Kennzeichnende Eigenschaften der
Jugendkatechese
(117)
184. Angesichts des Umfangs
der Aufgabe ist es sicher Sache der katechetischen Direktorien der Teilkirchen
und der nationalen und regionalen Bischofskonferenzen, im Zusammenhang mit dem
Umfeld zu bestimmen, was an den einzelnen Plätzen das Richtige ist.
Man kann jedoch gewisse
allgemeingültige Richtlinien angeben:
– Man wird die Vielfalt der religiösen
Situation vor Augen haben müssen: Es gibt Jugendliche, die nicht einmal
getauft sind, andere, welche die christliche Initiation nicht beendet haben
oder in zuweilen schwerer Glaubenskrise stecken, und wieder andere, die geneigt
sind, eine Glaubensentscheidung zu treffen oder sie schon getroffen haben, und
dabei unterstützt sein möchten.
– Man darf sodann nicht vergessen, daß
sich jene Katechese als erfolgreich erweist, die sich innerhalb einer umfassenderen
Pastoral für die Kinder, die Heranwachsenden und die Jugendlichen
entfalten kann, welche die Gesamtheit der ihr Leben betreffenden Probleme vor
Augen hat. Zu diesem Zweck ist die Katechese durch gewisse Vorgänge zu
ergänzen wie die Deutung der Situation, die Beachtung der Human- und
Erziehungswissenschaften, die Mitarbeit von Laien und der Jugendlichen selbst.
– Die gut geleitete Gruppentätigkeit,
die Zugehörigkeit zu guten Jugendorganisationen (118) und die
persönliche Begleitung des jungen Menschen — dabei am vortrefflichsten die
geistliche Leitung — sind überaus nützliche Hilfen für eine
wirksame Katechese.
185. Unter den verschiedenen
Formen der Jugendkatechese sind, je nach den Situationen, vorzusehen: der
Jugendkatechumenat im Schulalter, Katechese der christlichen Initiation,
Katechesen über programmierte Themen, weitere mehr oder weniger
gelegentliche und informelle Begegnungen...
Umfassender gesehen ist die Katchese
für die Jugendlichen in neuen Bahnen vorzunehmen, in Aufgeschlossenheit
für das Empfinden und die Problematik dieses Alters, die theologischer,
ethischer, geschichtlicher, sozialer Natur sind... Ihren rechten Platz erhalten
sollen insbesondere die Erziehung zur Wahrheit und Freiheit nach dem Evangelium,
die Gewissensbildung, die Erziehung zur Liebe, das Gespräch über die
Berufung, das christliche Engagement in der Gesellschaft, die missionarische
Verantwortung in der Welt. (119) Es ist jedoch zu bemerken, daß
die heutige Evangelisierung der Jugend oft eine eher missionarische als eine
streng katechumenale Ausrichtung einschlagen soll. In der Tat
verpflichtet die Situation das Apostolat unter den Jugendlichen oft als ersten
notwendigen Schritt dazu, Jugendanimation von humanisierender und missionarischer
Prägung zu sein, damit günstigere Voraussetzungen für die
eigentliche Katechese entstehen. Deswegen ist es in der Wirklichkeit oftmals
angebracht, die vorkatechumenale Tätigkeit innerhalb globaler
Erziehungsprozesse zu intensivieren.
Einer der Knoten, die es anzupacken und zu
lösen gilt, betrifft den Unterschied der »Sprache« (Mentalität,
Empfinden, Geschmack, Stil, Vokabular...) zwischen den Jugendlichen und der
Kirche (Katechese, Katecheten). Darum wird die Notwendigkeit einer »Anpassung
der Katechese an die Jugendlichen« betont, um so »mit Geduld und Umsicht die
Botschaft Christi..., ohne sie zu verraten«, in ihre Spache zu
»übersetzen«. (120)
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