30. Außer in den sicheren Schutz vertraut die Kirche auch in das herausragende Beispiel
des hl. Josef, ein Beispiel, das über die einzelnen Lebenslagen hinausgeht und
sich der ganzen Kirche anbietet, in welcher Situation auch immer sie sich
befindet und welches die Aufgaben jedes einzelnen Gläubigen sind.
Wie es in der Konstitution des II. Vatikanischen Konzils
über die göttliche Offenbarung heißt, muß die Grundhaltung der ganzen Kirche
sein, »Gottes Wort voll Ehrfurcht zu hören«,(46) das heißt die absolute
Bereitschaft, dem in Jesus geoffenbarten Heilswillen Gottes in Treue zu dienen.
Bereits am Anfang der Erlösung des Menschen finden wir das Vorbild des
Gehorsams nach Maria eben in Josef verkörpert, der sich durch die treue
Ausführung der Gebote Gottes auszeichnet.
Paul VI. forderte dazu auf, Josef, »wie es die Kirche in
letzter Zeit zu tun pflegt«, um seinen Beistand anzurufen, »zunächst durch eine
spontane theologische Reflexion über die Verbindung des göttlichen mit dem
menschlichen Tun in dem großen Heilsplan, in welchem das erste, nämlich das
göttliche, ganz sich selbst genügt, aber das zweite, das menschliche, also
unser Tun, obwohl allein zu nichts imstande (vgl. Joh 15, 5), niemals
einer zwar bescheidenen, aber bedingenden und adelnden Mitwirkung enthoben ist.
Außerdem ruft die Kirche den Beschützer aus einem tiefen und höchst aktuellen
Verlangen an, ihre irdische Existenz mit wahren evangelischen Tugenden, wie sie
im heiligen Josef erstrahlen, wiederzubeleben«,(47)
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