Das literarische Genus des Katechismus
der Katholischen Kirche
124. Es ist wichtig, das
literarische Genus des Katechismus der Katholischen Kirche auszumachen, um die
Funktion zu respektieren, welche die Autorität der Kirche ihm bei der
Ausübung und Erneuerung der katechetischen Tätigkeit unserer Zeit
zuerkennt.
Die Hauptzüge, die das literarische
Genus des Katechismus der Katholischen Kirche bestimmen, sind folgende:
– Der Katechismus der Katholischen Kirche
ist vor allem ein Katechismus, das heißt ein offizieller Text des Lehramtes
der Kirche, der mit Kompetenz und Genauigkeit in Form einer organischen
Synthese die grundlegenden Heilsereignisse und Heilswahrheiten zusammenstellt,
die den gemeinsamen Glauben des Gottesvolkes zum Ausdruck bringen und den
unerläßlichen Grundbezug für die Katechese bilden.
– Da es sich um einen Katechismus handelt,
stellt der Katechismus der Katholischen Kirche das zusammen, was im
christlichen Leben grundlegend und gemeinsam ist, ohne bestimmte
Auslegungsversuche, die nichts anderes als Privatmeinungen oder Ansichten
irgendeiner theologischen Schule sind, als Glaubenslehre vorzutragen«.
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– Der Katechismus der Katholischen Kirche
ist außerdem ein Katechismus von universalem Charakter, der der ganzen
Kircheangeboten wird. In ihm wird eine aktualisierte Glaubenssynthese
vorgelegt, in der die Lehren des II. Vatikanischen Konzils ebenso ihren Platz
gefunden haben wie die religiösen und moralischen Fragen unserer Zeit.
Doch »wegen seiner Zielsetzung kann dieser Katechismus nicht selbst jene
Anpassungen in der Darlegung und den katechetischen Methoden vornehmen, welche
die Unterschiede in den Kulturen, Lebensphasen, im geistlichen Leben, in den
gesellschaftlichen und kirchlichen Situationen der Adressaten erfordern. Diese
unerläßlichen Anpassungen sind Aufgabe entsprechender Katechismen,
und vor allem der für den Unterricht der Gläubigen Verantwortlichen«.
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