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Ioannes Paulus PP. II
Vita Consecrata

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»Das ist mein geliebter Sohn: auf ihn sollt ihr hören

16. Die drei verzückten Jünger erreicht der Anruf des Vaters, auf Christus zu hören, in ihn ihr ganzes Vertrauen zu setzen und ihn zum Mittelpunkt ihres Lebens zu machen. Im Wort, das von oben kommt, erhält die Einladung eine neue Tiefe, mit der Jesus selbst sie am Anfang seines öffentlichen Wirkens zu seiner Nachfolge berufen hatte, indem er sie aus dem Alltagsleben rib und in sein Vertrauen nahm. Aus dieser besonderen Gnade innerer Verbundenheit erwächst im geweihten Leben die Möglichkeit und der Anspruch der totalen Selbsthingabe im Bekenntnis zu den evangelischen Räten. Diese sind zuerst, mehr als ein Verzicht, eine besondere Annahme des im Inneren der Kirche gelebten Geheimnisses Christi .In der Einheit des christlichen Lebens sind die verschiedenen Berufungen gleichsam Strahlen des einen Lichtes Christi, das »auf dem Antlitz der Kirche widerscheint«.Die Laien spiegeln auf Grund des weltlichen Charakters ihrer Berufung das Geheimnis des fleischgewordenen Wortes wider vor allem als das A und O der Welt, Fundament und Mab des Wertes alles Geschaffenen. Die Inhaber des geweihten Amtes sind ihrerseits lebendige Abbilder Christi, des Hauptes und Hirten, der sein Volk in der Zeit des »bereits und noch nicht«, in Erwartung seines Kommens in Herrlichkeit, leitet. Dem geweihten Leben ist die Aufgabe anvertraut, den menschgewordenen Sohn Gottes zu zeigen als das eschatologische Ziel, nach dem alles strebt, den strahlenden Glanz, dem gegenüber jedes andere Licht verblabt, die unermebliche Schönheit, die allein das Herz des Menschen vollständig zu erfüllen vermag. Im geweihten Leben geht es also nicht nur darum, Christus aus ganzem Herzen zu folgen, ihn »mehr als Vater und Mutter, mehr als Sohn oder Tochter« (vgl. Mt 10,37) zu lieben, wie es von jedem Jünger gefordert wird, sondern dies mit der sich Christus »anpassenden« Zustimmung oder gesamten Existenz in einer allumfassenden Spannung zu leben und auszudrücken, die im möglichen Zeitrahmen und entsprechend den verschiedenen Charismen die eschatologische Vollkommenheit vorwegnimmt.Denn die geweihte Person macht durch das Bekenntnis zu den Räten nicht nur Christus zum Sinn ihres Lebens, sondern bemüht sich, soweit als möglich, »jene Lebensform, die der Sohn Gottes annahm, als er in die Welt eintrat«,in sich wiederzugeben. Mit dem Entschlub zur Keuschheit macht sie sich die jungfräuliche Liebe Christi zu eigen und bekennt ihn vor der Welt als eingeborenen Sohn, der eins ist mit dem Vater (vgl. Joh 10,30; 14,11); durch Nachahmung seiner Armut bekennt sie ihn als den Sohn, der alles vom Vater empfängt und in der Liebe ihm alles zurückgibt (vgl. Joh 17,7.10). Mit dem Opfer der eigenen Freiheit, bekennt sie ihn durch die Verpflichtung zum Geheimnis ihres kindlichen Gehorsams, als den unendlich Geliebten und Liebenden, als den, der allein Wohlgefallen daran findet, den Willen des Vaters zu tun (vgl. Joh 4,34), mit dem sie vollkommen verbunden ist und von dem sie in allem abhängt.Mit diesem anpassenden Sicheinfühlen ins Geheimnis Christi verwirklicht das geweihte Leben in besonderer Weise jene confessio Trinitatis, die das gesamte christliche Leben kennzeichnet, indem es voll Bewunderung die erhabene Schönheit Gottes, des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes anerkennt und voll Freude seine liebevolle Hinwendung zu jedem Menschen bezeugt.




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