Siebenter
Auftritt.
Das
Theater verwandelt sich in einen angenehmen
Garten; Bäume, die nach Art
eines Hufeisens ge-
setzt sind; in der Mitte steht eine Laube von
Blumen und Rosen, worin Pamina schläft.
Der Mond beleuchtet ihr
Gesicht. Ganz vorn
steht eine Rasenbank. Monostatos kommt, setzt
sich nach einer Pause.
Monostatos. Ha, da
find' ich ja die spröde
Schöne!
-- -- Und um so einer geringen Pflanze we-
gen wollte
man meine Fußsohlen behämmern? -- Also
bloß
dem heutigen Tage hab' ichs zu verdanken, daß
ich noch
mit heiler Haut auf die Erde trete. -- --
Hm! -- Was
war denn eigentlich mein Verbrechen? --
Daß
ich mich in eine Blume vergafte, die auf frem-
den
Boden versetzt war? --
Und welcher Mensch,
wenn er
auch von gelinderm Himmelstrich daher wan-
derte, würde bey so einem Anblick
kalt und unem-
pfindlich bleiben? --
Bey allen Sternen! das
Mädchen
wird noch um meinen Verstand mich bringen.
-- Das
Feuer, das in mir glimmt, wird mich noch
verzehren. (Er sieht sich allenthalben um.) Wenn
ich
wüßte -- daß ich so ganz allein, und unbe-
lauscht
wäre -- ich wagte es noch einmal. (Er
macht
sich Wind mit beyden Händen.[)] Es ist doch
eine
verdammte närrische Sache um die Liebe! --
Ein
Küßchen, dächte ich, ließe sich entschuldigen.
--
Arie.
(Alles wird so piano gesungen
und gespielt, als
wenn die
Musik in weiter Entfernung wäre.)
Alles
fühlt der Liebe Freuden,
Schnäbelt,
tändelt, herzet, küßt;
Und ich
soll die Liebe meiden,
Weil ein
Schwarzer häßlich ist.
5
Ist mir
denn kein Herz gegeben?
Ich bin
auch den Mädchen gut?
Immer ohne
Weibchen leben,
Wäre
wahrlich Höllenglut.
Drum so
will ich, weil ich lebe,
10
Schnäbeln,
küssen, zärtlich seyn! --
Lieber,
guter Mond -- vergebe
Eine
Weiße nahm mich ein! --
Weiß
ist schön! -- ich muß sie küssen;
Mond!
verstecke dich dazu! --
15
Sollt es
dich zu seh'n verdrießen,
O so mach'
die Augen zu!
(Er schleicht langsam und leise
hin.)
|