Die Jugendkatechese
(109)
Voradoleszenz,
Adoleszenz und Jugendalter
(110)
181. Allgemein ist zu
bemerken, daß die geistige und kulturelle Krise, an der die Welt krankt,
(111) ihre ersten Opfer in den jungen Generationen hat. Es ist aber
auch wahr, daß der Einsatz für eine bessere Gesellschaft in ihnen
die besten Hoffnungsträger findet.
Das muß die Kirche noch mehr dazu
antreiben, mutig und schöpferisch die Verkündigung des Evangeliums an
die Welt der Jugend vorzunehmen.
Diesbezüglich zeigt die Erfahrung, wie
nützlich es für die Katechese ist, das Jugendalter in Voradoleszenz,
Adoleszenz und Jugend zu unterscheiden, wobei man sich die Ergebnisse der
wissenschaftlichen Forschung und die Kenntnis der Lebensbedingungen in den
verschiedenen Ländern zweckmäßig zunutze macht.
In den sogenannten fortschrittlichen Regionen
stellt sich besonders in bezug auf die Voradoleszenz ein Problem: Man
trägt den Schwierigkeiten, Bedürfnissen und menschlichen und
geistigen Kräften der Halbwüchsigen zu wenig Rechnung, so daß
man in bezug auf sie geradezu von einem verleugneten (nicht zur
Kenntnis genommenen) Alter sprechen kann.
In sehr vielen Fällen vollendet an und
für sich in dieser Zeit der Junge, das Mädchen durch den Empfang des
Firmsakraments den Prozeß der christlichen Initiation, verabschiedet sich
aber gleichzeitig fast gänzlich von der Glaubenspraxis. Man muß dem
ernsthaft Rechnung tragen und eine besondere Seelsorge entwickeln, die von den
Bildungskräften Gebrauch macht, welche durch den Initiationsweg selbst
gegeben sind.
Was die beiden anderen Kategorien betrifft,
so ist die Zeit des Heranwachsens (Adoleszenz) vom Jugendalter zu
unterscheiden, wenn wir uns auch der Schwierigkeit, die Bedeutung der beiden
Ausdrücke eindeutig zu bestimmen. voll bewußt sind. Im großen
und ganzen verstehen wir hier darunter jene Lebensperiode, die der
Übernahme von Verantwortung, die den Erwachsenen vorbehalten ist,
vorausgeht.
Auch die Katechese für die Welt der
Jugend muß gründlich überprüft und verstärkt werden.
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