Die Geburt in Betlehem
10. Als Hüter des Geheimnisses, »das von Ewigkeit her in
Gott verborgen war« und das, »als die Zeit erfüllt war», vor seinen Augen
Wirklichkeit zu werden beginnt, ist Josef zusammen mit Maria in der Nacht
von Betlehem privilegierter Zeuge des Kommens des Sohnes Gottes in die
Welt. Lukas schreibt: »Als sie dort waren, kam für Maria die Zeit ihrer
Niederkunft, und sie gebar ihren Sohn, den Erstgeborenen. Sie wickelte ihn
in Windeln und legte ihn in eine Krippe, weil in der Herberge kein Platz für
sie war« (Lk 2, 6-7).
Josef war Augenzeuge dieser Geburt, die unter menschlich erniedrigenden Umständen erfolgte und
damit erste Ankündigung jener »Entäußerung« (vgl. Phil 2, 5-8) war, die
Christus um der Vergebung der Sünden willen freiwillig auf sich nahm. Ebenso
war Josef Zeuge der Anbetung der Hirten, die am Ort der Geburt Jesu
eintrafen, nachdem ihnen der Engel diese große, frohe Kunde überbracht hatte
(vgl. Lk 2, 15-16); später war er auch Zeuge der Huldigung, die die
Magier aus dem Osten dem Kind erwiesen (vgl. Mt 2, 11).
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