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Ioannes Paulus PP. II
Christifideles Laici

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  • FÜNFTES KAPITEL
    • 62
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Andere Erziehungsbereiche

62. Die christliche Familie stellt als »Hauskirche« eine naturgegebene, grundlegende Schule der Glaubenserziehung dar: Vater und Mutter erhalten im Ehesakrament Gnade und Auftrag, sich der christlichen Erziehung ihrer Kinder zu widmen, denen sie die christlichen und menschlichen Werte bezeugen und weitergeben. Wenn sie lernen, die ersten Worte zu sprechen, lernen die Kinder auch, Gott zu loben, dessen Nähe als liebenden, vorsorgenden Vater sie spüren. Wenn sie die ersten Gesten der Liebe lernen, lernen sie, sich anderen gegenüber zu öffnen und den Sinn des menschlichen Lebens in der Hingabe ihrer selbst zu finden.

Das tägliche Leben einer wahrhaft christlichen Familie ist die erste »Erfahrung von Kirche«. Sie findet in der aktiven und verantwortlichen Teilnahme der Kinder an der weiteren Gemeinschaft der Kirche und Gesellschaft eine Bestätigung und Weiterentwicklung. Je mehr Eheleute und christliche Eltern das Bewußtsein haben, als »Hauskirche« am Leben und an der Sendung der Universalkirche teilzunehmen, um so mehr werden die Kinder zum »sentire cum ecclesia« geführt und das Schöne der Hingabe ihrer Kraft für den Dienst am Reich Gottes erfahren.

Die katholischen Sckulen und Universitäten sowie die Zentren geistlicher Erneuerung, die sich heute immer mehr verbreiten, sind wichtige Orte der Erziehung und Ausbildung. Wie die Synodenväter es betonten, genügt es im heutigen sozio-kulturellen Kontext, der von einer tiefen kulturellen Umwälzung gezeichnet ist, nicht, daß die christlichen Eltern sich am Leben der Schule beteiligen - was aber immer notwendig und unersetzlich ist. Laien müssen dazu vorbereitet werden, sich dem Werk der Erziehung als einer wahren kirchlichen Sendung zu widmen. »Erziehungsgemeinschaften« aus Eltern, Lehrern Priestern, Ordensleuten und Vertretern von Jugendlichen müssen gebildet und gefördert werden. Damit die Schule ihre Erziehungsaufgabe in der rechten Weise erfüllen kann, sollten die Laien sich verpflichten, auch aufgrund einer entsprechenden bürgerlichen Gesetzgebung, Erziehungsfreiheit von allen zu verlangen und für alle zufordern.(220)

Die Synodenväter richteten an alle Laien, Männer und Frauen, die aus einer sozialen und christlichen Haltung heraus in der Schule und den Erziehungseinrichtungen erzieherische Aufgaben erfüllen, Worte der Anerkennung und Ermutigung.

Sie wiesen zudem darauf hin, daß alle Laien, die in den verschiedenen katholischen oder nicht katholischen Schulen lehren und dozieren, Zeugen des Evangeliums werden müssen: durch das Beispiel ihres Lebens, durch ihre berufliche Kompetenz und Redlichkeit, durch die christliche Ausrichtung ihres Unterrichtes, unbeschadet der Autonomie der verschiedenen Wissenschaften und Disziplinen. Es ist entscheidend, daß die von Laien betriebene wissenschaftliche und technische Forschung sich vom Kriterium des Dienstes am Menschen in der Ganzheit seiner Werte und seiner Rechte bestimmen läßt. Diesen Laien vertraut die Kirche die Aufgabe an, allen die tiefe Beziehung zwischen Glauben und Wissenschaft, zwischen Evangelium und menschlicher Kultur aufzuschließen.(221)

»Diese Synode« - so lesen wir in einer Propositio - »appelliert an die prophetische Aufgabe der katholischen Schulen und Universitäten und hebt die Hingabe der Lehrer und Professoren, besonders der vielen Laien hervor, die sich bemühen, in den katholischen Erziehungseinrichtungen Männer und Frauen zu formen, die das »neue Gebot« inkarnieren. Die gemeinsame Präsenz von Priestern, Laien und Ordensleuten bietet den Schülern ein lebendiges Bild der Kirche und die Erkenntnis ihrer Reichtümer (vgl. Kongregation für die Christliche Erziehung, Der Laie als Erzieher, Zeuge des Glaubens in der Schule)«.(222)

Auch die Gruppen, Vereinigungen und Bewegungen haben eine Aufgabe für die Erziehung und Ausbildung der Laien zu erfüllen. Sie können, den jeweiligen Methoden entsprechend, ihren Mitgliedern eine Erziehung und Bildung anbieten, die in ihrer eigenen apostolischen Erfahrung verankert ist. Ferner ist ihnen die Chance gegeben, die Erziehung und Bildung, die ihre Mitglieder von anderen Menschen und Gemeinschaften empfangen, zu integrieren, zu konkretisieren und spezifisch anzuwenden.




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