des Arztes der Seele und des Leibes,treten und dem Beispiel ihrer Stifter bzw. Stifterinnen folgen, sollen die Personen des geweihten Lebens, die vom Charisma ihres Instituts dazu hingeführt werden, in ihrem Zeugnis der Liebe zu den Kranken ausharren, indem sie sich ihnen mit einfühlendem Verständnis und mit tiefer Anteilnahme widmen. Bei ihren Auswahlentscheidungen sollen sie den ärmsten und verlassensten Kranken sowie den Alten, den Behinderten, den Ausgegrenzten, den unheilbar Kranken und den Opfern von Drogenmibbrauch und von neuen Infektionskrankheiten den Vorzug geben. Sie sollen in den Kranken die Aufopferung des eigenen Leidens in Gemeinschaft mit dem zum Heil aller gekreuzigten und verherrlichten Christus fördern,ja sie sollen in ihnen das Bewubtsein nähren, dab sie mit dem Gebet und mit dem Zeugnis ihres Wortes und Verhaltens durch das besondere Charisma des Kreuzes aktive Personen der Seelsorge sind.Auberdem erinnert die Kirche die Personen des geweihten Lebens daran, dab es zu ihrer Sendung gehört, die Bereiche des Gesundheitswesens, in denen sie tätig sind, zu evangelisieren, indem sie versuchen, durch die Vermittlung der Werte des Evangeliums das Leben, das Leiden und das Sterben der Menschen unserer Zeit zu erleuchten. Es ist ihre Aufgabe, sich im Dienst des Evangeliums vom Leben der Humanisierung der Medizin und der Vertiefung der Bioethik zu widmen. Daher sollen sie in voller Übereinstimmung mit der Morallehre der Kirche vor allem die Achtung vor der Person und vor dem menschlichen Leben, von der Empfängnis bis zum natürlichen Ende, fördernund dazu auch Ausbildungszentren einrichtenund mit den kirchlichen Einrichtungen der Krankenpastoral brüderlich zusammenarbeiten.