Kinder Gottes im Sohn
11. Wir erinnern uns an die Worte Jesu an Nikodemus:
»Amen, Amen, ich sage dir: Wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird,
kann er nicht in das Reich Gottes kommen« (Joh 3, 5). Die heilige
Taufe ist also eine Neugeburt, sie ist eine neue Zeugung.
Angesichts dieser Gabe, die in der Taufe gegeben wird,
stimmt der Apostel Petrus den Lobpreis an: »Gepriesen sei der Gott und Vater
unseres Herrn Jesus Christus. Er hat uns in seinem großen Erbarmen neu geboren,
damit wir durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten eine lebendige
Hoffnung haben und das unzerstörbare, makellose und unvergängliche Erbe
empfangen, das im Himmel für euch aufbewahrt ist« (1 Petr 1, 3-4).
Er nennt die Christen diejenigen, die »nicht aus vergänglichem, sondern aus
unvergänglichem Samen, aus Gottes Wort, das lebt und das bleibt«, neu geboren
wurden (1 Petr 1, 23).
Durch die heilige Taufe werden wir in seinem
Eingeborenen Sohn Jesus Christus zu Kindern Gottes. Wenn er aus dem
Taufwasser steigt, vernimmt jeder Christ die Stimme, die am Ufer des Jordan
erklang: »Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Gefallen gefunden« (Lk
3, 22). Er versteht, daß er als Erbe dem geliebten Sohn zugesellt (vgl. Gal
4, 4-7) und damit Bruder oder Schwester Christi wurde. So erfüllt sich der
ewige Plan des Vaters in der persönlichen Geschichte eines jeden Christen:
»...denn alle, die er im voraus erkannt hat, hat er auch im voraus dazu
bestimmt, an Wesen und Gestalt seines Sohnes teilzuhaben, damit dieser der
Erstgeborene von vielen Brüdern sei« (Röm 8, 29).
Der Heilige Geist ist es, der die Getauften zu Kindern Gottes und zu Gliedern des Leibes
Christi macht. Paulus erinnert die Christen von Korinth an diese Wahrheit:
»Durch den Heiligen Geist wurden wir in der Taufe alle in einen einzigen Leib
aufgenommen« (1 Kor 12, 13). Und er kann den Laien sagen: »Ihr aber seid
der Leib Christi, und jeder einzelne ist ein Glied an ihm«
(1 Kor 12, 27); »Weil ihr aber Söhne seid, sandte
Gott den Geist seines Sohnes in unser Herz« (Gal 4, 6; vgl. Röm 8,
15-16).
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