Die Katechese in Beziehung zu den
»neuen religiösen Bewegungen«
(143)
201. Im Klima des
religiösen und kulturellen Relativismus und manchmal auch infolge des
unrichtigen Verhaltens der Christen verbreiten sich heute rasch »neue
religiöse Bewegungen«, auch Sekten oder Kulte genannt, mit einer Menge von
Namen und Tendenzen, die sich nur schwer in einen genauen organischen Rahmen
einordnen lassen. Soviel man bisher feststellen konnte, lassen sich
unterscheiden: Bewegungen, die aus christlichem Boden stammen, solche, die von
östlichen Religionen herkommen, und wieder andere, die aus esoterischen
Traditionen schöpfen. Sie bereiten Sorge wegen der Lehren und
Lebensweisen, die sich oft von den Inhalten des christlichen Glaubens entfernen.
Deshalb ist es notwendig, zugunsten der Christen, deren Glaube in Gefahr ist,
das »Engagement für eine integrale und systematische Evangelisierung und
Katechese zu fördern, die von einem Glaubenszeugnis begeitet sein sollen,
das sie in das Leben umsetzt«. (144) Es geht nämlich darum, die
schlimme Gefahr der Unkenntnis und des Vorurteils abzuwenden, den
Gläubigen zu helfen, der Heiligen Schrift richtig zu begegnen, unter ihnen
lebendige Gebetserfahrungen auszulösen, sie vor den Säern des Irrtums
zu behüten, sie zur Verantwortung für den empfangenen Glauben zu
erziehen und gefährlichen Situationen der Einsamkeit, der Armut, des
Leidens mit dem Schwung der Liebe des Evangeliums zu begegnen. Wegen der
religiösen Sehnsucht, die in solchen Bewegungen zum Ausdruck kommen kann,
verdienen sie, als ein »zu evangelisierender Areopag« angesehen zu werden, auf
dem die am stärksten verspürten Probleme eine Antwort finden
können. »Die Kirche besitzt ein unschätzbares geistliches Gut, das
sie der Menschheit anbieten kann: es ist Christus, der sich als "der Weg,
die Wahrheit und das Leben" bezeichnet (Joh 14,61)«. (145)
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