»Das Reich bezieht alle ein«
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163. Zu Beginn seines
öffentlichen Wirkens verkündet Jesus, daß er gesandt sei, damit
er den Armen die Frohe Botschaft bringe;(70) er läßt
durchblicken und bestätigt es dann mit seinem Leben, daß das Reich
Gottes für alle bestimmt ist, angefangen von denen, die am meisten
benachteiligt sind. Er macht sich zum Katecheten des Reiches Gottes
gegenüber allen Kategorien von Menschen: gegenüber Großen und
Kleinen, Reichen und Armen, Gesunden und Kranken, Nahen und Fernen, Juden und
Heiden, Männern und Frauen, Gerechten und Sündern; gegenüber dem
Volk und der Autorität; gegenüber den einzelnen und der Gruppe... Er
ist für jeden Menschen da und interessiert sich für alle seine
Nöte, seelische und leibliche; er heilt und vergibt, weist zurecht und
ermutigt mit seinem Wort und mit Taten.
Jesus beschließt sein irdisches Leben
damit, daß er seine Jünger auffordert, das Gleiche zu tun und jedem
Geschöpf auf der Welt,(71) »allen Völkern« (Mt 28,19; Lk
24,47) »bis an die Grenzen der Erde« (Apg 1,8) und für alle
Zeiten, »bis zum Ende der Welt« (Mt 28,20), das Evangelium zu
verkünden.
164. Das ist die Aufgabe,
welche die Kirche seit zweitausend Jahren mit einer unendlichen Vielfalt von
Erfahrungen in Verkündigung und Katechese vollbringt, ständig
gedrängt vom Geist von Pfingsten, »Griechen und Nichtgriechen, Gebildeten
und Ungebildeten« (Röm 1,14) gegenüber ihre Verpflichtung zur
Evangelisierung zu erfüllen.
So zeichnen sich die Züge einer
Glaubenspädagogik ab, in der sich die universalistische Aufgeschlossenheit
der Katechese und ihr beispielhaftes Eingebundensein in die Welt ihrer
Adressaten eng miteinander verbinden.
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