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Emmanuel Schikaneder
Die Zauberflöte

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  • Erster Aufzug.
    • Erster Auftritt.
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Erster Aufzug.

 

             Erster Auftritt.

 

Das Theater ist eine felsichte Gegendhie und da

    mit Bäumen überwachsen; auf beyden Seiten sind

    gangbare Berge, nebst einem runden Tempel.

 

Tamino kommt in einem prächtigen javonischen Jagd-kleide  rechts von einem Felsen herunter,  mit

    einem Bogen,  aber ohne Pfeil;  Eine  Schlange

    verfolgt ihn.

 

                  Introduktion.

 

                     Tamino.

Zu Hülfe! zu Hülfe! sonst bin ich verloren,

Der listigen Schlange zum Opfer erkoren.

Barmherzige Götter! schon nahet sie sich;

Ach rettet mich: ach schützet mich!

 

Er fällt in  Ohnmachtsogleich  öffnet  sich die

    Pforte des Tempelsdrey verschlieherte Damen

    kommen heraus;  jede mit einem silbernen Wurf-

    spieß.

 

                  Die drey Damen.

Triumph! Triumph! sie ist vollbracht,                      5

Die Heldenthat.  Er ist befreyt

Durch unsres Armes Tapferkeit.

 

           Erste Dame. (ihn betrachtend.)

Ein holder Jüngling, sanft und schön.

 

                   Zweyte Dame.

So schön, als ich noch nie gesehn.

 

                   Dritte Dame.

Ja, ja! gewiß zum Mahlen schön.                           10

 

                    Alle drey.

Würd' ich mein Herz der Liebe weih'n,

So müßt es dieser Jüngling seyn.

Laßt uns zu unsrer Fürstinn eilen,

Ihr diese Nachricht zu ertheilen.

Vieleicht, daß dieser schöne Mann                         15

Die vor'ge Ruh' ihr geben kann.

 

                   Erste Dame.

So geht und sagt es ihr!

Ich bleib' indessen hier.

 

                   Zweyte Dame.

Nein, nein! geht ihr nur hin;

Ich wache hier für ihn.                                   20

 

                   Dritte Dame.

Nein, nein! das kann nicht seyn!

Ich schütze ihn allein.

 

             Alle drey. (Jede für sich)

Ich sollte fort? Ey, ey! wie fein!

Sie wären gern bey ihm allein.

Nein, nein! das kann nicht seyn.                          25

(Eine nach der andern, dann alle drey zugleich.)

Was wollte ich darum nicht geben,

Könnt ich mit diesem Jüngling leben!

Hätt' ich ihn doch so ganz allein!

Doch keine geht; es kann nicht seyn.

Am besten ist es nun, ich geh'.                           30

Du Jüngling, schön und liebevoll!

Du trauter Jüngling, lebe wohl,

Bis ich dich wieder seh'.

(Sie gehen  alle drey zur  Pforte des  Tempels ab,

die sich selbst öffnet und schließt.)

 

    Tamino (erwacht, sieht furchtsam umher) Wo bin

ich?  Ist's Fantasie, daß ich noch lebe?  oder hat

eine höhere Macht mich gerettet? (steht auf, sieht

umher.) Wie? --  Die bösartige Schlange liegt todt

zu meinem  Füßen? --  (man hört von fern ein Wald-

flötchenworunter das  Orchester piano accompag-

nirt. Tamino spricht unter dem Ritornel.)  Was hör

ich? Wo bin ich? Welchunbekannter  Ort! --  Ha,

eine männliche Figur nähert sich dem Thal.   (ver-

steckt sich hinter einem Baume.)

 




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