Die Pädagogik Christi
140. Als die Zeit
erfüllt war, sandte Gott der Menschheit seinen Sohn, Jesus Christus. Er
hat das große Geschenk des Heils in die Welt gebracht, indem er seine
Sendung als Erlöser in einem Vorgehen vollzog, das die »Erziehungskunst
Gottes« mit der dem Neuen seiner Person innewohnenden Vollkommenheit und
Wirksamkeit fortsetzte. Anhand seiner Worte, Zeichen und Werke während
seines ganzen kurzen, aber intensiven Lebens haben die Jünger die
Grundzüge der »Pädagogik Jesu» kennengelernt, auf die sie dann in den
Evangelien hinwiesen: die Annahme des anderen Menschen, insbesondere des Armen,
Kleinen, Sünders als einer von Gott geliebten und gesuchten Person; die
freimütige Verkündigung des Reiches Gottes als gute Nachricht von der
Wahrheit und dem Trost des Vaters; ein zarter und starker Stil der Liebe, die
vom Bösen befreit und das Leben fördert; die dringende Aufforderung
zu einem Verhalten, das vom Glauben an Gott, von der Hoffnung auf das Reich und
von der Liebe zum Nächsten getragen ist; der Einsatz aller
Möglichkeiten der interpersonalen Kommunikation, wie des Wortes, des
Schweigens, der Metapher, des Bildes, des Beispiels, so vieler verschiedener
Zeichen, wie sie die biblischen Propheten zur Hand hatten. Mit der Aufforderung
an die Jünger, ihm total und ohne Bedauern zu folgen,(16)
übergibt ihnen Christus seine Glaubenspädagogik als volle Teilhabe an
seiner Sache und seinem Schicksal.
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