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Kongregation für den Klerus
Allgemeines Direktorium für Katechese

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  • ERSTER TEIL DIE KATECHESE IN DER EVANGELISIERENDEN SENDUNG DER KIRCHE
    • III. KAPITEL Wesen, Zielsetzung und Aufgaben der Katechese
        • Ziel der Katechese: die Gemeinschaft mit Jesus Christus
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Ziel der Katechese: die Gemeinschaft mit Jesus Christus

80. »Das Endziel der Katechese ist es, jemanden nicht nur in Kontakt, sondern in Gemeinschaft, in Lebenseinheit mit Jesus Christus zu bringen«. (236)

Die ganze katechetische Tätigkeit ist darauf bedacht, die Gemeinschaft mit Jesus Christus zu fördern. Von der »anfanghaften«, (237) vom Heiligen Geist durch die Erstverkündigung angestoßenen Bekehrung eines Menschen zum Herrn an nimmt sich die Katechese vor, dieser ersten Bindung eine Grundlage zu geben und sie reifen zu lassen. Es geht also darum, dem eben Bekehrten zu helfen, »... diesen Christus, dem er sich anvertraut hat, besser kennenzulernen: sein "Geheimnis" zu verstehen und das Reich Gottes, das er verkündet, die Forderungen und Verheißungen seiner Frohen Botschaft zu erfassen und die Wege, die er für alle, die ihm nachfolgen wollen, aufgezeigt hat«. (238) Die Taufe, das Sakrament, durch das wir »Christus gleichgestaltet« (239) werden, unterstützt mit ihrer Gnade dieses Wirken der Katechese.

81. Die Gemeinschaft mit Jesus Christus treibt mit der ihr eigenen Dynamik den Jünger an, sich mit all dem zu vereinen, mit dem Jesus Christus selbst sich tief vereint fühlte: mit Gott, seinem Vater, der ihn in die Welt gesandt hatte, und mit dem Heiligen Geist, der ihm den Impuls zur Sendung gab; mit der Kirche, seinem Leib, für den er sich hingab, und mit den Menschen, seinen Brüdern und Schwestern, deren Los er teilen wollte.

Das Ziel der Katechese kommt zum Ausdruck im Bekenntnis des Glaubens an den einen Gott: den Vater, den Sohn und den Heiligen Geist

82. Die Katechese ist jene besondere Form des Dienstes am Wort, welche die anfanghafte Bekehrung zum Reifen bringt, bis sie zu einem lebendigen, ausdrücklichen und sich in Taten auswirkenden Glaubensbekenntnis wird: »Die Katechese hat ihren Ursprung im Bekenntnis des Glaubens und führt zum Bekenntnis des Glaubens«. (240)

Das Glaubensbekenntis bei der Taufe (241) ist in hervorstechender Weise trinitarisch. Die Kirche tauft »im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes« (Mt 28,19), (242) des dreieinigen Gottes, dem der Christ sein Leben anvertraut. Die Initiationskatechese bereitetvor und nach dem Empfang der Taufe — auf diese entscheidende Verpflichtung vor. Die ständige Katechese soll helfen, dieses Glaubensbekenntnis fortwährend reifen zu lassen, es in der Eucharistiefeier zu verkünden und die mit ihm gegebenen Verpflichtungen zu erneuern. Es ist wichtig, daß die Katechese das christologische Glaubensbekenntnis »Jesus ist der Herr« gut mit dem trinitarischen Bekenntnis »Ich glaube an den Vater, den Sohn und den Heiligen Geist« zu verbinden weiß, denn es sind nur zwei Weisen, um ein und denselben christlichen Glauben zum Ausdruck zu bringen. Wer sich durch die Erstverkündigung zu Jesus Christus bekehrt und ihn als Herrn anerkennt, beginnt einen von der Katechese unterstützten Prozeß, der notwendigerweise in das ausdrückliche Bekenntnis der Dreifaltigkeit mündet.

Mit dem Bekenntnis des Glaubens an den einen Gott verzichtet der Christ darauf, irgendeinem menschlichen Absolutum, wie Macht, Vergnügen, Rasse, Ahnen, Staat, Geld..., (243) hörig zu sein, und befreit sich von jedwedem Idol, das ihn versklavt. Er erklärt damit seinen Willen, Gott und den Menschen ohne irgendeine andere Bindung zu dienen. Durch die Kundmachung seines Glaubens an die Dreifaltigkeit, eine Personengemeinschaft, bekundet der Jünger Christi gleichzeitig, daß die Liebe zu Gott und zum Nächsten das Prinzip ist, das sein Wesen und Wirken formt.

83. Das Glaubensbekenntnis ist nur dann vollständig, wenn es Bezug nimmt auf die Kirche. Jeder Getaufte spricht einzeln das Credo, denn es gibt keinen persönlicheren Akt als diesen. Aber er spricht es in der Kirche und durch sie, denn er tut das als ihr Glied. Das »Ich glaube« und das »wir glauben« schließen einander ein. (244) Indem er sein eigenes Bekenntnis mit dem der Kirche verschmilzt, wird der Christ in ihre Sendung eingegliedert: »allumfassendes Sakrament des Heils« für das Leben der Welt zu sein. Wer das Glaubensbekenntnis ablegt, nimmt Verpflichtungen auf sich, die nicht selten Verfolgung nach sich ziehen werden. In der Geschichte des Christentums sind die Märtyrer die Verkünder und Zeugen schlechthin. (245)




236) CT 5; vgl. KKK 426; AG 14a. In bezug auf diese christologische Zielsetzung der Katechese vgl. die Ausführungen im I. Teil, Kap. 1 »Jesus Christus Mittler und Fülle der Offenbarung«, und im II. Teil, Kap. 1: »Die Christozentrik der evangelischen Botschaft«.



237) AG 13b.



238) CT 20c.



239) LG 7b.



240) SYN 1977, 8; vgl. KKK 185-197.



241) Vgl. KKK 189.



242) Vgl. KKK 189-190 u. 197.



243) Vgl. KKK 189-190 u. 197.



244) KKK 2113.



245) Vgl. RM 45.






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