Die pädagogische Ausbildung
244. Zusammen mit den Dimensionen,
die sich auf das Sein und das Wissen beziehen, muß die Ausbildung des
Katecheten auch das Know-how pflegen. Der Katechet ist ein Erzieher, der das
Reifen des Glaubens erleichtert, das der Katechumene oder der
Glaubensschüler mit der Hilfe des Heiligen Geistes vollzieht.
(263)
In diesem entscheidenden Abschnitt der
Ausbildung muß man als Erstes bewußt die Eigenart der
Glaubenserziehung respektieren. Der Katechet bereitet sich ja darauf vor, das
Wachstum einer Glaubenserfahrung zu erleichtern, die nicht er in Verwahrung
hat. Sie ist von Gott in das Herz des Mannes und der Frau gelegt worden.
Aufgabe des Katecheten ist es bloß, diese Gabe zu pflegen, darzubringen,
zu nähren und ihr Wachstum zu unterstützen. (264)
Die Ausbildung wird versuchen, im Katecheten
die erzieherische Fähigkeit zur Reife zu bringen; sie beinhaltet: die
Fähigkeit, auf die Personen einzugehen, die Geschicklichkeit, die
Nachfrage nach Erziehung zu deuten und ihr zu entsprechen, die Initiative,
Lernprozesse in Gang zu bringen, und die Kunst, eine Menschengruppe zur Reife
zu führen. Wie bei jeder Kunst ist auch hier das Wichtigste, daß der
Katechet seinen eigenen Stil, Katechese zu erteilen, erwirbt, indem er die
allgemeinen Grundsätze der katechetischen Pädagogik seiner
Persönlichkeit anpaßt. (265)
245. Konkreter gesagt: Der
Katechet, insbesondere der, der sich vollamtlich der Katechese widmet,
muß dazu befähigt werden, unter Erwägung der Umstände das
erzieherische Wirken in der Katechetengruppe zu programmieren, einen
realistischen Plan auszuarbeiten und — nach dessen Verwirklichung — kritisch zu
beurteilen. (266) Er soll imstande sein, eine Gruppe zu leiten, indem
er in kluger Weise Techniken der Gruppendynamik anwendet, wie sie die Psychologie
anbietet.
Diese erzieherische Fähigkeit und
dieses Know-how mit den sich daraus ergebenden Konsequenzen, Haltungen und
Techniken »können besser angeeignet werden, wenn sie gleichzeitig mit der
Arbeit vermittelt werden (z.B. während der Sitzungen, bei denen die
einzelnen Stunden der Katechese vorbereitet oder kritisch besprochen werden)«.
(267)
Das Ziel oder Ideal wäre, daß die
Katecheten sich als Protagonisten ihres Lernprozesses erwiesen, indem sie die
Ausbildung unter das Zeichen der Kreativität und nicht der bloßen
Aufnahme äußerer Regeln stellen. Deshalb muß die Ausbildung
der Praxis sehr nahe stehen: man muß von jener ausgehen, um zu dieser zu
gelangen. (268)
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