Vereinigungen, Bewegungen und Gruppen
von Gläubigen
261. Die verschiedenen
»Vereinigungen, Bewegungen und Gruppen von Gläubigen«, (309) die
sich in der Teilkirche entfalten, haben als Ziel, die Jünger Christi bei
der Erfüllung ihrer Sendung als Laien in der Welt und in der Kirche zu
unterstützen. In solchen Vereinigungen widmen sich die Christen »Werken
der Frömmigkeit, dem direkten Apostolat, der Liebestätigkeit, der
Hilfe für Notleidende und der christlichen Präsenz innerhalb der
irdischen Wirklichkeit«. (310)
Um diese grundlegenden Elemente des
christlichen Lebens intensiv zu pflegen, wird in allen diesen Vereinigungen und
Bewegungen auf die eine oder andere Weise eine nötige Ausbildung
vermittelt. »Sie können den jeweiligen Methoden entsprechend ihren
Mitgliedern eine Erziehung und Bildung anbieten, die in ihrer eigenen
apostolischen Erfahrung verankert ist. Ferner ist ihnen die Chance gegeben, die
Erziehung und Bildung, die ihre Mitglieder von anderen Menschen und
Gemeinschaften empfangen, zu integrieren, zu konkretisieren und spezifisch
anzuwenden«. (311)
Die Katechese ist bei der Ausbildung jedes
Laien immer ein grundlegendes Element. Deshalb räumen diese Vereinigungen
und Bewegungen für gewöhnlich »der ernsthaften religiösen
Bildung ihrer Mitglieder einen wichtigen Platz ein«. (312) Die Katechese
ist ja nicht eine Alternative zu der von ihnen erteilten christlichen Schulung,
sondern eine wesentliche Dimension von ihr.
262. Wenn die Katechese
innerhalb dieser Vereinigungen und Bewegungen vor sich geht, sind einige
Aspekte zu beachten. Insbesondere die folgenden:
a) Man muß die der Katechese »eigene Natur« (313)
respektieren und ihren ganzen Inhaltsreichtum darlegen »mit den dreifachen
Dimensionen von Wort, Gedächtnis und Zeugnis« (Lehre, Feier und
Lebensengagement). (314) Welches auch immer der »Ort« sein
mag, wo sie erteilt wird, ist die Katechese vor allem eine organische
Grundausbildung im Glauben. Sie muß deshalb »das gründliche Studium
der christlichen Lehre« (315) einschließen und eine seriöse
religiöse Ausbildung darstellen, die sich für alle Bereiche des
christlichen Lebens offenhält«. (316)
b) Das ist kein Hindernis dafür, daß die eigene Zielsetzung
der Vereinigungen und Bewegungen — mit ihren je eigenen Charismen — mit
bestimmten Akzenten eine Katechese hervorbringen kann, die jedoch stets ihrem
Eigencharakter treu bleiben muß. Die Erziehung durch das Vorlegen der
eigenen Spiritualität einer Vereinigung
oder Bewegung — die stets auch von großem Reichtum für die Kirche
ist — wird dann in einem auf die christliche Grundausbildung, die zu jedem
Christen gehört, folgenden Abschnitt stattfinden. Zuerst muß zu dem
erzogen werden, was allen Gliedern der Kirche gemeinsam ist, und erst dann zu
dem, was besonderen oder unterschiedlichken Charakter hat.
c) Desgleichen ist zu sagen, daß die Bewegungen und Vereinigungen,
was die Katechese betrifft, nicht eine normale Alternative zur Pfarrei
darstellen, denn diese ist eine Erziehungsgemeinschaft im eigentlichen Sinn. (317)
|