Die Ordensleute in der Katechese
228. Die Kirche beruft ganz besonders
die Personen des geweihten Lebens zur katechetischen Tätigkeit und spricht
den Wunsch aus, »daß die Ordensgemeinschaften alles, was sie an
Fähigkeiten und Möglichkeiten besitzen, der spezifischen Aufgabe der
Katechese widmen mögen«. (211)
Der besondere Beitrag der Ordensmänner,
Ordensfrauen und der Mitglieder der Gesellschaften des apostolischen Lebens zur
Katechese ergibt sich aus ihrem besonderen Stand. Das Gelübde der
evangelischen Räte, das das Ordensleben bestimmt, stellt für die ganze
christliche Gemeinschaft ein Geschenk dar. Im diözesanen katechetischen
Wirken wird ihr eigentümlicher und besonderer Beitrag nie ersetzt werden
können, weder durch Priester noch durch Laien. Dieser unvergleichliche
Beitrag entsteht aus dem öffentlichen Zeugnis ihrer Weihe an Gott, die sie
zum lebendigen Zeichen der Wirklichkeit des Gottesreiches macht: »Das
Gelübde dieser Räte in einem von der Kirche anerkannten dauernden
Lebensstand kennzeichnet das gottgeweihte Leben«. (212) Obwohl die
Werte des Evangeliums von jedem Christen gelebt werden sollen, leben doch die
Personen des geweihten Lebens in konkreter Weise »die Kirche, die danach
trachtet, der Unbedingtheit der Seligpreisungen zu entsprechen«. (213)
Das Zeugnis der Ordensleute im Verein mit dem Zeugnis der Laien zeigt das
einzige Antlitz der Kirche, die Zeichen des Gottesreiches ist. (214)
229. »Viele
Ordensgemeinschaften, weibliche und männliche, sind für die
christliche Erziehung von Kindern und Jugendlichen, zumal der verlassensten,
gegründet worden«. (215) Dieses Charisma der Stifter
läßt viele Ordensmänner und Ordensfrauen heute in der
diözesanen Erwachsenenkatechese mitarbeiten. Im Verlauf der Geschichte
»haben viele von ihnen das katechetische Wirken der Kirche sehr engagiert
mitgetragen«. (216)
Die Gnadengaben der Stifter (217)
werden nicht links liegen gelassen, wenn die Ordensleute die katechetische
Aufgabe auf sich nehmen. Während sie am Eigencharakter der Katechese
festhalten, versehen die Charismen der verschiedenen Ordensgemeinschaften diese
gemeinsame Aufgabe mit je eigenen Akzenten von oft großer
religiöser, sozialer und pädagogischer Tiefe. Die Geschichte der
Katechese beweist die Lebenskraft, die diese Charismen dem erzieherischen
Wirken der Kirche gebracht haben.
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