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Digha Nikáya

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  • Mahá Vagga - Großes Buch
    • Dritte Rede - 16. Maháparinibbána Sutta, Zur Erlöschung, Teil 1
      • 16.1
        • 16.1.3 Belehrung der Dorfbewohner in Pátali über Tugend
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16.1.3 Belehrung der Dorfbewohner in Pátali über Tugend 

Nachdem nun der Erhabene bei Nálandá nach Belieben geweilt hatte, wandte sich der Erhabene an den ehrwürdigen Anando:

«Laß' uns, Anando, nach dem Dorfe Pátali aufbrechen, dahin wollen wir gehn

«Wohl, o Herr», sagte da aufmerksam der ehrwürdige Anando zum Erhabenen. Da ist nun der Erhabene, von einer zahlreichen Jüngerschaft begleitet, nach dem Dorfe Pátali hingezogen.

Es hörten aber die Anhänger im Dorfe Pátali reden: "Der Erhabene, heißt es, ist bei unserem Dorfe angekommen!" Da begaben sich denn die Anhänger aus dem Dorfe Pátali zum Erhabenen hin, begrüßten den Erhabenen ehrerbietig und setzten sich beiseite nieder. Beiseite sitzend sprachen nun die Anhänger aus dem Dorfe Pátali zum Erhabenen also:

«Beehren möge, o Herr, der Erhabene unser Gemeindehaus!» (Ähnlich M.53, Anfang)

Schweigend gewährte der Erhabene die Bitte.

Als nun die Anhänger aus dem Dorfe Pátali der Zustimmung des Erhabenen gewiß waren, standen sie auf, begrüßten den Erhabenen ehrerbietig, gingen rechts herum und begaben sich nach dem Gemeindehause. Dort ließen sie den Boden ganz mit Matten bedecken, die Stühle bereit richten, einen Eimer mit Wasser aufstellen und eine Öllampe zurechtmachen. Dann kehrten sie wieder zum Erhabenen zurück, begrüßten den Erhabenen ehrerbietig und standen beiseite. Beiseite stehend sprachen nun die Anhänger aus dem Dorfe Pátali zum Erhabenen also:

 

«Ganz mit Matten bedeckt, o Herr, ist der Boden des Gemeindehauses, die Stühle sind bereit gerichtet, ein Eimer mit Wasser aufgestellt, eine Öllampe zurechtgemacht: wie es nun, o Herr, dem Erhabenen belieben mag

 

So begann denn der Erhabene gegen Abend sich zu rüsten, nahm Mantel und Schale und begab sich, von einer zahlreichen Jüngerschaft begleitet, nach dem Gemeindehaus, da ging er hin. Dort angelangt spülte der Erhabene die Füße ab, trat in den Saal ein und setzte sich nahe dem mittleren Pfeiler, gegen Osten gewendet, nieder. Und auch die begleitenden Mönche spülten die Füße ab, traten in den Saal ein und setzten sich nahe der westlichen Wand, gegen Osten gewendet, nieder, so daß der Erhabene ihnen voransaß. Und auch die Anhänger aus dem Dorfe Pátali spülten die Füße ab, traten in den Saal ein und setzten sich nahe der östlichen Wand, gegen Westen gewendet, nieder, so daß der Erhabene ihnen voransaß. Dann aber wandte sich der Erhabene an die Anhänger aus dem pátalischen Dorfe:

«Fünf gibt es, ihr Hausväter, der Kümmernisse für einen Untüchtigen durch sein Abweichen von Tugend: und welche fünf?

    Da geht, ihr Hausväter, ein Untüchtiger, von Tugend abgewichen, durch seinen Leichtsinn großem Verlust an Vermögen entgegen; das ist die erste Kümmernis eines Untüchtigen durch sein Abweichen von Tugend. Ferner aber, ihr Hausväter, erfährt ein Untüchtiger, von Tugend abgewichen, übelberüchtigte Nachrede; das ist die zweite Bekümmernis eines Untüchtigen durch sein Abweichen von Tugend. Ferner aber, ihr Hausväter, wird ein Untüchtiger, von Tugend abgewichen, was für eine Versammlung er auch aufsuchen mag, sei es die Versammlung von Kriegern oder von Priestern, sei es die Versammlung von Hausleuten oder von Asketen, mit unfreiem Antlitz sie aufsuchen, mit gedrückter Miene; das ist die dritte Bekümmernis eines Untüchtigen durch sein Abweichen von Tugend. Ferner aber, ihr Hausväter, wird ein Untüchtiger, von Tugend abgewichen, wirren Geistes sterben; das ist die vierte Bekümmernis eines Untüchtigen durch sein Abweichen von Tugend. Ferner aber, ihr Hausväter, wird ein Untüchtiger, von Tugend abgewichen, bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode, abwärts geraten, auf schlechte Fährte, zur Tiefe hinab, in höllische Welt; das ist die fünfte Bekümmernis eines Untüchtigen durch sein Abweichen von Tugend.

Das sind, ihr Hausväter, die fünf Bekümmernisse eines Untüchtigen durch sein Abweichen von Tugend. Fünf gibt es, ihr Hausväter, der Fördernisse für einen Tüchtigen durch sein Gewöhnen an Tugend und welche fünf?

    Da geht, ihr Hausväter, ein Tüchtiger, an Tugend gewöhnt, durch seine Ausdauer großem Zuwachs an Vermögen entgegen; das ist die erste Fördernis eines Tüchtigen durch sein Gewöhnen an Tugend. Ferner aber, ihr Hausväter, erfährt ein Tüchtiger, an Tugend gewöhnt, rühmlich erfreuliche Nachrede; das ist die zweite Fördernis eines Tüchtigen durch sein Gewöhnen an Tugend. Ferner aber, ihr Hausvater, wird ein Tüchtiger, an Tugend gewöhnt, was für eine Versammlung er auch aufsuchen mag, sei es die Versammlung von Kriegern oder von Priestern, sei es die Versammlung von Hausleuten oder von Asketen, mit freiem Antlitz sie aufsuchen, mit unverlegener Miene; das ist die dritte Fördernis eines Tüchtigen durch sein Gewöhnen an Tugend. Ferner aber, ihr Hausväter, wird ein Tüchtiger, an Tugend gewöhnt, nicht wirren Geistes sterben; das ist die vierte Fördernis eines Tüchtigen durch sein Gewöhnen an Tugend. Ferner aber, ihr Hausväter, wird ein Tüchtiger, an Tugend gewöhnt, bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode, auf gute Fährte geraten, in himmlische Welt; das ist die fünfte Fördernis eines Tüchtigen durch sein Gewöhnen an Tugend.

Das sind, ihr Hausväter, die fünf Fördernisse eines Tüchtigen durch sein Gewöhnen an Tugend

 

So hatte dann der Erhabene die Anhänger aus dem Dorfe Pátali schon über die Nachtzeit in lehrreichem Gespräche noch ermuntert, ermutigt, erregt und erheitert, und mahnte nun:

«Vorgerückt ist, ihr Hausväter, die Nacht: wie es euch nun belieben mag

«Wohl, o Herrsagten da gehorsam die Anhänger aus dem Dorfe Pátali zum Erhabenen, standen alsbald von den Sitzen auf, begrüßten den Erhabenen ehrerbietig, gingen rechts herum und entfernten sich. Nicht lange aber nachdem sich jene Anhänger entfernt hatten, zog sich der Erhabene in ein leeres Gemach zurück.




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