Katechetenschulen und Höhere
Ausbildungszentren für Katechese-Experten
248. Der Besuch einer Katechetenschule
(273) ist im Ausbildungsprozeß eines Katecheten eine besonders
wichtige Zeit. An vielen Orten werden solche Schulen auf zwei Ebenen
geführt: für »gewöhnliche Katecheten« (274) und für
»Verantwortliche der Katechese«.
Schulen für gewöhnliche
Katecheten
249. Diese Schulen haben zum Ziel,
eine organische und systematische katechetische Grundausbildung
bereitzustellen. In einem genügend langen Zeitrahmen befaßt man sich
mit den im spezifischen Sinn katechetischen Seiten der Ausbildung: christliche
Botschaft, Kenntnis des Menschen und des sozio-kulturellen Umfeldes und
Glaubenspädagogik.
Die beträchtlichen Vorteile dieser
organischen Ausbildung bestehen:
– in ihrer Systematik, da es sich um eine
Ausbildung handelt, die von der unmittelbaren praktischen Arbeit weniger in
Beschlag genommen wird;
– in ihrer
Qualität, die durch spezialisierte Ausbilder gewährleistet wird;
– in der Integration von Katecheten anderer
Gemeinden, was die kirchliche Gemeinschaft fördert.
Schulen für Verantwortliche
250. Um die Vorbereitung der
in den Pfarreien oder Vikariatszonen für die Katechese Verantwortlichen
und auch die jener Katecheten zu fördern, die sich mehr oder weniger
ständig und hauptamtlich der Katechese widmen, (275) ist es
angebracht, auf diözesaner oder interdiözesaner Ebene Schulen
für Verantwortliche zu gründen.
Selbstverständlich wird das Niveau
solcher Schulen anspruchsvoller sein. Zusammen mit einem gemeinsamen
Grundprogramm sollen darin diejenigen katechetischen Spezialsparten angeboten
werden, welche die Diözese in ihren besonderen Verhältnissen für
die notwendigsten hält.
Es kann — um Mittel und Finanzen zu sparen —
angebracht sein, daß die Ausrichtung dieser Schulen sich auch auf die
Verantwortlichen für die verschiedenen pastoralen Tätigkeiten
ausweitet, so daß sie zu Bildungszentren für die in der Pastoral
Tätigen werden. Im Anschluß an eine gemeinsame
(lehrmäßige und anthropologische) Grundausbildung werden sich die
Spezialfächer nach den Erfordernissen der verschiedenen pastoralen und
apostolischen Tätigkeiten richten, die diesen in der Pastoral eingesetzten
Personen anvertraut sind.
Höhere Ausbildungszentren für
Katechese-Experten
251. Eine katechetische
Ausbildung auf höherer Ebene, zu der auch Priester, Ordensleute und Laien
Zugang haben können, sind für die Katechese von lebenswichtiger
Bedeutung. Darum wird der Wunsch wiederholt, man möge höhere
Institute für katechetische Pastoral fördern bzw. gründen, um
Katecheten auszubilden, die imstande sind, die Katechese im Bereich einer
Diözese oder in den von den Ordenskongregationen entfalteten
Tätigkeitsbereichen zu leiten. Diese höheren Institute können
nationalen oder auch internationalen Charakter haben. Sie müssen sich, was
den Studienplan, die Dauer der Kurse und die Zulassungsbestimmungen betrifft,
den Universitäten angleichen. (276)
Diese Institute werden zusätzlich zur
Ausbildung derer, die in der Katechese Leitungsaufgaben übernehmen sollen,
auch Katechetikdozenten für die Priesterseminare, die Bildungshäuser
und die Katechetenschulen ausbilden. Desgleichen werden sich solche Institute
auch der Förderung der entsprechenden katechetischen Forschung annehmen.
252. Diese Ausbildungsebene
eignet sich gut zu einer erfolgreichen Zusammenarbeit zwischen den Kirchen:
»Hier kann dann auch die materielle Hilfe der bessergestellten Kirchen für
ihre ärmeren Schwesterkirchen am wirksamsten werden. Kann eine Kirche
überhaupt einer anderen besser helfen, als wenn sie dazu beiträgt,
daß diese durch sich selbst als Kirche wachsen kann?«. (277)
Natürlich muß diese Zusammenarbeit von feinfühliger Achtung
für die Besonderheiten der ärmeren Kirchen und für deren
Eigenverantwortung beseelt sein.
Auf diözesaner oder
interdiözesaner Ebene ist es sehr angebracht, daß man sich der
Notwendigkeit bewußt wird, Leute auf dieser höheren Ebene
auszubilden, wie man das für die anderen kirchlichen Aktivitäten oder
für den Lehrbetrieb anderer Fächer eilig vorantreibt.
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