Index | Wörter: alphabetisch - Frequenz - rückläufig - Länge - Statistik | Hilfe | IntraText-Bibliothek
Ioannes Paulus PP. II
Vita Consecrata

IntraText CT - Text

zurück - vor

Hier klicken um die Links zu den Konkordanzen anzuzeigen

Die Notwendigkeit einer vollständigen und zeitgemäben ratio

68. Eine ausdrückliche Dauer der Ausbildung, die bis zur ewigen Profeb reichen soll, wird auch den weiblichen Instituten ebenso wie den männlichen bzw. den Ordensbrüdern empfohlen. Das gilt im wesentlichen auch für die Klausurgemeinschaften, die sich im Hinblick auf eine authentische Ausbildung zum kontemplativen Leben und auf ihren besonderen Auftrag in der Kirche um die Ausarbeitung eines angemessenen Programms bemühen sollen.Die Synodenväter haben alle Institute des geweihten Lebens und die Gesellschaften des apostolischen Lebens inständig gebeten, sobald wie möglich eine ratio institutionis, d. h. einen am Charisma des Instituts inspirierten Ausbildungsplan zu erarbeiten, in dem klar und dynamisch der Weg dargelegt wird, der gegangen werden mub, um sich die Spiritualität des eigenen Instituts vollkommen anzueignen. Die ratio antwortet heute auf eine echte Notwendigkeit: sie zeigt einerseits auf, wie der Geist des Instituts vermittelt werden soll, damit er von den jungen Generationen in der Unterschiedlichkeit der Kulturen und der geographischen Lagen unverfälscht gelebt werde; andererseits erläutert sie den Personen des geweihten Lebens die Wege, um den gleichen Geist in den verschiedenen Lebensphasen im Fortschreiten auf die volle Reife des Glaubens an Christus hin zu leben.Wenn es also zutrifft, dab die Erneuerung des geweihten Lebens hauptsächlich von der Ausbildung abhängt, so ist es ebenfalls richtig, dab diese ihrerseits an die Fähigkeit gebunden ist, eine an geistlicher und pädagogischer Weisheit reiche Methode vorzuschlagen, die den, der sich Gott zu weihen wünscht, nach und nach dahin führt, die selbstlose Gesinnung Christi, des Herrn, anzunehmen. Die Ausbildung ist ein Lebensprozeb, durch den sich der Mensch bis in die Tiefen seines Seins zum Wort Gottes bekehrt und zugleich die Kunst erlernt, in der Wirklichkeit der Welt die Zeichen Gottes zu suchen. In einer Zeit wachsender Verdrängung der religiösen Werte aus der Kultur ist dieser Ausbildungweg in doppeltem Sinn bedeutsam: dank diesem vermag die Person des geweihten Lebens nicht nur Gott weiterhin mit den Augen des Glaubens in einer Welt zu »sehen«, die seine Gegenwart ignoriert, sondern es gelingt ihr auch, durch das Zeugnis des eigenen Charismas seine Gegenwart irgendwie »wahrnehmbar« zu machen.




zurück - vor

Index | Wörter: alphabetisch - Frequenz - rückläufig - Länge - Statistik | Hilfe | IntraText-Bibliothek

IntraText® (V89) Copyright 1996-2007 EuloTech SRL