Das katechetische Wirken im Rahmen der
Neu-Evangelisierung
276. Mit der Definition der
Katchese als eines Elementes des gesamten Evangelisierungsprozesses stellt sich
notwendigerweise das Problem der Abstimmung zwischen der katechetischen
Tätigkeit und der missionarischen Tätigkeit, die ihr vorausgeht, und
der pastoralen Tätigkeit, die auf sie folgt. Es sind ja Elemente, welche
»die Katechese entweder vorbereiten oder aus ihr folgen«. (347)
In diesem Sinn ist die Verbindung zwischen
der missionarischen Verkündigung, die den Glauben zu wecken sucht, und der
Initiationskatechese, die die Grundlagen zu legen versucht, in der
Evangelsierung von entscheidender Wichtigkeit.
In gewisser Weise tritt dieser Zusammenhang
in der Situation der Mission ad gentes deutlicher in Erscheinung.
(348) Die durch die Erstverkündigung bekehrten Erwachsenen treten
in den Katechumenat ein, wo sie im Glauben unterwiesen werden.
In der Situation, die eine
»Neu-Evangelisierung« (349) erfordert, wird die Abstimmung komplexer,
da man manchmal meint, man könne Jugendlichen und Erwachsenen, die zuerst
eine Zeit der Verkündigung und der Erneuerung ihrer Bindung an Christus
benötigen, eine gewöhnliche Katechese erteilen. Ähnliche
Probleme stellen sich in bezug auf die Katechese der Kinder und die Bildung
ihrer Eltern. (350) Dann wieder bietet man Erwachsenen, die einer
echten Initiationskatechese bedürfen, Formen ständiger Katechese an.
277. Die heutige Situation
der Evangelisierung erfordert, daß beide Tätigkeiten, die
missionarische Verkündigung und die Initiationskatechese, in der
Teilkirche durch einen einheitlichen missonarischen und katechumenalen Evangelisierungsplan
in koordinierter Form konzipiert und angeboten werden. Die Katechese muß
heute vor allem als die Konsequenz einer wirksamen missionarischen
Verkündigung gesehen werden. Der Hinweis im Dekret Ad gentes — das
den Katechumenat in den Rahmen des missionarischen Wirkens der Kirche stellt —
ist ein sehr gültiges Bezugskriterium für die Katechese. (351)
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