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Kongregation für den Klerus
Allgemeines Direktorium für Katechese

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  • ERSTER TEIL DIE KATECHESE IN DER EVANGELISIERENDEN SENDUNG DER KIRCHE
    • III. KAPITEL Wesen, Zielsetzung und Aufgaben der Katechese
        • Die Katechese: eine ihrem Wesen nach kirchliche Tätigkeit
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Die Katechese: eine ihrem Wesen nach kirchliche Tätigkeit

78. Die Katechese ist ihrem Wesen nach ein kirchlicher Akt. (229) Der eigentliche Träger der Katechese ist die Kirche, die in Fortsetzung der Sendung Jesu, des Meisters, und vom Geist beseelt, gesandt ist, Glaubenslehrerin zu sein. Darum bewahrt die Kirche in Nachahmung der Mutter des Herrn das Evangelium treu in ihrem Herzen, (230) verkündet es, feiert es, lebt es und gibt es in der Katechese an alle weiter, die sich dazu entschieden haben, Jesus Christus nachzufolgen.

Diese Weitergabe des Evangeliums ist ein lebendiger Akt kirchlicher Überlieferung: (231)

– Die Kirche gibt den Glauben weiter, den sie selber lebt: ihr Verständnis des Mysteriums Gottes und seines Heilsplanes; ihre Sicht der erhabenen Berufung des Menschen; den evangeliumsgemäßen Lebensstil, der die Freude des Gottesreiches vermittelt; die Hoffnung, die sie durchdringt; die Liebe, die sie für die Menschheit und für alle Geschöpfe Gottes empfindet.

– Die Kirche gibt den Glauben aktiv weiter, sie sät ihn in die Herzen der Katechumenen und Glaubensschüler, um deren tiefste Erfahrungen zu befruchten. (232) Das von der Kirche empfangene Glaubensbekenntnistraditio«), das während des Unterrichtsvorgangs keimt und wächst, wird, angereichert mit den Werten der verschiedenen Kulturen, zurückgegebenredditio«). (233) Der Katechumenat wird so zu einem fundamentalen Zentrum des Wachstums von Katholizität und zu einem Ferment kirchlicher Erneuerung.

79. Bei der Weitergabe des Glaubens und des neuen Lebens — durch die christliche Initiationhandelt die Kirche als Mutter der Menschen, die Kinder zur Welt bringt, die durch das Wirken des Heiligen Geistes empfangen und aus Gott geboren sind (234) Genauer gesagt, »als unsere Mutter ist die Kirche auch unsere Erzieherin im Glauben«; (235)sie ist zugleich Mutter und Lehrerin. Durch die Katechese nährt sie ihre Kinder mit ihrem eigenen Glauben und fügt sie als Glieder in die kirchliche Familie ein. Als gute Mutter bietet sie ihnen das Evangelium in seiner ganzen Echtheit und Reinheit an, das ihnen zugleich als kulturell angereicherte und geeignete Speise und als Antwort auf die tiefsten Sehnsüchte des menschlichen Herzens geschenkt wird.




229) Vgl. die Ausführungen in Kap. 1 dieses Teiles über »Die Weitergabe der Offenbarung durch die Kirche als Werk des Heiligen Geistes« und im II. Teil, Kap. 1, »Der kirchliche Charakter der evangelischen Botschaft«. Vgl. auch EN 60, wo jede Evangelisierungstätigkeit als zutiefst kirchliches Tun definiert wird.



230) Vgl LG 64; DV 10a.



231) VGl. DCG (1971) 13.



232) Vgl. AG 22a.



233) Vgl. CT 28; OICA 25 und 183-187. Die traditio-redditio symboli (Überreichung und Zurückgabe des Symbolum) war und ist ein wichtiges Element des Taufkatechumenats. Die Zweipoligkeit dieser zeichenhaften Handlung drückt die doppelte Dimension des Glaubens aus: empfangene Gabe (traditio) und einer persönlichen und inkulturierten Antwort (redditio). Vgl. CT 28, wo die Überlegung angestellt wird: Sollte man nicht »eine noch erweiterte, wenn auch angepaßte Verwendung« dieses »ausdruckstarken Ritus« vorsehen?



234) Vgl. LG 64.



235) KKK 169. Die Beziehung zwischen der Mutterschaft der Kirche und ihrer Erziehungsfunktion wurde vom hl. Gregor dem Großen sehr treffend zum Ausdruck gebracht: »Nachdem sie bei der Empfängnis ihrer Kinder dank des Predigtdienstes befruchtet worden ist, läßt die Kirche mit ihren Unterweisungen sie in ihrem Schoß wachsen« (Moralia in Iob, XIX, 12: CCL 143a, 970).






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