Die katholische Schule
259. Die katholische Schule
(303) ist ein sehr bedeutsamer Ort für die menschliche und
christliche Bildung. Die Erklärung Gravissimum educationis des II.
Vatikanischen Konzils »bedeutet eine entscheidende Wende in der Geschichte der
katholischen Schule: den Übergang von der Schule als Institution zur
Schule als Gemeinschaft«. (304)
Die katholische Schule »verfolgt nicht
weniger als andere Schulen die Bildungsziele und die menschliche Erziehung der
Jugend. Ihre besondere Aufgabe aber ist es,
– einen Lebensraum zu schaffen, in dem der
Geist der Freiheit und der Liebe des Evangeliums lebendig ist«;
– dem jungen Menschen zu helfen, »seine
Persönlichkeit zu entfalten und zugleich der neuen Schöpfung nach zu
wachsen, die er durch die Taufe geworden ist«;
– »die gesamte menschliche Bildung auf die
Heilsbotschaft« auszurichten. (305)
Der Erziehungsplan der katholischen Schule
soll auf der Grundlage dieser vom II. Vatikanischen Konzil vorgelegten
Konzeption entwickelt werden.
Dieses Erziehungsprojekt findet seine
Realisierung in der Schulgemeinschaft, zu der all jene gehören, die direkt
in sie einbezogen sind: »die Lehrkräfte, das Leitungs-, Verwaltungs- und
Hilfspersonal, die Eltern, die als die unersetzlichen natürlichen Erzieher
ihrer Kinder zentrale Gestalten sind, und die Schüler, die als wahre
Hauptpersonen und aktive Subjekte des Erziehungsprozesses mitbeteiligt und
mitverantwortlich sind«.(306)
260. Wenn die Schüler
der katholischen Schule mehrheitlich Familien angehören, die mit dieser
Schule wegen deren katholischen Charakters verbunden sind, kann an ihr der
Dienst am Wort in verschiedenen Formen ausgeübt werden:
Erstverkündigung, schulischer Religionsunterricht, Katechese, Homilie.
Zwei dieser Möglichkeiten haben jedoch in der katholischen Schule eine
besondere Bedeutung:der Religionsunterricht in der Schule und die Katechese,
auf deren je eigenen Charakter schon hingewiesen wurde. (307)
Wenn die Schüler und ihre Familien die
katholische Schule wegen deren erzieherischer Qualität oder wegen
möglicher anderer Umstände besuchen, bleibt das katechetische Wirken
zwangsläufig beschränkt und die eigentliche religiöse
Unterweisung — sofern sie möglich ist — betont dann den kulturellen
Charakter. Der Beitrag dieser Schule bleibt bestehen als ein
»äußerst wertvoller Dienst für die Menschen« (308) und
als ein der Evangelisierungstätigkeit der Kirche innewohnendes Element.
Angesichts der Vielfalt sozio-kultureller
und religiöser Umstände, in denen sich das Wirken der katholischen
Schule quer durch die verschiedenen Nationen abspielt, wird es angebracht sein,
daß die Bischöfe und die Bischofskonferenzen die Art und Weise der
katechetischen Tätigkeit bestimmen, die an der katholischen Schule
geleistet werden soll.
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