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Emmanuel Schikaneder
Die Zauberflöte

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  • Zweyter Aufzug.
    • Siebenter Auftritt.
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            Siebenter Auftritt.

 

Das Theater  verwandelt sich  in einen  angenehmen

   Garten; Bäume, die nach Art eines Hufeisens ge-

   setzt sind;  in der Mitte  steht eine Laube von

   Blumen und Rosenworin Pamina schläft.

   Der Mond  beleuchtet  ihr  GesichtGanz  vorn

   steht eine RasenbankMonostatos kommtsetzt

   sich nach einer Pause.

 

   MonostatosHada  find' ich ja  die  spröde

Schöne! -- -- Und um so einer geringen Pflanze we-

gen wollte man meine Fußsohlen behämmern? --  Also

bloß dem heutigen Tage hab' ichs zu verdanken, daß

ich noch mit heiler Haut auf die Erde trete. -- --

Hm! -- Was war denn eigentlich mein Verbrechen? --

Daß ich mich in eine Blume vergafte, die auf frem-

den Boden  versetzt war?  --  Und  welcher Mensch,

wenn er auch von gelinderm Himmelstrich daher wan-

dertewürde bey so einem Anblick kalt  und unem-

pfindlich  bleiben?  --  Bey  allen  Sternen!  das

Mädchen wird noch um meinen Verstand mich bringen.

-- Das Feuer,  das in mir glimmt,  wird mich  noch

verzehren(Er sieht sich allenthalben um.)  Wenn

ich wüßte  --  daß ich  so ganz allein,  und unbe-

lauscht wäre  --  ich wagte es  noch einmal(Er

macht sich Wind mit beyden Händen.[)] Es ist doch

eine verdammte  närrische Sache  um die Liebe!  --

Ein Küßchen, dächte ich, ließe sich entschuldigen.

--

 

                      Arie.

 

   (Alles wird so piano gesungen und gespielt, als

       wenn die Musik in weiter Entfernung wäre.)

 

Alles fühlt der Liebe Freuden,

Schnäbelt, tändelt, herzet, küßt;

Und ich soll die Liebe meiden,

Weil ein Schwarzer häßlich ist.                            5

Ist mir denn kein Herz gegeben?

Ich bin auch den Mädchen gut?

Immer ohne Weibchen leben,

Wäre wahrlich Höllenglut.

Drum so will ich, weil ich lebe,                          10

Schnäbeln, küssen, zärtlich seyn! --

Lieber, guter Mond -- vergebe

Eine Weiße nahm mich ein! --

Weiß ist schön! -- ich muß sie küssen;

Mond! verstecke dich dazu! --                             15

Sollt es dich zu seh'n verdrießen,

O so mach' die Augen zu!

   (Er schleicht langsam und leise hin.)

 




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