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Kongregation für den Klerus
Allgemeines Direktorium für Katechese

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  • VIERTER TEIL DIE ADRESSATEN DER KATECHESE
    • IV. KAPITEL Katechese im sozio-religiösen Umfeld
        • Die Katechese in Beziehung zur Volksfrömmigkeit
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Die Katechese in Beziehung zur Volksfrömmigkeit

(129)

195. In den christlichen Gemeinden finden sich als lebenswichtige Dimension der katholischen Wirklichkeit besondere Äußerungen der Suche nach Gott und des religiösen Lebens von manchmal rührender Glut und Reinheit der Absichten, die man zu Recht als »Volksfrömmigkeit« bezeichnen kann. »In ihr kommt ein Hunger nach Gott zum Ausdruck, wie ihn nur die Einfachen und Armen kennen. Sie befähigt zur Großmut und zum Opfer, ja zum Heroismus, wenn es gilt, den Glauben zu bekunden. In ihr zeigt sich ein feines Gespür für tiefe Eigenschaften Gottes: seine Vaterschaft, seine Vorsehung, seine ständige, liebende Gegenwart. Sie führt zu inneren Haltungen, die man sonst kaum in diesem Maße findet: Geduld, das Wissen um die Notwendigkeit, das Kreuz im täglichen Leben zu tragen, Entsagung, Wohlwollen für andere, Respekt«. (130) Sie ist eine reiche und zugleich verwundbare Wirklichkeit, wo der Glaube, der ihr zugrunde liegt, der Läuterung und Stärkung bedarf.

Darum ist eine Katechese erfordert, die imstande ist, die inneren Dimensionen und unleugbaren Werte dieser religiösen Kraft zu erkennen, und ihr hilft, die Gefahren des Fanatismus, des Aberglaubens, des Synkretismus und der religiösen Gleichgültigkeit zu überwinden. »Gut ausgerichtet, kann die Volksfrömmigkeit mehr und mehr für die Vielen im Volk zu einer echten Begegnung mit Gott in Jesus Christus werden«. (131)

196. Auch die Verehrung der Gläubigen für die Muttergottes hat entsprechend den örtlichen und zeitlichen Verhältnissen sowie der verschiedenen Mentalität der Völker und ihrer unterschiedlichen kulturellen Überlieferung vielfältige Formen angenommen. Die Formen, in denen sich eine solche Marienfrömmigkeit äußerte und die dem Wechsel der Zeit unterliegen, scheinen eine erneuerte Katechese nötig zu haben, die es ermöglicht, überholte Elemente zu ersetzen, unvergängliche Elemente als wertvoll herauszustellen und die Lehraussagen der theologischen Forschung, die vom Lehramt der Kirche vorgelegt wurden, zu berücksichtigen.

Eine solche Katechese ist dringend notwendig. Sie muß auch die trinitarische, christologische und ekklesiologische Dimension, die der Mariologie innewohnt, klar zum Ausdruck bringen. Außerdem gilt es bei der Überprüfung oder Neuschöpfung von Andachtsformen der Marienverehrung die Orientierungspunkte biblischer, liturgischer, ökumenischer und anthropologischer Natur zu berücksichtigen. (132)




129) Vgl. DCG (1971) 6; EN 48; CT 34.



130) EN 48.



131) EN 48.



132) Vgl. Paul VI., Apostol. Schreiben Marialis cultus (2. Februar 1974), Nr. 24, 25, 29: AAS 66 (1974), S. 134-136; 141.






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