Neunter Auftritt.
Zwei Sclaven tragen, so bald
das Theater in ein
prächtiges
ägyptisches Zimmer verwandelt ist,
schöne
Pölster nebst einem prächtigen türki-
schen Tisch heraus, breiten Teppiche auf;
sodann kommt
der dritte Sclav.
Dritter
Sclav. Ha, ha, ha!
Erster Sclav. Pst, pst!
Zweyter Sclav. Was soll denn das
Lachen? --
Dritter Sclav. Unser Peiniger, der
alles belau-
schende
Mohr, wird morgen sicherlich gehangen oder
gespießt. -- Pamina! -- Ha, ha, ha!
Erster Sclav. Nun?
5
Dritter Sclav. Das reizende
Mädchen! -- Ha ha
ha!
Zweyter
Sclav. Nun?
Dritter Sclav. Ist entsprungen.
Erster und zweyter Sclav.
Entsprungen? --
Erster Sclav. Und sie entkam?
10
Dritter Sclav. Unfehlbar! -- Wenigstens ist's
mein wahrer
Wunsch.
Erster Sclav. O Dank euch ihr
guten Götter! ihr
habt meine
Bitte erhört.
Dritter Sclav. Sagt ich euch nicht immer, es
wird doch ein
Tag für uns scheinen, wo wir gero-
chen, und
der schwarze Monostatos bestraft
werden
wird.
Zweyter Sclav. Was spricht nun der Mohr zu der
Geschichte?
Erster Sclav. Er weiß doch
davon?
15
Dritter Sclav. Natürlich! Sie entlief vor sei-
nen Augen.
-- Wie mir einige Brüder erzählten, die
im
Garten arbeiteten, und von weitem sahen und
hörten,
so ist der Mohr nicht mehr zu retten; auch
wenn Pamina von
Sarastros Gefolge wieder einge-
bracht
würde.
Erster und zweyter Sclav. Wie so?
Dritter Sclav. Du kennst ja den üppigen Wanst
und seine
Weise; das Mädchen aber war klüger als
ich dachte.
-- In dem Augenblicke, da er zu siegen
glaubte,
rief sie Sarastros Namen: das erschütter-
te den Mohren;
er blieb stumm und unbeweglich ste-
hen. --
indeß lief Pamina nach dem Kanal, und
schiffte von selbst in einer Gondel dem Palmen-
wäldchen
zu.
Erster Sclav. O wie wird das schüchterne Reh
mit
Todesangst dem Pallaste ihrer
zärtlichen Mut-
ter zueilen.
|