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Emmanuel Schikaneder
Die Zauberflöte

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  • Erster Aufzug.
    • Fünfter Auftritt.
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             Fünfter Auftritt.

 

              Die drey Damen, Vorige.

 

   Erste Dame.  Rüste dich mit  Muth und Standhaf-

tigkeit, schöner Jüngling! -- Die Fürstinn --

 

   Zweyte Dame.  Hat mir aufgetragen, dir zu sagen

--

 

   Dritte Dame.  Daß der Weg zu  deinem  künftigen

Glücke nunmehr gebahnt sey.

 

   Erste Dame.  Sie hat jedes deiner Worte gehört,

so du spracht; -- sie hat --

 

   Zweyte Dame. Jeden Zug in deinem Gesichte gele-

sen. -- Ja noch mehr, ihr mütterliches Herz --             5

 

   Dritte Dame.  Hat beschlossen, dich ganz glück-

lich zu machen.-- Hat dieser Jüngling, sprach sie,

auch so viel Muth und Tapferkeit,  als er zärtlich

ist, o so ist meine Tochter ganz gewiß gerettet.

 

   Tamino.  Gerettet?  O ewige Dunkelheit! was hör

ich? -- Das Original?

 

   Erste Dame.  Hat ein mächtiger, böser Dämon ihr

entrissen.

 

   Tamino.  Entrissen?  --  O ihr Götter! -- sagt,

wie konnte daß geschehen?

 

   Erste Dame.  Sie saß an einem schönen Mayentage

ganz allein in dem alles belebenden Zipressenwäld-

chen,  welches immer ihr  Lieblingsaufenthalt war.

-- Der Bösewicht schlich unbemerkt hinein --              10

 

   Zweyte Dame. Belauschte sie, und --

 

   Dritte Dame.  Er hat nebst  seinem bösen Herzen

auch noch die Macht,  sich in jede erdenkliche Ge-

stalt zu verwandeln;  auf solche Weise hat er auch

Pamina --

 

   Erste Dame.  Dieß ist der Name  der  königliche

Tochter, so ihr anbetet.

 

   Tamino. O Pamina! du mir entrissen -- du in der

Gewalt eines üppigen Bösewichts! -- bist vieleicht

in diesem Augenblicke -- schrecklicher Gedanke!

 

   Die drey Damen. Schweig, Jüngling! -- --              15

 

   Erste Dame. Lästere der holden Schönheit Tugend

nicht! --  Trotz aller Pein,  so die Unschuld dul-

det,  ist sie sich immer gleich.  --  Weder Zwang,

noch Schmeicheley ist vermögend,  sie zum Wege des

Lasters zu verführen. -- --

 

   Tamino.  O sagt, Mädchen!  sagt, wo ist des Ty-

rannen Aufenthalt?

 

   Zweyte Dame. Sehr nahe an unsern Bergen lebt er

in einem angenehmen und reitzenden Thale. -- Seine

Burg ist prachtvoll, und sorgsam bewacht.

 

   Tamino.  Kommt, Mädchen! führt mich! --  Pamina

sey gerettet!  --  Der Bösewicht  falle von meinem

Arm; das schwör ich  bey meiner Liebe,  bey meinem

Herzen! --  (sogleich wird ein heftig erschütternd

Accord  mit Musik  gehört.)   Ihr Götter!  was ist

daß?

 

   Die drey Damen. Fasse dich!                          20

 

   Erste Dame.  Es verkündigt die Ankunft  unserer

Königinn.   (Donner.)

 

   Die drey Damen.  Sie kommt!  --  (Donner.)  Sie

kommt! -- (Donner.) Sie kommt! --

 




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