5. Er wurde deswegen in einzigartiger Weise ein Hüter des Geheimnisses,
das »von Ewigkeit her in Gott verborgen war« (vgl. Eph 3, 9), so wie es
Maria in jenem entscheidenden Augenblick wurde, den der Apostel die »Fülle
der Zeit« nennt, als nämlich »Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau,
sandte, damit er die freikaufe, die unter dem Gesetz stehen, und damit wir die
Sohnschaft erlangen« (vgl. Gal 4, 4-5). »Gott hat - so lehrt das Konzil
- in seiner Güte und Weisheit beschlossen, sich selbst zu offenbaren und das
Geheimnis seines Willens kundzutun (vgl. Eph 1, 9): daß die Menschen
durch Christus, das fleischgewordene Wort, im Heiligen Geist Zugang zum Vater
haben und teilhaftig werden der göttlichen Natur (vgl. Eph 2, 18; 2 Petr
1, 4)«.( 8)
Der erste Hüter dieses göttlichen Geheimnisses ist Josef,
zusammen mit Maria. Zusammen mit Maria - und auch in
Beziehung zu Maria - hat er, und zwar von allem Anfang an, teil an
diesem entscheidenden Abschnitt der Selbstoffenbarung Gottes in Christus. Wenn
wir den Text beider Evangelisten, Matthäus und Lukas, vor Augen haben, können
wir auch sagen, daß Josef der erste ist, der am Glauben der Gottesmutter
teilhat, und daß er dadurch seine Frau im Glauben der göttlichen
Verkündigung unterstützt. Er ist es auch, der von Gott als erster auf den
»Pilgerweg der Glaubens« gestellt wurde, auf dem Maria - vor allem seit Golgota
und Pfingstgeschehen - in vollkommener Weise »vorangegangen ist«.(9)
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