Aufgaben einer Katechese zur
Inkulturation des Glaubens
(150)
203. Diese Aufgaben bilden
ein organisches Ganzes und werden hier zusammengefaßt. Es gilt:
– die Kultur der Menschen und wie stark
deren Leben von ihr durchdrungen ist, gründlich kennenzulernen;
– das Vorhandensein der kulturellen
Dimension im Evangelium selbst wahrzunehmen, indem man einerseits sagt,
daß dieses nicht igendeinem menschlichen kulturellen Nährboden
entsprießt, und andererseits anerkennt, daß sich das Evangelium
nicht von den Kulturen ablösen läßt, in die es sich zu Beginn
eingebettet und im Lauf der Jahrhunderte zum Ausdruck gebracht hat;
– den tiefgreifenden Wandel, die Umkehr, zu
verkünden, die das Evangelium als »umgestaltende und erneuernde Kraft« (151)
in den Kulturen bewirkt;
– von der Transzendenz und dem
Nicht-Aufgehen des Evangeliums in der Kultur zu zeugen und zugleich die
evangelischen Keime wahrzunehmen, die in ihr vorhanden sein können;
– einen neuen, der evangelisierten Kultur
entsprechenden Ausdruck des Evangeliums zu fördern, indem man eine
Glaubenssprache anstrebt, die gemeinsames Erbgut der Gläubigen und somit
grundlegender Gemeinschaftsfaktor ist.
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