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Ioannes Paulus PP. II
Christifideles Laici

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  • FÜNFTES KAPITEL
    • 63
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Die Erziehung und Ausbildung, die alle einander geben und voneinander empfangen

63. Erziehung und Ausbildung sind kein Privileg einzelner, sondern Pflicht und Recht aller.

Die Synodenväter haben dazu gesagt: »Allen soll die Möglichkeit der Erziehung und Ausbildung gegeben werden, vor allem den Armen, dieselbst für alle anderen Quelle der Erziehung und Ausbildung werden können«. Sie fuhren fort: »Für die Erziehung und Ausbildung sollen geeignete Mittel angewandt werden, die jedem helfen, seine volle menschliche und christliche Berufung zu erfüllen«.(223)

Für eine wahrhaft einflußreiche und effektive Pastoral muß die Erziehung und Ausbildung der Erzieher auch durch geeignete Kurse und Schulen weiterentwickelt werden. Solche, die ihrerseits in der Erziehung und Ausbildung der Laien engagiert sein werden, zu formen, ist eine grundlegende Voraussetzung, um die allgemeine, kapillare Erziehung und Ausbildung der Laien zu gewährleisten.

Bei der Erziehung und Ausbildung ist, einer expliziten Aufforderung der Synodenväter gemäß, der jeweiligen Kultur besondere Aufmerksamkeit zu widmen: »Erziehung und Ausbildung der Laien müssen die menschliche Kultur des jeweiligen Ortes weitgehendst berücksichtigen. Diese trägt nämlich zu dieser Erziehung und Ausbildung bei und bietet Hilfen an, um über die Werte der traditionellen und der modernen Kultur zu urteilen. Auch die verschiedenen Kulturen, die im selben Volk und in einem Land koexistieren, müssen berücksichtigt werden. Die Kirche, die Mutter und Meisterin der Völker ist, muß sich gegebenen falls darum bemühen, die Kultur der Minderheiten, die in großen Ländern leben, zu schützen«.(224)

Bestimmte Überzeugungen sind besonders notwendig und fruchtbar, vor allem die, daß eine wahre, effektive Erziehung und Ausbildung nur dann vermittelt werden kann, wenn jeder selbst die Verantwortung dafür übernimmt und vertieft. Denn Erziehung ist wesentlich »Selbst-Erziehung«.

Ferner ist die Überzeugung wichtig, daß ein jeder von uns zugleich Ziel und Anfang der Erziehung und Ausbildung ist. Je mehr wir erzogen werden, um so mehr empfinden wir die Notwendigkeit, diese Erziehung fortzusetzen und zu vertiefen. Und je mehr wir erzogen und geformt sind, um so mehr werden wir fähig, andere zu formen.

Von besonderer Bedeutung ist das Bewußtsein, daß das Werk der Erziehung und Ausbildung, wenn es auch vernünftigerweise auf die Methoden und Mittel der Humanwissenschaften zurückgreift, seine Wirksamkeit an ihrer Verfügbarkeit für das Wirken Gottes mißt: Nur die Rebe, die nicht fürchtet, vom Winzer beschnitten zu werden, bringt für sich selbst und für die anderen mehr Frucht.




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