Die Darstellung Jesu im Tempel
13. Dieser Brauch, von dem Lukas (2, 22f) berichtet,
schließt die Weihe und Einlösung des Erstgeborenen ein und erhellt den späteren
Aufenthalt des zwölfjährigen Jesus im Tempel.
Die Einlösung des Erstgeborenen ist eine weitere
Pflicht des Vaters, die von Josef erfüllt wird. Im Erstgeborenen war das Volk
des Alten Bundes verkörpert, das aus der Sklaverei freigekauft worden war, um
Gott anzugehören. Auch in dieser Hinsicht »erfüllt« Jesus, der der wahre
»Preis« der Einlösung ist (vgl. 1 Kor 6, 20; 7, 23; 1 Petr 1,
19), nicht nur den Brauch des Alten Testaments, sondern geht zugleich über ihn
hinaus, da er ja nicht ein Freizukaufender, sondern selbst der Urheber der Einlösung
ist.
Wie der Evangelist hervorhebt, »staunten der Vater und
die Mutter Jesu über die Worte, die über ihn gesagt wurden« (vgl. Lk 2,
33), und besonders über das, was Simeon sagte, als er in seinem an Gott
gerichteten Hymnus Jesus als das »Heil« bezeichnete, »das Gott vor allen
Völkern bereitet hat, ein Licht, das die Heiden erleuchtet, und Herrlichkeit
für sein Volk Israel«, und etwas später auch als »ein Zeichen, dem
widersprochen wird« (vgl. Lk 2, 30-34).
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