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Ioannes Paulus PP. II
Vita Consecrata

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Zeugen Christi in der Welt

25. Aus dem Ostergeheimnis entspringt auch der missionarische Charakter, eine das gesamte kirchliche Leben kennzeichnende Dimension. Sie findet eine besondere Verwirklichung im geweihten Leben. Denn auch unabhängig von den Charismen jener Institute, die sich der Mission ad gentes widmen oder apostolische Aktivitäten im eigentlichen Sinne des Wortes ausüben, kann man sagen, dab der missionarische oder Sendungscharakter jeder Form des geweihten Lebens zutiefst innewohnt. In dem Mabe, in dem der Geweihte ein Leben lebt, das ausschlieblich dem Vater gewidmet (vgl. Lk 2,49; Joh 4,34), von Christus ergriffen (vgl. Joh 15,16; Gal 1,15-16), und vom Geist beseelt ist (vgl. Lk 24,49; Apg 1,8; 2,4), arbeitet er wirksam mit an der Sendung des Herrn Jesus (vgl. Joh 20,21) und trägt in besonders intensiver Weise zur Erneuerung der Welt bei.Die erste missionarische Aufgabe haben die Personen des geweihten Lebens gegenüber sich selbst und sie erfüllen sie dadurch, dab sie ihr Herz dem Wirken des Geistes Christi öffnen. Ihr Zeugnis hilft der ganzen Kirche, sich daran zu erinnern, dab an erster Stelle der unentgeltliche Dienst an Gott steht, der durch Christi Gnade ermöglicht wird, die dem Gläubigen durch das Geschenk des Geistes mitgeteilt wird. So wird der Welt der Friede verkündet, der vom Vater herkommt, die Hingabe, die vom Sohn bezeugt wird, und die Freude, die Frucht des Heiligen Geistes ist.Die Personen des geweihten Lebens werden vor allem dann missionarisch sein, wenn sie unablässig das Bewubtsein vertiefen, von Gott berufen und erwählt worden zu sein, dem sie daher ihr ganzes Leben zuwenden und alles, was sie sind und haben, darbringen und sich von den Hindernissen befreien müssen, die die Vollkommenheit der aus der Liebe kommenden Antwort verzögern könnten. Auf diese Weise werden sie zu einem echten Zeichen Christi in der Welt werden können. Auch ihr Lebensstil mub das Ideal, zu dem sie sich bekennen, sichtbar werden lassen und sich als lebendiges Zeichen Gottes und als beredte, wenn auch oft schweigende Verkündigung des Evangeliums darstellen. Immer, aber besonders in der heutigen, oft so säkularisierten Kultur, die aber trotzdem für die Sprache der Zeichen empfänglich ist, mub sich die Kirche bemühen, ihre Anwesenheit im Alltagsleben sichtbar zu machen. Einen bedeutsamen Beitrag in diesem Sinne erwartet sie sich zu Recht von den Personen des geweihten Lebens, die berufen sind, in jeder Situation konkret von ihrer Zugehörigkeit zu Christus Zeugnis abzulegen. Da das Ordensgewand Zeichen der Weihe, der Armut und der Zugehörigkeit zu einer bestimmten Ordensfamilie ist, empfehle ich zusammen mit den Synodenvätern den Ordensleuten nachdrücklich, ihr den Umständen von Zeit und Ort entsprechend angepabtes Gewand zu tragen.Wo entsprechende apostolische Erfordernisse es verlangen, können sie der Tradition und den Normen ihres Instituts gemäb auch gewöhnliche, aber geziemende Kleidung tragen mit einem geeigneten Symbol, das ihre Weihe erkennbar macht.Die Institute, die ursprünglich bzw. durch Verfügung ihrer Konstitutionen kein eigenes Gewand vorsehen, sollen dafür sorgen, dab die Kleidung der Brüder und Schwestern durch Würde und Schlichtheit der Natur ihrer Berufung entspreche.




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