Die göttliche Erziehungskunst,
Wirken des Heiligen Geistes in jedem Christen
142. »Wohl dem Mann, den
du, Herr, erziehst, den du mit deiner Weisung belehrst« (Ps 94,12).
In der Schule des Gotteswortes, das in der Kirche aufgenommen wird, nimmt der
Jünger dank der Gabe des von Christus gesandten Heiligen Geistes wie sein
Meister zu »an Weisheit, Alter und Wohlgefallen bei Gott und den Menschen« (Lk
2,52) und erfährt Hilfe, um in sich die erhaltene »göttliche
Erziehung« durch die Katechese und durch die Mittel des Wissens und der
Erfahrung zur Entfaltung zu bringen.(19) Indem er auf diese Weise das
Heilsmysterium immer besser kennenlernt, Gott den Vater anbeten lernt und
»sich, von der Liebe geleitet, an die Wahrheit hält«, sucht er »ihm, der
das Haupt ist, Christus, in allem entgegenzuwachsen« (Eph 4,15).Man kann
die Erziehungskunst Gottes dann für vollendet halten, wenn der Jünger
zum vollkommenen Menschen wird und Christus in seiner vollendeten Gestalt
darstellt (vgl. Eph 4,13). Deshalb kann man nicht Glaubenslehrer und
Glaubenserzieher für andere sein, wenn man nicht selber überzeugter
und treuer Jünger Christi in seiner Kirche ist.
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